Der heute beginnende Lockdown hat viele Fragen bei den Menschen in Bayern aufgeworfen: Wie sollen die Kinder betreut werden, wenn keine Urlaubstage mehr übrig sind? Wie kann Weihnachten und Silvester konkret gefeiert werden? Wie geht’s im neuen Jahr weiter? Antworten darauf gaben Ministerpräsident Markus Söder und der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Florian Herrmann, im exklusiven BAYERN 3 Interview und stellten klar: „Wir tun das Beste für unser Land – und nicht das Bequemste!“
Die BAYERN 3 Hörerinnen und Hörern konnten im Vorfeld auf bayern3.de ihre Fragen an Markus Söder und Florian Herrmann stellen – Moderatorin Claudia Conrath gab diese am Mittwoch in ihrer Sendung „BAYERN 3 am Vormittag“ direkt an die beiden Spitzenpolitiker weiter. Themen waren vor allem die Ausgangssperre, die Kontaktbeschränkungen an Weihnachten, Gottesdienste, Feiern an Silvester, ein flächendeckendes System für Distanzunterricht und die Impfstrategie.
Ausgangssperre und Kontaktbeschränkungen an Weihnachten
Nach 21 Uhr dürfe man auch an Weihnachten ohne triftigen Grund nicht mehr auf die Straße, bekräftige Staatskanzleichef Herrmann im BAYERN 3 Interview: „Wir wollen die Mobilität und die Kontakte rausnehmen und das öffentliche Leben beruhigen“. Markus Söder ergänzte: „Was wir mit der Ausgangssperre vor allem reduzieren möchten, ist die Feier nach der Feier“, also die Besuche bei Freunden nach der Bescherung im Familienkreis. Eine kurzfristige Anpassung der Ausgangsbeschränkungen sei allerdings nicht ausgeschlossen: „Wenn die Zahlen bis Weihnachten nochmal deutlich runtergehen, darf man über alles diskutieren“, erklärte Söder, der allerdings eher befürchtet, dass die Zahlen „dramatisch nach oben gehen“.
Sehr viele Fragen hatten die Hörerinnen und Hörer zu den Kontaktbeschränkungen an Weihnachten. Herrmann präzisierte, dass hier die Sonderregelung greife, nach der man das Fest mit dem eigenen Hausstand und vier weiteren Personen aus dem engeren Familienkreis feiern könne. Markus Söder gab zu bedenken, dass an Weihnachten womöglich ein Höchststand an Todeszahlen zu erwarten sei und dass man sich im Klaren sein müsse, dass Weihnachten dieses Jahr einfach anders sein werde: „Das größte Geschenk ist jetzt, überhaupt die Möglichkeit zu haben, zusammen zu sein und gesund zu bleiben“, so Söder.
Keine Weihnachtsferien für Piazolo
Viel Kritik kam von der BAYERN 3 Community für die Situation an den Schulen. Söder fordert von Kultusminister Michael Piazolo einen einheitlichen Plan für den digitalen Unterricht an den bayerischen Schulen: „Das muss im Januar jetzt mal klar funktionieren für alle, und zwar mit einer einheitlichen Linie. Und deswegen muss auch über die Ferien an der Stelle gearbeitet werden, auch vom Kultusministerium, damit das einheitlich, verständlich, klar praktiziert werden kann, was für alle gilt und wie man damit umgehen muss.“
Die langfristige Strategie
Viele Hörerinnen und Hörer vermissen einen großen und einheitlichen Plan, wie mit der Corona-Pandemie in der nahen Zukunft umgegangen werden soll. Der bayerische Staatskanzleichef Florian Herrmann dazu: „Der Plan ist, dass sich möglichst viele Menschen impfen lassen.“ Eine Impfplicht werde es aber nicht geben. Auch Söder betonte: „Klar muss sein: Impfen ist das beste Mittel gegen eine Seuche und schafft die schnellste Hilfe zur Freiheit.“
Das ganze Gespräch gibt’s zum Nachhören hier: