Bayerische Lokalradios: „Ohne Mantelprogramm geht es nicht!“

Lokale Sender wollen bei der Verhandlung über Vermarktungsvertrag mit am Tisch sitzen | Neuwahl des VBL-Vorstands

VBLBei der jährlichen Mitgliederversammlung des Verbandes Bayerischer Lokalrundfunk (VBL), die am 8. Juni 2016 in Parsdorf stattfand, haben die VBL-Mitglieder festgestellt, dass lokale Radiosender in Bayern auch weiterhin eine zentrale Programmzulieferung benötigen, so wie sie derzeit über die BLR aus München erfolgt. Viele der kleineren und mittleren Sender könnten ohne diese Zulieferung nicht wirtschaftlich arbeiten bzw. überleben.

Auslöser der Diskussion über die Zukunft eines Mantelprogramms waren die am 12. Mai 2016 gefassten Beschlüsse des Medienrats über die Fortentwicklung des privaten Hörfunks in Bayern. Dabei wurde beschlossen, dass sich die BLR zukünftig auf Nachrichten, Informationsbeiträge und Musikplaylisten konzentrieren soll. Die meisten Vertreter der bayerischen Lokalsender interpretieren diesen Beschluss allerdings nicht als Ausstieg von der Mantelproduktion, dies habe der Medienrat auch nicht explizit gefordert. Deshalb sieht die Mehrheit der VBL-Mitglieder eine BLR-Programmzulieferung weiterhin als gegeben und als notwendig an, so der Beschluss in der Verbandsversammlung.

Lokalsender an Verhandlungen direkt beteiligen

Bei der VBL-Versammlung wurde zudem das bayerische Solidarmodell auch für die Zukunft als wünschenswert und notwendig gesehen. So sollen auch weiterhin die bayerischen Lokalsender mit Antenne Bayern eine gemeinsame Vermarktung realisieren. Da dieser Solidar-Vermarktungsvertrag demnächst endet, wurde der VBL-Vorstand beauftragt, bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) darauf hinzuwirken, dass bei der Neuverhandlung nicht nur Antenne Bayern und der Vermarkter Bayerische Lokalradio-Werbung (BLW) mit der BLM an dem Verhandlungstisch sitzen, sondern auch Vertreter der betroffenen Radiosender selbst, wie dies früher auch gehandhabt wurde. Diese Forderung wurde dem BLM-Präsidenten bereits in einem Brief mitgeteilt.

Neuwahlen: Kontinuität und 2 neue Vorstände

Bei den turnusgemäßen Neuwahlen wurde Willi Schreiner (Straubing) in seinem Amt als 1. Vorsitzender einstimmig bestätigt, ebenso wie die Stellvertreter Engelbert Braun (Ingolstadt) und Torsten Mieke (Ansbach).

Weiterhin hat Martin Schelauske (Regensburg) das Amt des Schatz- meisters inne, als Schriftführerin wurde Dr. Christina Stiegler (Nürnberg) neu gewählt.

Nachdem der langjährige Fachgruppensprecher Gerd Penninger (Regensburg) aus Altersgründen nicht mehr kandidiert hat, leitet die „Fachgruppe Hörfunk“ nun der frühere „Vize“ Franz Wimberger (Passau). Als sein neuer Stellvertreter wurde Bernd Stawiarski (Rosenheim) gewählt. Die Verbandsversammlung dankte Gerd Penninger für seine 21-jährige Tätigkeit im VBL-Vorstand ganz herzlich.

Johannes Muhr (Nürnberg) und sein Stellvertreter Lothar Höher (Amberg) repräsentieren auch die nächsten beiden Jahre wieder die „Fachgruppe Fernsehen“.

Quelle: VNL-Pressemeldung vom 10.06.2016