Kaum etwas beherrscht zur Zeit so die deutsche Medienlandschaft wie das Thema Flüchtlinge. Kommentare, Berichte, Analysen, Meinungen, Fakten, Halbwahrheiten, Manipulation, Propaganda… Schwierig, bei all dem Reden über das Thema noch den Überblick zu behalten. Das alles wird auf dem Rücken derer ausgetragen, um die es eigentlich vorrangig gehen sollte.
Es wird allerorten und zu jederzeit über die Betroffenen, die Geflüchteten, geredet, aber kaum einmal kommen sie selbst zu Wort. Wo sind sie, in dem Tumult der Meinungen der Deutschland gerade erfasst hat? Was haben sie zu sagen und zu erzählen? Das Freie Radio für Stuttgart startet ein Projekt, das Flüchtlingen eine Stimme gibt
Selbstgestaltete Radiobeiträge sollen es ihnen ermöglichen, über Themen zu reden, die ihnen wichtig sind, in den Sprachen, die ihnen vertraut sind. Flüchtlingen wird die Möglichkeit gegeben, selbstbestimmt ihr eigenes Radioprogramm zu gestalten als individuelle Ausdrucksmöglichkeit inmitten ihres doch eher fremdbestimmten Alltags.
Nachdem sie unter fachkundiger Anleitung von RadiomacherInnen des FRS mit der Technik vertraut gemacht worden sind, können sie dann selbständig mit ihrem Programm auf Sendung gehen.
Dieses wird sicherlich so bunt und vielfältig werden wie die Menschen dahinter. Musik, Geschichten, Diskussionen, Ratschläge, für alles wird Raum sein. Alle, die Lust haben, sich zu beteiligen, sind herzlich willkommen. Es sind keine Vorkenntnisse oder journalistische Erfahrung nötig. Auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge können mitmachen, sie werden von erfahrenen RadiomacherInnen unterstützt werden.
Quelle: Pressemitteilung Freies Radio Stuttgart.