WDR-Rundfunkrat tagt öffentlich: Transparenz und öffentliches Interesse an der Arbeit des WDR-Rundfunkrats weiter stärken!
Der WDR-Rundfunkrat hat am 16. April 2012 eine öffentliche Sitzung in Köln durchgeführt, an der rund 130 interessierte Bürgerinnen und Bürger teilgenommen haben. Ruth Hieronymi, Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, erklärt: „Es ist dem Rundfunkrat sehr wichtig und ein großes Anliegen, die Bürgerinnen und Bürger, deren Interessen der Rundfunkrat im WDR vertritt, so umfassend und transparent wie möglich über seine Arbeit und die ihm vom Gesetzgeber übertragenden Aufgaben zu informieren. In einer öffentlichen Sitzung kann sehr anschaulich vermittelt werden, wie Aufsicht im WDR funktioniert.“
In der Sitzung wurde zu den intensiven Beratungen des WDR-Rundfunkrats und seines Programmausschusses zu den geplanten Änderungen bei WDR 3 ein Zwischenbericht gegeben. „Der Rundfunkrat nimmt die Sorgen der „Initiative für Kultur im Rundfunk“ sehr ernst. Unser gemeinsames Interesse ist es, das hochwertige Programm von WDR 3 als anspruchsvolles musikgeprägtes Kulturradio zu erhalten und fortzuentwickeln“, so die Rundfunkratsvorsitzende. Daher werde der Rundfunkrat nach wie vor die von der „Initiative für Kultur im Rundfunk“ („Radioretter“) geäußerten Bedenken zu den geplanten Änderungen bei WDR 3 mit in seine weiteren Beratungen einbeziehen. Unabhängig von der Diskussion zu WDR 3 werde eine grundsätzliche Debatte zum öffentlich-rechtlichen Kulturradio geführt werden müssen.
Petra Kammerevert, die Vorsitzende des Programmausschusses, betont: „Der Diskussionsprozess um WDR 3 geht weiter und wird in den nächsten Wochen intensiv fortgeführt.“ In diesem Rahmen werde der Programmausschuss auch Vertreter der „Radioretter“ in seine nächste Sitzung einladen.
Zudem hat der WDR-Rundfunkrat in seiner Sitzung am 16. April 2012 eine Stellungnahme zur Talkleiste am Abend im Ersten Deutschen Fernsehen verabschiedet. „Der WDR-Rundfunkrat empfiehlt, die Talkleiste in dieser Form nicht dauerhaft fortzuführen und wünscht sich im Ergebnis eine konsequente Reduzierung der Talksendungen“, so Ruth Hieronymi. Die Vorsitzende des Programmausschusses, Petra Kammerevert, ergänzt: „Eine Möglichkeit der Realisierung wäre über wöchentliche Wechsel von Sendungen auf einem Sendeplatz nachzudenken, wie es beispielsweise bei den Politmagazinen seit Jahren erfolgreich praktiziert wird.“
Ebenfalls beschloss der Rundfunkrat eine Stellungnahme zum deutsch-französischen Kultursender ARTE, in der unter anderem die zentrale Rolle des WDR als Programmzulieferer für hochwertige Programme und seine besondere Verantwortung für die Zukunftsfähigkeit des Senders betont wird. Daher appelliert der WDR-Rundfunkrat an die Programmverantwortlichen des WDR, die besondere Stellung von ARTE, bei aller Notwendigkeit, die Grundsätze von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit zu berücksichtigen, nicht aus dem Blick zu verlieren. Die Einmaligkeit von ARTE müsse stets erkennbar sein, damit der Sender unterscheidbar bleibe.
Der WDR-Rundfunkrat kündigte an, im Jahr 2012 noch zwei weitere öffentliche Sitzungen durchzuführen.
Die vollständigen Stellungnahmen finden Sie unter www.wdr-rundfunkrat.de