Es ist die Weihnachtstradition im Norddeutschen Rundfunk: Seit 70 Jahren bringt die NDR Info Radiosendung „Gruß an Bord“ Familien und Freunde raus auf die Weltmeere und über tausende Kilometer hinweg auf eine ganz besondere Art zusammen. Heiligabend 1953 wurde „Gruß an Bord“ zum ersten Mal ausgestrahlt, damals über Norddeich Radio, eine Seefunkstation in Ostfriesland.
Auch in Zeiten von Handys und Internet hat „Gruß an Bord“ nichts an Bedeutung verloren, sondern bildet nach wie vor eine wichtige Brücke zwischen den Seeleuten auf den Meeren und ihren Angehörigen in Deutschland. Wie damals senden auch heute viele Familien und Freunde ihren Lieben auf See, die Heiligabend nicht zu Hause sein können, persönliche Weihnachtsbotschaften Damit alle Besatzungen an Bord – auf den Meeren oder in den Häfen – die Traditionssendung empfangen können, mietet der NDR eigens Kurzwellen-Frequenzen an, so auch wieder in diesem Jahr.
In der Zeit von 18 bis 21 Uhr UTC (19 bis 22 Uhr MEZ) sendet die Kurzwelle über folgende Frequenzen (UTC ist die Abkürzung für die koordinierte Weltzeit, Universal Time Coordinated):
Frequenz | Zielgebiet |
---|---|
15770 kHz | Atlantik – Nordwest |
13725 kHz | Atlantik – Süd |
6030 kHz | Atlantik- Nordost |
9635 kHz | Indischer Ozean |
11650 kHz | Atlantik /Indischer Ozean /(Südafrika) |
6080 kHz | Europa |
Adrian Feuerbacher, NDR Chefredakteur und Programmchef von NDR Info: „Gruß an Bord steht – weit über die Seefahrt hinaus – für etwas, das viele an Weihnachten spüren: Geliebte Menschen zu vermissen, in Gedanken bei Ihnen zu sein, auf ein baldiges Wiedersehen zu hoffen. Die Sendung ist auch ein Raum für Gemeinsamkeit, für Trost – und deshalb ist und bleibt sie uns so wichtig.“
Auch die Vorsitzende des Verbandes Deutscher Reeder, Gaby Bornheim, betont, wie wichtig es ist an dieser Tradition festzuhalten: „‚Gruß an Bord‘ hat Tradition, ja, ist Tradition und ganz bestimmt kein Anachronismus. Auch wenn es heute dank zunehmender Digitalisierung möglich ist, dass Seeleute an Bord mit ihren Angehörigen daheim nahezu jederzeit sprechen können, so ist ‚Gruß an Bord‘ doch etwas ganz Besonderes. Es geht um die Verbindung unserer Seeleute zu ihren Lieben daheim, die die Trennung gerade zum Fest der Liebe so schmerzlich spüren. Die gefühlvollen, melancholischen, aber auch fröhlichen Botschaften der Mütter, Väter, Schwestern, Brüder, Kinder unserer Seeleute spiegeln das Leben wider, das weiter geht, zuhause und an Bord. Und diese Verbindung zwischen beidem, diese Brücke zwischen Land und See braucht es heute genauso wie vor 70 Jahren!“
Die Sendung „Gruß an Bord“ wird in diesem Jahr im Kulturspeicher in Leer und in der Seemannsmission „Duckdalben“ im Hamburger Hafen mit vielen Gästen aufgezeichnet. Zu hören ist sie auch in diesem Jahr Heiligabend von 19.00 bis 22.00 Uhr auf NDR Info, auf NDR Info Spezial, über die NDR Radio App und über Kurzwelle.