rbb: Chefredakteur Christoph Singelnstein und Kulturchef Stephan Abarbanell in Ruhestand

rbb erlebt 2021 Generationswechsel - Chefredakteur Christoph Singelnstein und Kulturchef Stephan Abarbanell gehen in den Ruhestand - Singelnstein über­nimmt Beratungsaufgaben

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) erlebt zum 1. April 2021 einen Generationswechsel in sei­nem Führungskreis. Chefredakteur Christoph Singelnstein (65) geht in den Ruhestand und über­nimmt Beratungsaufgaben für den Sender, Kulturchef Stephan Abarbanell (63) wech­selt eben­falls in den Ruhestand und wird sein Engagement als Buchautor verstärken.

Christoph Singelnstein (Bilf: ©rbb/Christoph Michaelis)
Christoph Singelnstein (Bilf: ©rbb/Christoph Michaelis)

rbb-Intendantin Patricia Schlesinger: „Dieser Wechsel ist schmerz­lich, weil uns zwei beruf­lich her­aus­ra­gen­de und mensch­lich hoch geschätz­te Kollegen ver­las­sen. Ihre außer­ge­wöhn­li­chen Leistungen für den rbb wer­den zu gege­be­ner Zeit zu wür­di­gen sein. Wir nut­zen jetzt die­se Zäsur, um struk­tu­rel­le Veränderungen im rbb mit Blick auf die Digitalisierung vor­an­zu­trei­ben. Dabei freue ich mich sehr, dass Christoph Singelnstein dem Sender nicht den Rücken kehrt, son­dern uns wei­ter bera­tend eng zur Seite steht. Seine Kompetenz und Erfahrung wer­den uns in medi­en­po­li­ti­schen und struk­tu­rel­len Fragen ein gro­ßer Gewinn sein. Einen gro­ßen Verlust bedeu­tet der Weggang von Stephan Abarbanell. Im rbb wer­den nicht nur sein Ideenreichtum und sein außer­ge­wöhn­li­cher, ana­ly­ti­scher Scharfsinn feh­len. Wir neh­men uns nun Zeit, um bis April die Nachfolgefragen trans­pa­rent zu regeln und einen ruhi­gen Übergang zu schaffen.”

Programmdirektor Dr. Jan Schulte-Kellinghaus: „In Berlin bau­en wir gera­de das Crossmediale Newscenter, das unse­re ers­te Contentbox sein wird - für die linea­re und digi­ta­le Information. Den Grundstein dafür hat Christoph Singelnstein selbst gelegt, es ist wich­tig, dass er das Projekt bis zum Frühjahr wei­ter beglei­tet. Stephan Abarbanell hat zuletzt die Programmmarke rbbKultur geformt, die Radio, Internet und Fernsehen umfasst, auch das eine zen­tra­le Weichenstellung für unse­re Zukunft. Diesen Weg - weg vom Ausspielweg, hin zum Inhalt - ver­fol­gen wir im gesam­ten Programm wei­ter. Die nächs­ten Schritte wer­den wir im Herbst vorstellen.”

Christoph Singelnstein: „Die deut­sche Einheit war das Geschenk mei­nes Lebens. Durch sie eröff­ne­ten sich Gestaltungsmöglichkeiten, die ich in den ver­gan­ge­nen 30 Jahren im öffent­lich-recht­li­chen Rundfunk reich­lich nut­zen konn­te. Zuletzt habe ich sowohl an der Gestaltung des Crossmedialen Newscenters maß­geb­lich mit­ge­wirkt und als auch den Bau unse­res Digitalen Medienhauses mit auf die Schiene gesetzt. Das ‘Warum’ für die­se bei­den Großprojekte ist beant­wor­tet, am ‘Was’ wird schon gebaut, das ‘Wie’ soll und muss jetzt die nächs­te Generation erar­bei­ten. Der Schritt fällt umso leich­ter, als ich für den rbb und ins­be­son­de­re die Intendantin noch wei­ter das eine oder ande­re Projekt beglei­ten darf.”

Stephan Abarbanell (Bild::©rbb/Gundula Krause)
Stephan Abarbanell (Bild::©rbb/Gundula Krause)

Stephan Abarbanell: „Eigentlich gibt es kei­ne schö­ne­re Aufgabe, als in der Hauptstadtregion und im rbb für Kultur, aber auch für Wissenschaft und Religion zustän­dig zu sein. Ich ver­las­se den rbb dank­bar und in dem Wissen, dass er für die neu­en Herausforderungen bes­tens gewapp­net ist. Ein wei­te­rer Roman ist Arbeit, er wird mich im kom­men­den Jahr auf ande­re Weise gänz­lich for­dern. Bis dahin arbei­te ich wei­ter­hin voll an der Zukunftsfähigkeit des rbb, der Kultur noch ein­mal grö­ßer auf sei­ne Fahnen schrei­ben wird.”

Christoph Singelnstein, 1955 in Greifswald gebo­ren, ging 1982 zum Rundfunk der DDR und war dort Hörspiel-Dramaturg und -Produzent. Im August 1990 wur­de er von Lothar de Maizière, dem ers­ten und ein­zi­gen frei gewähl­ten Ministerpräsidenten der DDR, zum geschäfts­füh­ren­den Intendanten des Rundfunk der DDR beru­fen. Die Chefredaktion von Radio Brandenburg, dem Kultur- und Informationsprogramm des Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg (ORB), über­nahm er 1991. Fünf Jahre spä­ter wur­de Christoph Singelnstein Chefredakteur von Antenne Brandenburg. 2009 über­nahm er das Amt des Chefredakteurs und stell­ver­tre­ten­den Programmdirektors des rbb.

Stephan Abarbanell stammt aus Braunschweig und wur­de 1957 gebo­ren. Nach einem Theologie- und Rhetorik-Studium in Hamburg und Tübingen und einem Post Graduate Studium in Berkeley (USA) absol­vier­te er bis 1985 ein drei­jäh­ri­ges Vikariat in Hamburg. Von 1986 bis 1997 war er Abteilungsleiter im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik. Er kam 1997 zum ORB und war dort von 1998 an Leiter der Zentralen Programmkoordination/Sendeleitung sowie ab 2001 stell­ver­tre­ten­der Fernsehdirektor. Im neu gegrün­de­ten rbb über­nahm er 2003 die Aufgaben der Programmkoordination und Sendeleitung, 2009 wur­de er Programmbereichsleiter „Zentrale Aufgaben Programm”. Seit 2013 ist Stephan Abarbanell der Programmbereichsleiter Kultur. Neben sei­ner Arbeit beim rbb ist er als Roman-Autor erfolgreich.

Quelle: rbb-Pressemeldung