rbb-Verwaltungsrat billigt Vertrag für Intendantin Ulrike Demmer

Der Verwaltungsrat des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) hat heute (31.08.2023) den Dienstvertrag mit der neuen Intendantin des rbb, Ulrike Demmer, beschlossen. Die Jahresgrundvergütung der neuen Intendantin beträgt 220.000 Euro. Nach der Hälfte der Amtszeit ist eine Erhöhung um 4,5 Prozent für die restlichen 30 Monate vorgesehen.

Benjamin Ehlers und Ulrike Demmer (Bild: © rbb/Claudius Pflug)
Benjamin Ehlers und Ulrike Demmer (Bild: © rbb/Claudius Pflug)

Mit einer deutlich geringeren Vergütung als ihre Amtsvorgängerinnen übernimmt Frau Demmer die Verantwortung für den rbb mit seinen rund 3.000 festen und freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in einer wirtschaftlich schwierigen Situation.

Der Verwaltungsrat des rbb hat in den sehr sachlichen und konstruktiven Verhandlungen größten Wert daraufgelegt, mit Blick auf die finanzielle Lage des Senders ein Zeichen für einen Neubeginn zu setzen und mit den Mitteln der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler sparsam umzugehen.

Frau Demmer erhält vom rbb – anders als andere Intendantinnen und Intendanten – keine Altersversorgungszusage, sondern lediglich einen jährlichen Zuschuss für eine private Vorsorge in Höhe von 10,73 % der Grundvergütung. Sollte sich Frau Demmer ohne Erfolg um eine zweite Amtszeit bewerben, steht ihr nach dem Vorbild des § 47a des Bundesbeamtengesetzes für zwölf Monate ein Übergangsgeld in Höhe von 71,75 % ihres letzten Gehalts zu.

Dieser Vertrag bedeutet eine Zäsur in der Vergütungspraxis für die ARD-Intendanz und wurde vom Verwaltungsrat zeitlich vor und unabhängig von den am Montag, dem 28. August 2023, bekannt gewordenen Vorschlägen der Landesregierungen für einen neuen rbb-Staatsvertrag konzipiert und ausgehandelt.

Benjamin Ehlers, Vorsitzender des Verwaltungsrats: „Wir freuen uns auf den Dienstantritt von Frau Demmer zum 1. September 2023 und darüber, dass wir die konstruktiven Verhandlungen mit der neuen Intendantin zu einem für alle Beteiligten guten Erfolg führen konnten. Genauigkeit ging vor Schnelligkeit.

Wir wünschen Frau Demmer in ihrem anspruchsvollen Amt eine glückliche Hand und dass sie den Sender wieder in ruhiges Fahrwasser führt. Die Region Berlin-Brandenburg verdient einen Sender mit Strahlkraft und braucht ein starkes öffentlich-rechtliches Radio-, Fernseh- und Online-Angebot.“

Quelle: rbb-Verwaltungsrat

Weiterführende Informationen


Ulrike Demmer beginnt Arbeit als Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg

Ulrike Demmer (50) übernimmt am heutigen Freitag (1.9.) das Amt der Intendantin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Sie folgt auf Katrin Vernau, die den Sender nach der Entlassung von Patricia Schlesinger für ein Jahr geleitet hat.

Ulrike Demmer 2023 (Bild: © rbb / Thomas Ernst)
Ulrike Demmer 2023 (Bild: © rbb / Thomas Ernst)

Oliver Bürgel, Rundfunkratsvorsitzender des rbb: „Ich freue mich sehr, dass Ulrike Demmer mit ihrer Arbeit beginnen kann. Der Weg zu ihrer Wahl war für alle Beteiligten herausfordernd, aber nun richtet sich unser Blick in die Zukunft. Der Job der rbb-Intendantin ist sicher einer der schwierigsten, den es derzeit im deutschen Mediengeschäft zu vergeben gibt. Ich bin aber zuversichtlich, dass Ulrike Demmer die Konsolidierung des rbb weiter vorantreiben und neue inhaltliche Akzente für die Zukunft des Senders setzen wird. Dabei wünsche ich ihr viel Glück und Erfolg. Brandenburg und Berlin brauchen einen starken rbb!“

Ulrike Demmer: „Ich bin froh, dass die praktische Arbeit losgeht, und ich freue mich darauf, sie mit meinen neuen Kolleginnen und Kollegen im rbb in Angriff zu nehmen. Die Menschen in Brandenburg und Berlin, aber auch alle im rbb haben zu Recht hohe Erwartungen. Der rbb hat im vergangenen Jahr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie viel Kraft, Kreativität und Veränderungsbereitschaft in ihm stecken. Deshalb starte ich mit Zuversicht.“

Ulrike Demmer stammt aus Solingen. Sie studierte Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin. Nach dem Besuch der Berliner Journalistenschule volontierte sie beim ZDF. Sie arbeitete u. a. für radioeins vom rbb, den NDR (Extra 3) sowie für das ZDF-Morgenmagazin. Während ihrer Zeit beim Spiegel, unter anderem als Korrespondentin für Verteidigungs- und Sicherheitspolitik, erhielt sie den Deutschen Reporterpreis und den Henri-Nannen-Preis. Dann wechselte sie ins Berliner Focus-Büro, anschließend als Leiterin ins Hauptstadtbüro des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND). Von 2016 bis 2021 war Ulrike Demmer stellvertretende Sprecherin der Bundesregierung. Der Rundfunkrat des rbb hatte Demmer im Juni 2023 mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit in ihr neues Amt gewählt.

Quelle: rbb