Ab dem 22. März sind eigens für MDR KLASSIK komponierte Miniatur-Werke im Digitalradio und im Netz zu hören. Porträts stellen zudem die Menschen hinter den Werken und die Vielfalt ihrer kreativen Ideen vor. Die neuen Stücke, eingespielt von den MDR-Ensembles, sind das Ergebnis des Kompositionsaufrufs von MDR KLASSIK im Herbst 2020.
Die 30 Mikro-Kompositionen mit Bezug auf Mitteldeutschland wurden aus 140 Einreichungen ausgewählt und in den letzten Wochen von den MDR-Ensembles in Leipzig produziert. Entstanden sind humorvolle und skurrile, verträumte und feinsinnige, virtuose und optimistische Werke, die nun bei MDR KLASSIK erstmals zu hören sein werden.
,,Wieviel Kreativität in 90 Sekunden Musik stecken kann! Die originellen Mikro-Kompositionen spiegeln in ihrer Vielfalt die lebendige Musiklandschaft Mitteldeutschlands wider. Dabei spielen die Werke mit Bezügen zu berühmten Meistern wie Bach oder Händel, zu bekannten Orten oder stillen Naturlandschaften. Ich freue mich sehr über diese neue Radiomusik für MDR KLASSIK, die gemeinsam mit unseren Ensembles entstanden ist“, so Programmdirektorin Jana Brandt.
Die Musikrichtungen reichen von Klassik über Jazz bis zu Rock und Elektronik und sind so verschieden wie die Ideen hinter den Kreationen. So ließ sich beispielsweise der in Chemnitz lebende Komponist Thomas Stöß von den populären Bildergeschichten ,,Vater und Sohn“ inspirieren, die Karikaturist Erich Ohser (alias e. o. Plauen) in den 1930er Jahren gezeichnet hatte. Eine Episode über das Fahrradfahren setzt er als humoristische Miniatur für Oboe, Klarinette und Fagott um. Die in Dessau geborene Komponistin Annette Schlünz wiederum verbindet Sprechklang und gesungenes Wort. Dabei bezieht sie sich auf Lyrik von Ulrike Draesner, die als Professorin am Deutschen Literaturinstitut Leipzig lehrt. Mit Schwung gesprühte Graffitis regten den Weimarer Komponisten Peter Helmut Lang zu seinem Werk ,,Neon“ für Streichquartett an, das mit seinen grellen, leuchtenden Klangfarben einen frechen Akzent setzt.
Hier die komplette Liste der Komponistinnen und Komponisten in alphabetischer Reihenfolge:
- Niklas Bladt | Bläserquintett
- Sven Daigger | Vokaloktett, Klavier
- Manuel Durão | Klassisches Orchester
- Frithjof Eydam | Orchester
- Tobias Forster | 2 Klaviere
- Janika Groß | Holzbläser, Hörner, Celesta, Harfe
- Friedrich Günther | Streichquartett, Oboe, Klarinette
- Florian Heinisch | Klavier
- Christin Henkel | Klavier und Orchester
- René Hirschfeld | Vokalquintett
- Alexander Keuk | Orchester
- Samuel Klemke | Orchester
- Felix Kothe | Percussion, Klavier, Elektronik, Vokalformation
- Marta Kowalsczuk | präpariertes Klavier
- Peter Helmut Lang | Streichquartett
- Adrian Laugsch | Elektronik, akustische Instrumente
- Doris Claudia Mandel | Vokalquartett
- Thomas Walter Maria | 3 Klarinetten, Querflöte
- Johannes Moritz | Big Band
- Bruno Giordano Nascimento | Orchester, künstliche Partialtöne
- Eduardo Pinheiro | Vokalquintett, Klavier
- Ilias Rachaniotis | Orchester
- Jan Friedrich Ramb | Elektroakustik, Instrumentalisten
- Stefan Schleupner | Elektroakustik
- Annette Schlünz | Vokaloktett
- Benjamin Schweitzer | Streichorchester
- Thomas Stöß | Oboe, Klarinette, Fagott
- Hang Su | Vokalquartett, Klavier, Streichorchester
- Shir-Ran Yinon | Orchester
- Sylke Zimpel | Vokalformation
Ausschlaggebend für die Auswahl der 30 Kompositionsaufträge war neben der Originalität und dem Bezug zu Mitteldeutschland die Radiotauglichkeit der Ideen. Die Kompositionsaufträge sind Teil der Aktionen des MDR zur Unterstützung von Kulturschaffenden in Corona-Zeiten.