Am Samstagabend wird der PRIX EUROPA im Berliner Haus des Rundfunks eröffnet. 35 Länder haben sich um die begehrten Stier-Trophäen beworben, über 200 Produktionen sind nominiert. Vergeben werden insgesamt 13 Preise in den Bereichen Fernsehen, Radio und Internet.
Der Sonderpreis für das Lebenswerk einer herausragenden Person des europäischen Mediengeschehens geht dieses Jahr an den 72-jährigen Dänen Ingolf Gabold. Er hat als Macher international erfolgreicher TV-Serien wie „Die Brücke“, „Kommissarin Lund“ oder „Borgen“ gezeigt, was Qualität in der europäischen Fernsehproduktion bedeuten kann: „Borgen“ wurde weltweit in 70 Länder verkauft, von „Kommissarin Lund“ und „Die Brücke“ gibt es amerikanische Remakes. Letzteres wurde außerdem als „The Tunnel“ von einer britisch-französischen Adaption in den Eurotunnel verlegt.
Im Wettbewerb konkurriert unter anderem das Fernsehdrama „Die Auserwählten“ mit Ulrich Tukur über den Missbrauchsskandal an der Odenwaldschule mit dem britischen Spionage-Thriller „The Honourable Woman“. Im Bereich Dokumentarfilm darf mit Spannung das Abschneiden mehrerer Filme, die mit Musicalelementen arbeiten, verfolgt werden. Darunter „Gardenia – Bevor der letzte Vorhang“ fällt, ein Film über ein Kabarett alternder Transsexueller, der ab 13. November bundesweit in den deutschen Kinos zu sehen sein wird sowie „Wiedersehen mit Brundibar“, eine Dokumentation über ein Jugendtheaterprojekt der Berliner Schaubühne, die am vierten Dezember Kinostart feiert. Einer der weiteren Preisanwärter, „No Burqas Behind Bars“, ein skandinavischer Dokumentarfilm über ein Frauengefängnis in Afghanistan, wurde gerade auch für den International Emmy nominiert.
Der Radiobereich wartet dieses Jahr mit einer neuen Kategorie für investigativen Journalismus auf. Chancen auf den Sieg erhofft sich hier der MDR mit „Der Tod kommt aus der Ferne. Drohnen, die Zukunft des Krieges“. Hörfunkautor Henry Bernhard hat dafür Aufnahmen auf einer deutschen Militärbasis in Kundus gemacht. Auch mehrere der nominierten Online-Projekte bringen abstrakte Kriegsthemen in die Lebenswelt der User: „Netwars“ vom ZDF beschäftigt sich mit dem Thema Cyberkrieg und „24 h Jerusalem“ von ARTE veranschaulicht das Leben in einem Krisengebiet.
Übergeben werden die PRIX EUROPA Awards am kommenden Freitagabend im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks, dem größten Sendesaal Europas.
Quelle: Pressemitteilung des PRIX EUROPA.