Bis Mitte des Jahres verlieren vier Korrespondenten
des Privatsenders ihre Arbeitsplätze
Von Horst Müller, blogmedien.de
Der Personalabbau im deutschen Privatfunk geht weiter. Wie heute der Geschäftsführer von Antenne Mecklenburg-Vorpommern, Hans-Ulirch Gienke, gegenüber blogmedien bestätigte, wird der Sender bis zur Mitte des Jahres seine Außenstudios in Rostock, Stralsund und Neubrandenburg schließen. Vier redaktionellen Mitarbeitern, darunter zwei halbtags angestellten Korrespondentinnen, wurde bereits gekündigt. (Bild: Screenshot vom Sendestudio Antenne Mecklenburg-Vorpommern)
Gegenüber blogmedien begründete Gienke, der selbst auch Gesellschafter des Senders ist, die Studioschließungen und Entlassungen pauschal mit “Umstrukturierungen”. Aufgrund der heutigen technischen Möglichkeiten sei es für einen Radiosender nicht mehr notwendig, Außenstudios zu betreiben. Reporter könnten per Computer und Datenübertragung ihre Berichte vom Ort des Geschehens und von zu Hause aus an das Funkhaus in Plate bei Schwerin zuliefern. Die Korrespondentin im Landesteil Vorpommern sowie der Berichterstatter von den Spielen des Zweitligisten Hansa Rostock würden auf diesem Weg auch weiterhin für Antenne Mecklenburg-Vorpommern tätig sein. Warum allerdings vier weitere Korrespondenten aus den Studios Rostock und Neubrandenburg den Sender verlassen müssen, blieb unklar. Trotz des Personalabbaus würde die Regionalberichterstattung im Programm künftig nicht eingeschränkt, versicherte Hans-Ulrich Gienke. (Bild: MV MARKETING GmbH 2006)
Die aufsichtführende Landesrundfunkzentrale Mecklenburg-Vorpommern ist nach Angaben ihres Justiziars Norbert Nordmeyer erst vor wenigen Tagen mündlich vorab über die Schließungspläne bei Antenne Mecklenburg-Vorpommern informiert worden. Sobald eine offizielle schriftliche Mitteilung eingeht, werde man den Sachverhalt prüfen. Nordmeyer sieht allerdings grundsätzlich keine lizenzrechtlichen Bedenken. Der Betrieb von Außenstudios sei dem Sender nicht explizit vorgeschrieben.

Blick ins Studio von Antenne Mecklenburg-Vorpommern
Antenne Mecklenburg-Vorpommern ist längst nicht der erste landesweite Privatsender, der seine Außenstudios dicht macht. Vor zwei Jahren hatte bereits Radio Schleswig-Holstein auf Druck einiger Gesellschafter seine Regionalstudios in Hamburg, Heide, Flensburg und Lübeck aufgegeben. Ähnlich wie bei R.SH gilt auch bei Antenne Mecklenburg-Vorpommern die Regiocast als einflussreichste Gesellschafterin. Auf der Website der Holding ist nachzulesen: “Mit insgesamt rund drei Dutzend Sender- und Unternehmens- beteiligungen in mehreren deutschen (und europäischen) Ballungsräumen gehört REGIOCAST bereits heute zu den entscheidenden Playern im Privatradiomarkt.”