Wedel Software

Schlagerwelle WDR 4 plant Relaunch am 21. März

WDR4Nach Zeitungsberichten der WAZ-Mediengruppe (Dienstagsausgaben) plant der Westdeutsche Rundfunk, das bisher als Schlagerradio positionierte Programm von WDR 4 zu modernisieren und den Anteil an deutscher Schlagermusik weiter zu reduzieren. Das hat der WDR der WAZ gegenüber inzwischen bestätigt. Künftig soll stattdessen bei WDR 4 mehr melodiöser Pop und mehr Wortbeiträge als bisher zu hören sein. Der Relaunch soll zum Frühlingsbeginn am 21. März stattfinden.

Zur Begründung: die Hörerforschung des WDR habe herausgefunden, dass die ältere Generation „keinen Ruhestand im klassischen Sinn“ verbringe, sondern „in der Regel aktiv“ lebe. Sie reise viel, besuche öffentliche Veranstaltungen und verbringe Zeit mit den Enkeln. Deshalb will WDR 4 auch seinen Wortanteil ausbauen. Neben Service soll es künftig auch mehr regionale Themen geben. Statt einer Musikwelle soll das neue Programm „das neue Lebensgefühl seines Publikums abbilden durch eine Reihe über spät verwirklichte Lebensträume“. Außerdem sollen die Hörer mehr Gelegenheit bekommen, sich an der Gestaltung des Programms aktiver zu beteiligen als bisher.

Über die schleichenden Veränderungen bei WDR 4 wurde in den letzten Jahren auch in den Radioforen Buch geführt und diskutiert: „Neue WDR4-Verpackung und geänderte Musikauswahl“.

Hier die aktuelle WDR-Pressemitteilung dazu:

WDR 4 putzt sich zum Frühlingsanfang heraus: Mehr internationale Hits und Regionalität

Pünktlich zum Frühlingsanfang am 21. März 2011 putzt WDR 4 sein Programm heraus: Mit mehr internationaler Musik und einem veränderten Wortkonzept mit stärkeren regionalen Aspekten. Entspannung und Unterhaltung stehen dabei auch weiterhin im Mittelpunkt.

Mit 2,55 Millionen Hörerinnen und Hörern in Nordrhein-Westfalen (montags bis freitags, Media-Analyse ma 2010 II) zählt WDR 4 nach wie vor zu den Top Ten der meistgehörten Radiosender Deutschlands. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Hörerzahl jedoch gesunken. „Insbesondere die nachwachsende Generation der aktiven und vielseitig interessierten Älteren sieht sich offenbar in ihrem Lebensgefühl nicht mehr ausreichend vom Programm angesprochen“, sagt WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz. „Diesem Trend wollen wir entgegenwirken, ohne unsere treuen Hörerinnen und Hörer dabei zu verlieren“, so Schmitz weiter.

Neben der Musik wird das Wortkonzept herausgeputzt: Mit O-Ton-Nachrichten und Korrespondentenberichten bietet WDR 4 seinen Hörerinnen und Hörern künftig mehr Hintergrundinformationen und eine verstärkte Einordnung aktueller Geschehnisse. Dazu kommen mehr Geschichten aus Nordrhein-Westfalen und Wettervorhersagen mit sechs regionalen Fenstern.

Darüber hinaus können sich die Hörerinnen und Hörer künftig noch aktiver als bisher am Programm beteiligen.

WDR 4 bleibt aber auch künftig ein musikgeprägtes Programm und die Heimat des deutschen Schlagers. Die Musikfarbe wird mit Blick auf den stetig wachsenden Teil des Publikums, dessen Musikgeschmack in der Jugend vor allem von englischsprachigen Hits geprägt wurde, weiterentwickelt. Dem entsprechend sendet WDR 4 schon seit einigen Monaten mehr internationale Titel als vorher. Angestrebt wird ein 50/50-Verhältnis deutscher Schlager und internationaler Hits. Saisonal geprägte Musik – zum Beispiel zu Weihnachten oder Karneval – bleibt wie gehabt im Programm.

XPLR: MEDIA Radio-Report