Bayern: Scheitert die Übernahme von Hitwelle?

hitwelle_magic_smallAuf den Lokalrundfunktagen in Nürnberg wurde hinter vorgehaltener Hand noch über ein fast in Vergessenheit geratenes Thema diskutiert, dass sich vielleicht noch zu einem neuen Skandal in Bayern hochschaukelt: die Übernahme des Lokalsenders Hitwelle durch ROCK ANTENNE (RADIOSZENE berichtete: Hitwelle übernimmt Programm von Rock Antenne).

Gerüchten zufolge kommt der Deal vielleicht doch nicht zustande. Es gebe neue Diskussionen um eigentlich schon längst schriftlich vereinbarte Dinge wie Kaufsumme aber auch Zuliefervertrag oder im Vorfeld gewollte Kapitalerhöhungen. Das habe auch schon großen Unmut bei zahlreichen Medienratsmitgliedern ausgelöst, die eines der aufwändigsten Verfahren bei der BLM schon zu den Akten legen wollten. Immerhin hat ROCK ANTENNE, die sich vor dem Hörfunkausschuss als großzügiger Partner darstellte und ein „Rundum Sorglos Paket“ für alle Beteiligten inkl. Übernahme aller Mitarbeiter anbot, dadurch andere Bewerber ausgebootet.

Von Seiten der Hitwelle konnten wir nur erfahren, dass es wenige Wochen nach dem Medienratsbeschluss nun „überraschenden Verhandlungsbedarf“ gebe. Bei Hitwelle scheint man sich zunächst eher auf einen Weiterbetrieb des Senders ohne Partner einzustellen. So ist zu beobachten, dass die seit April ins Programm gestreuten Rocktitel wieder entfernt wurden. Auch ein neuer Auftritt bei facebook wurde gestartet und es gibt wieder zahlreiche Off Air-Events, die nicht gerade auf eine Einstellung der Hitwelle hindeuten. Angeblich wurde sogar eine bereits installierte Audioleitung von Ismaning nach Erding vor kurzem wieder abgebaut, so wurde auf den Lokalfunktagen gemunkelt.

Möglicherweise geht es um viel mehr als nur die Kaufsumme des kleinen Lokalsenders, da der Gesellschafter von ROCK ANTENNE die umsatzstarke Antenne Bayern ist. Es gibt wohl auch einige Gegner dieses Deals im Gesellschafterkreis von Antenne Bayern. So hat z.B. auch der Verband Bayerischer Lokalrundfunk (VBL) den Beschluß des Medienrats heftig kritisiert und sprach von einem „Tabubruch im bayerischen Medienrecht„.

Eines ist klar, das Verfahren zieht sich länger hin als erwartet und möglicherweise stehen auch schon wieder die alten Interessenten auf der Matte: Top FM und die Regiocast.