BBC Radio London ist eine der lokalen Radiostationen der BBC. Jeden Donnerstagnachmittag können Sie in etwas reinhören, das „The Barking Hour“, (etwa „Die Bell-Stunde“) genannt wird.
Es gibt einen blöden Witz hier für Nicht-Londoner – vorausgesetzt, Sie sind nicht aus London, lassen Sie mich einfach nur sagen, dass Barking eine Gegend Londons ist, nördlich von London City Airport, und in der Nähe von schönen Teilen von London wie die Kläranlage Beckton Sewage Treatment Works.
Allerdings hat die Barking Hour auf BBC Radio London nichts mit der Gegend und der Aktivität namens Barking zu tun. Die Sendung ist einfach nur das weltweit einzige Radio-Programm für Hunde – und vermutlich ihre Besitzer. Die Bell-Stunde wird von Jo Good und Anne Webb präsentiert, die beide unter dem Namen The Barking Blondes – die bellenden Blondinen – laufen. Philip Brannon bringt auch Hunde-Nachrichten mit ins Programm und nennt sich „der einzige internationale Radio-Hundenachrichten-Reporter der Welt“.
Es ist nicht ganz so frivol wie ich es erscheinen lasse. Als ich einschaltete, wurde im Programm (zwei Stunden habe ich durchgehalten) über Hunde diskutiert, die bei der Therapie von Alzheimer helfen. Aber sie präsentieren auch Doggy-Shout-Outs – so etwas wie „Hunderufe“: Sie müssen der Station den Namen Ihres Hundes, seine Rasse und sein Alter angeben. Hätte ich jemals einen Hund besessen, hätte ich in Versuchung geraten können…
Hundebesitzer sind ein ziemlich großes potenzielles Publikum, denn wie sich herausstellt, besitzen 40 % der Haushalte in Großbritannien Haustiere – und Hunde sind davon mit 24 % die beliebtesten. So gibt es einiges Potenzial für diese Idee.
Zielgerichtetes Nischen-Radio wie dieses kann – zur richtigen Zeit und mit den richtigen Moderatoren ausgestrahlt – ganz schön erfolgreich sein. Der Barking Hour würde ich persönlich einen separaten Platz im Zeitplan gönnen, sodass die Bellstunde als Audio ein wenig bekannter und entdeckbarer würde. Und ich bin sicher, es gibt darin Elemente, die einen recht anständigen Podcast abgeben könnten – obwohl ich genau so sicher bin, dass die BBC wieder mal Richtlinien für so etwas in petto hat…
Aber es ist nicht das einzige Radio für Hunde. In Neuseeland gab es für kurze Zeit im Jahr 2014 einen Hunderadiosender: K9FM.
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Schauen Sie sich mal an, was dort passierte – ausgestrahlt als Low-Power-FM-Service – ein bisschen wie ein Lachen von der Pedigree Chum-Werbeagentur BBDO. Das Programm gewann viele Preise – toll – und war sehr schön gemacht. Alles, was Werbeagenturen ein wenig ernsthafter mit Audio anstellen, soll mir recht sein.
Noel Edmonds, eine Persönlichkeit im britischen Fernsehen und Radio, plant anscheinend auch seine eigene Station für „unsere tierischeh Kumpel“ und nennt das Ganze „Positivity Pets„. „factmag“ nennt sie eine Weltneuheit und beweist damit nur, dass ihre Facts nicht ganz auf dem Laufenden sind.
Und bei http://www.woofswoofs.com finden Sie „All Dog Radio“, ein Netzwerk von gleich elf Online-Ganztags-Radiostationen für Ihren pelzigen Freund. Es muss immer so protzig sein, gell?
Der „Radio-Futurologe“ James Cridland beschäftigt sich mit neuen Plattformen und Technologien und ihre Wirkung auf die weltweite Radiobranche. Er spricht auf Radio-Kongressen über die Zukunft des Radios, schreibt regelmäßig für Fachmagazine und berät eine Vielzahl von Radiosendern immer mit dem Ziel, dass Radio auch in Zukunft noch relevant bleibt. Sein wöchentlicher Newsletter (in Englisch) beinhaltet wertvolle Links, News und Meinungen für Radiomacher und kann hier kostenlos bestellt werden: james.cridland.net.