Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e. V. (VPRT) hat heute unter dem Titel „Die Top 7 zur Transformation der Hörfunkverbreitung ins digitale Zeitalter“ ein Positionspapier vorgelegt, mit dem der neu gewählte VPRT-Radiovorstand seine Anforderungen an die Zukunft der terrestrischen Radioverbreitung und an DAB+ formuliert. Es ist ein aktueller Beitrag des VPRT zur Digitalradio-Roadmap des Bundesverkehrsministeriums und soll die Grundlage für die weitere Diskussion mit der Medienpolitik sein.
Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VPRT und Geschäftsführer von Radio Regenbogen: „Unabhängig davon, dass sich die Diskussion zum digitalen Radio auf keinen Fall auf einen Übertragungsweg verengen darf, beschäftigen wir uns sehr intensiv mit der Zukunft der Gattung Radio. Bei dem Übertragungsweg DAB+ kritisieren wir neben der fehlenden Akzeptanz der Konsumenten, dass die technische Struktur ausschließlich nach den landesweiten und bundesweiten Bedürfnissen der ARD aufgebaut wird. Eine Abbildung der vielfältigen lokalen und regionalen Angebote der privaten Anbieter bleibt de facto unberücksichtigt. In diesem Thema wird Technik zunehmend zum Selbstzweck, und Inhalte dienen und folgen nur noch der Technik. Das ist ein verhängnisvoller publizistischer Irrweg.“
An die Medienpolitik appellierte Schunk, dies nicht unkommentiert zur Realität werden zu lassen: „Radio braucht in Deutschland dringend eine Regulierung, die den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird. Die Lage im Radiomarkt in Deutschland ist dramatisch. Das private Radio ist in seinen landesweiten, regionalen oder lokalen Märkten einem immer höheren Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Insbesondere die ARD nutzt die Digitalisierung für eine stetigen Ausbau ihrer Jugendangebote auf UKW. Schon heute führt dieser Wettbewerb, in den in den regionalen Märkten auch zunehmend neue internationale Player treten, in Summe zu einer Existenzbedrohung der vielfältigen lokalen Radioangebote. Wir brauchen einen Runden Tisch mit allen Beteiligten, der ohne Vorbehalte und Vorgaben diese Fragen und Probleme abarbeitet. Wir Private können und wollen uns nicht mit Krümeln der digitalen Übertragungswege, deren technische Machbarkeit in den regional gelebten Räumen noch nicht einmal belegt ist, abspeisen lassen.“
Download:
Positionspapier zur Transformation der Hörfunkverbreitung ins digitale Zeitalter
Quelle: Pressemitteilung VPRT