Malaysia – wo Radio noch Pop ist

James Cridland's Radio Futrure

Letzte Woche bin ich in Malaysia gewesen. Und ich habe einiges mitgebracht, dass Sie bestimmt noch nicht wissen über Malaysia: Ein Viertel der malaysischen Bevölkerung spricht Chinesisch. Das hatte ich ursprünglich wirklich nicht geahnt. So stellte sich heraus, dass chinesischsprachiges Radio dort ganz schön populär ist. 25% der Menschen in Malaysia reden Englisch. Ich wusste, dass Englisch verbreitet ist, aber nicht in diesem Ausmaß.

Lute FM Malaysia

Kurbeln Sie durch das UKW-Band und Sie finden viele englischsprachige Radiosender: In einem Taxi hörte ich Astros Lite FM, eine Art „relaxed AC“-Station: mit schrecklich viel Reise-News und einem Moderator, der verrückt danach war, kurze YouTube-Clips des letzten Coachella-Konzerts zu spielen.

Ich besuchte BFM, eine englischsprachige Business-Radiostation. Diese Station hat eine Vielzahl ökonomisch orientierter Sendungen, einschließlich „The Breakfast Grille“, eine einstündige Morgensendung , in der ein Geschäftsführer oder ein Politiker interviewt wird. Es läuft wirklich gut – zum Einen vermutlich wegen des schrecklichen Verkehrs in Kuala-Lumpur, zum Anderen aber auch, weil lange Interviews, wenn sie gut gemacht sind, aufschlussreich und ausgezeichneter Hörgenuss sind. BFM ist die Art Radiostation, die ich gerne besuche – eine einstöckige, kompakte kleine Station, in der jeder Jeden kennt.

James Cridland bei BFM Malaysia
James Cridland bei BFM Malaysia

Eigentlicher Grund, warum ich dort war, war die Konferenz „Commercial Radio Malaysia“, die den Werbeplanern und Vermarktern neueste Hörerzahlen enthüllt. Einige dieser Zahlen waren einfach erstaunlich: Die USA sind begeistert über ihre „93% der Leute, die jede Woche einschalten“, aber auf der Halbinsel Malaysia ist diese Zahl eine noch beeindruckendere: 97,2%. In der Tat, es ist eine der höchsten Einschaltquoten der Welt.

Interessant für mich: Die durchschnittliche Anzahl Stationen, denen in Malaysia gelauscht wird, ist nur – zwei! In Großbritannien sind es beispielsweise vier, was wahrscheinlich bedeutet, dass Stationen sich nicht zu sehr gegenseitig überlappen.

Lite FM MalaysiaIch sprach dann viel darüber, wie Radio sich auf der ganzen Welt verändert, die Leute lachten an den richtigen Stellen und so blieb alles eine positive Erfahrung. Am nächsten Tag hielt ich eine Schulung darüber ab, wie man das Beste aus verfügbaren Inhalten herausholen kann: Wiederverwenden von Inhalten anderer Plattformen und sicherstellen, dass es länger als nur über die übliche Lebensdauer von Radioübertragungen verwendet wird – länger als „es hat sich versendet“.

Ich habe viel von ihnen gelernt: Facebook ist riesig in Malaysia, und sie nutzen Facebook Live vor allem, um mit Hörern in einer Weise verbunden zu sein, die ich noch nie zuvor gesehen habe.

Während der Plauschs nach beiden Veranstaltungen waren die Malaysier fasziniert von und besorgt über Donald Trump (kaum verwunderlich, da es ein muslimisches Land ist) und auch neugierig und entsetzt über „Brexit“, dem britischen Rückzug aus der Europäischen Union. Sie verstehen nicht, wie Trump und Brexit jemals geschehen konnten – und ich kann ihnen auch nicht wirklich helfen. Aber wenn Tiger Bier im Spiel ist, spielt es keine Rolle mehr, dass ich nicht auf alles eine Antwort habe.

BFM Malaysia Die Veranstaltung feierte die guten Dinge an und um malaysischem Radio. Alle kommerziellen Stationen benutzen jetzt die gleiche Hörerforschung – gleichermaßen nützlich für Industrie und Werbekunden. Eine einheitliche und lebendige Privatradiobranche in Malaysia schafft es, Werbetreibende für Radio in all seinen Formen zu begeistern. Denn in Malaysia ist das Radio vereint – scharf darauf, zu zeigen, dass es einen wichtigen Unterschied darstellt – und daran interessiert, zu zeigen, wie sehr es mit Werbetreibenden verbunden ist, die mehr Auswahl als je zuvor haben.

Wir können viel von dem Land lernen, in dem man zusammenarbeitet, um die Industrie im Großen und Ganzen zu fördern. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch in Malaysia!

 

james-cridlandDer „Radio-Futurologe“ James Cridland beschäftigt sich mit neuen Plattformen und Technologien und ihre Wirkung auf die weltweite Radiobranche. Er spricht auf Radio-Kongressen über die Zukunft des Radios, schreibt regelmäßig für Fachmagazine und berät eine Vielzahl von Radiosendern immer mit dem Ziel, dass Radio auch in Zukunft noch relevant bleibt. Sein wöchentlicher Newsletter (in Englisch) beinhaltet wertvolle Links, News und Meinungen für Radiomacher und kann hier kostenlos bestellt werden: james.cridland.net.