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UKW-Kleinstsender lizenziert in den USA

Federal Communications CommissionSie sind grundverschieden – und doch haben sie eines gemeinsam: Die römisch-katholische Diözese Brooklyn und eine gegen die kommunistische Partei Chinas gerichtete Organisation teilen sich eine Low Power-Frequenz im New Yorker Stadtteil Queens. Auf 105,5 MHz senden beide ab November in Mandarin für die dort stetig wachsende chinesische Gemeinde.

Die Diözese betreibt die Radiostation WDMB und sendet an Wochentagen vormittags und mittags Messen, Gebete und Hörertelefon-Sendungen. WQEQ beschränkt sich dagegen ab 14 Uhr seinem Leitbild entsprechend auf politische Inhalte.

QueensNeue Lizenzen der Federal Communications Commission machen dies möglich. Rund 2000 Sender, von denen ein Drittel bereits sendet, wurden innerhalb der letzten zwei Jahre für eine Sendeleistung mit maximal 100 Watt lizenziert. Grundvoraussetzung für die kostenlose Lizenz war, dass die Antragsteller gemeinnützig bzw. nicht-kommerziell sind und vor Ort produziertes Lokalradio betreiben möchten.

communityradioErhofft wird eine starke Bindung der zwar zahlenmäßig geringen, aber wichtigen Hörerschaft – eine Folge wachsender Kritik am „durchregulierten“ UKW-Band der USA, auffälliger Konzentrations-Tendenzen im US-Medienmarkt und zunehmender Nutzung von Online-Streams und Podcasts.

In den Niederlanden wurde in ähnlicher Weise bereits die Mittelwelle für Kleinstsender zur Verfügung gestellt. Ein Erfolg von DAB+ könnte dort und im deutschsprachigen Raum vergleichbare Lizenzen für UKW ermöglichen. Zukunftsmusik?

Links:
FCC – Federal Communications Commission
Niederlande: Mittelwelle für Kleinsender

XPLR: MEDIA Radio-Report