Die Deutsche Hörfunkakademie wird eingestellt

LfM, radio NRW und der WDR setzen aber weiterhin auf Aus- und Weiterbildung

DHAIn der gestrigen Gesellschafterversammlung der Deutsche Hörfunkakademie GmbH (DHA) haben die Gesellschafter – Landesanstalt für Medien NRW (LfM), radio NRW und der WDR (vorbehaltlich der Zustimmung des Verwaltungsrats) – die Einstellung des Geschäftsbetriebs der seit 1994 tätigen Deutschen Hörfunkakademie in Oberhausen zum Ende dieses Jahres beschlossen.

Die Gesellschafter haben bereits seit mehreren Jahren die Entwicklung der Deutsche Hörfunkakademie GmbH mit Sorge betrachtet. Ein Angebot fast ausschließlich für den NRW-Lokalfunk aufrecht zu erhalten, hat sich leider trotz der unbestritten hohen Qualität der Deutschen Hörfunkakademie als nicht wirtschaftlich erwiesen, insbesondere im konkurrenzintensiven Markt der bestehenden Fortbildungsinstitute in Deutschland. Die Gesellschafter dankten dem Geschäftsführer der Deutschen Hörfunkakademie, Dr. Hans Paukens, und seinem Team für die engagierte und qualifizierte Arbeit.

Wolfgang Schmitz (WDR) Bild:WDR/Fürst-Fastré
Bild:WDR/Fürst-Fastré

Die Aus- und Weiterbildung sowie die Nachwuchsförderung seien jedoch weiterhin wichtige Eckpunkte der Zukunftssicherung und Entwicklung des Hörfunks in NRW. Das betonten Dr. Jürgen Brautmeier, Stellvertreter des LfM-Direktors, Elke Schneiderbanger, Geschäftsführerin und Programmdirektorin der radio NRW GmbH, und Wolfgang Schmitz, Hörfunkdirektor des WDR.

Der Ausstieg aus einem einzelnen Institut wie der Deutschen Hörfunkakademie sei in keinem Fall ein Ausstieg aus der Aus- und Fortbildung generell, betonten sie. Im Gegenteil: Man setze für die Zukunft vermehrt auf den flexiblen und effektiven Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel.

Dr. Jürgen Brautmeier unterstrich: „Die Aufgabe der Förderung von Aus- und Fortbildung im Medienbereich ist eine wichtige gesetzliche Aufgabe der LfM – und sie bleibt es auch. Vor diesem Hintergrund ist die Diskussion über die Schließung der DHA kein Signal der Gesellschafter zur Einstellung ihrer Aktivitäten in diesem Bereich, sondern Anlass für die Suche nach neuen Ansätzen.“ Entsprechende Gespräche mit den am Lokalfunk Beteiligten hätten bereits stattgefunden. Außerdem werde versucht, den Ausstieg für die Beschäftigten möglichst sozialverträglich zu gestalten.

Elke Schneiderbanger„Journalistische Qualität ist die Grundlage unserer täglichen Arbeit. Der Erfolg der NRW-Lokalradios basiert auf der guten Ausbildung und Leistung seiner Mitarbeiter. radio NRW wird sich selbstverständlich weiterhin dafür einsetzen, dass dies auch in Zukunft sichergestellt ist“, so Elke Schneiderbanger (Bild links).

„Der WDR hat sein Engagement für eine umfassende und qualitativ hochwertige Aus- und Fortbildung in den vergangenen Jahren kontinuierlich verstärkt. Zurzeit bilden wir 30 Volontärinnen und Volontäre in Hörfunk, Fernsehen und Internet aus. Außerdem fördert der WDR zum Beispiel junge Journalisten mit Einwanderungshintergrund in mehrwöchigen Schulungen und Redaktionspraktika. Mit diesem breiten Angebot gehört der Westdeutsche Rundfunk zu den wichtigsten Ausbildern im Mediensektor in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus“, so Wolfgang Schmitz, Hörfunkdirektor des WDR.

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Deutsche Hörfunkakademie