Der Weltradiotag steht in diesem Jahr unter einem ernsten Motto: „Radio in Krisensituationen“. Die UNESCO will am World Radio Day darauf aufmerksam machen, dass der Hörfunk nicht nur zur Information und Unterhaltung dient, sondern auch in Notlagen nützlich sein kann.
Der Hurricane-Sender
Bei Naturkatastrophen wie Unwettern ist das Radio häufig eine der wenigen funktionierenden Quellen für Informationen. Besonders eindrücklich war dies während des Hurricanes Katrina im Raum New Orleans im Jahr 2005 zu erleben. Während Handynetze mancherorts zusammenbrachen, konnte das Team eines regionalen Nachrichtenradios ihr Programm mit kurzen Unterbrechungen „on air“ halten und auf diesem Wege Botschaften ausstrahlen: an Menschen die Vermisst wurden und von Menschen, die in ihren Häusern festsaßen. Hinzu kamen Berichte über die aktuelle Lage. Die BBC berichtete in einer Multimediareportage über die Situation in New Orleans und den Radiosender WWL, der aus einem Notstudio weitersendte (vgl. Das Hurrikan-Radio in New Orleans).
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„Gerade in Krisensituationen ist Radio als reichweitenstarke und zuverlässige regionale Informationsquelle unverzichtbar. Ob bei Katastrophen, Unwettern oder Unfällen, Radio bietet Orientierung in Echtzeit und liefert verlässlich die Informationen, die Menschen benötigen, um zu wissen, wie sie sich verhalten sollen. Das kann Menschenleben retten“, sagte Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste im Privatradio-Verband VPRT e.V. in einer anlässlich des #WRD2016 veröffentlichten Pressemitteilung.

„Die privaten Veranstalter stellen sich dieser Verantwortung. Sie sind aber auf eine mediengerechte und faire Radioregulierung angewiesen, dies bedeutet insbesondere auch eine klare Regelung der Auffindbarkeit von privaten Radioprogrammen auf digitalen Plattformen. Nur so kann das Radio auch in Zukunft seiner besonderen Bedeutung für die Hörer gerecht werden.“
Radio im Kriegsgebiet
Aber auch in anderen Weltregionen, in denen „digitale Plattformen“ noch kein Thema sind, stellt das Radio eine wichtige Informationsquelle dar. So tauchen in einigen Orten Syriens kleine UKW-Sender im Äther auf, die der Bevölkerung Musik, aber auch Informationen über das Weltgeschehen und die aktuelle politische Lage übermitteln wollen, ohne dass Regierungstruppen oder „IS“-Kämpfer diese Informationen beeinflussen können.
Schließlich nutzen aber auch zahlreiche Funkamateure weltweit die Radiowellen. In Krisensituationen wollen sie über Kurzwelle etwa Verbindungen zu Einsatzkräften herstellen und so einen Beitrag zur Bewältigung von Krisensituationen liefern. Sicherheitsrelevante Informationen können über das Radio also auf verschiedensten Wegen übertragen werden, in den unterschiedlichen Situationen und Teilen der Erde.
Glaubwürdigkeit in Krisensituationen besonders wichtig
Der MDR-Hörfunkdirektor und Vorsitzende der ARD-Hörfunkkommission Johann Michael Möller hebt besonders die Glaubwürdigkeit des Radios hervor: „Gerade in einer Zeit voller Umbrüche und Unsicherheiten in der Gesellschaft ist die Bedeutung eines leistungsstarken, verlässlichen öffentlich-rechtlichen Rundfunks besonders groß. Unser Anspruch ist geprägt von Vielfalt, Professionalität und Wertebindung. Nicht umsonst bescheinigen die Deutschen dem öffentlich-rechtlichen Hörfunk die höchste Glaubwürdigkeit.“ Besonders die „Schnelligkeit, Unmittelbarkeit und Lebendigkeit“ des Hörfunks sei ein wichtiger Grund dafür. Die UNESCO fordert zudem, dass die ungehinderte Berichterstattung von Journalisten weltweit auch in Krisensituationen gewährleistet sein muss.
Der 13. Februar ist von der UNESCO zum Welttag des Radios erklärt worden, um auf die wichtige Bedeutung des Mediums insgesamt und weltweit aufmerksam zu machen. Auf der offiziellen Homepage www.diamundialradio.org findet sich auch ein spezieller Live-Stream und Tipps, wie man den World Radio Day on air feiern kann. Besonders empfehlenswert sind auch viele Geschichten und Meinungen rund um das Thema „Radio in Krisensituationen“.
World Radio Day 2016 in der Presse:
- Musik aus aller Welt zum World Radio Day auf NDR Info
- Nostalgie am Weltradiotag: Wertinger sendet auf alter BR-Frequenz. Am Welttag des Radios hat sich das Radiomuseum in Wertingen etwas Besonderes ausgedacht: Ein eigener Ortssender geht mit der alten BR-Mittelwellenfrequenz 801 kHz um 14.00 Uhr erstmals auf Sendung.
- Zum Weltradiotag 2016 fragt Merkur.de heute: Welcher Radiosender ist der beliebteste in Bayern? – Hier ist schon ein erstes Zwischenergebnis: Sie haben gewählt: Beliebtester Radiosender Bayerns
- Lehrer der Johannes-Brahms-Schule produzieren gemeinsam mit dem Nachwuchs Radioprogramme. Der Kanal ist viermal im Monat auf Sendung: Der Schülerfunk aus Pinneberg zum Weltradiotag 2016.
- UNESCO betont die Bedeutung der Community RadiosWie schon in den Jahren 2014 & 2015 kooperiert radio x am Weltradiotag nun schon zum dritten Mal mit anderen freien / alternativen Radiostationen aus Wien, Zürich, Glasgow und Athen: Weltradiotag 2016 auf radio x
- „You’ve yet to have your finest hour / radio. / All we hear is radio ga ga / radio goo goo…“ trällerte Freddy Mercury 1984 im beliebten Queen-Song „Radio Ga Ga“. Soviel Ehrung für ein kleines, aber feines technisches Gerät. Und das vollkommen zurecht. – Zahlen und Fakten zum Weltradiotag
- Deutschlandradio: UNESCO feiert „Welttag des Radios“
- Um auf den WORLD RADIO DAY 2016 aufmerksam zu machen tauschten in Malaysia die Radiosender Fly FM, Hot FM und one FM ihre Moderatoren untereinander aus und hatten jede Menge Spaß, wie in diesem YouTube-Video zu sehen: The Swap!
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- Al Jazeera´s Blick auf den World Radio Day 2016:
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detektor.fm sendete am Weltradiotag einen Beitrag über die Piratensender auf der Nordsee:
[soundcloud]https://soundcloud.com/detektorfm-wort/piratensender-auf-mittelwelle[/soundcloud]