Die Düsseldorfer Landesanstalt für Medien (LfM) sendet ein erstes zaghaft positives Signal in punkto Fortentwicklung des Rundfunks auf DAB+ in Nordrhein-Westfalen. Die Medienkommission der LfM befürwortete auf ihrer Sitzung ausführliche Gespräche mit der Staatskanzlei, dem WDR und den NRW-Privatfunkern. Da sich bei dem „Call for interest“ vor einigen Wochen vorwiegend Interessenten für landesweite Programme, aber nur wenige für lokale Frequenzzuweisungen gemeldet hätten, müsse nun ermittelt werden, wie ein solches gemischtes Szenario technisch abzubilden sei, erläuterte LfM-Sprecher Peter Widlok.“Mit Sicherheit wird es aber keine 44 Lokalverbreitungsgebiete wie auf UKW geben“.
Der „Call“ galt für landesweite und lokale DAB-Multiplexe. 16 Veranstalter hatten daraufhin ihr Interesse in Düsseldorf bekundet, darunter auch solche von außerhalb Nordrhein-Westfalens. Weitere Interessenten warten offenbar erstmal ab, wie aus der Branche zu hören ist.
Nach der Eilentscheidung des VG Düsseldorf gegen die Lizenzierung von „Metropol FM“ auf der sog. landesweiten Kette sind vorerst keinerlei Entscheidungen zu erwarten. Die Landesanstalt wolle erst einmal die Entscheidung des Gerichtes in der Hauptsache abwarten. Das könne noch Monate dauern, befürchtet LfM-Sprecher Widlok.
Zur anstehenden Novellierung des WDR-Gesetzes werde sich die LfM auch äussern, ergänzte er. Aber erst während der anstehenden Anhörungen im Landtag. Die Chefredakteure der NRW-Lokalradios hatten sich im Vorhinein aber bereits für eine Beschränkung der Radiowerbezeiten beim öffentlich-rechtlichen Wettbewerber ausgesprochen. Der Verband Lokaler Rundfunk (VLR), die Vertretung der Veranstaltergemeinschaften, präzisierte diese Forderung noch schärfer: Er befürworte das sog. NDR-Modell, eine Konzentration der Hörfunkwerbung auf ein Programm bei nur 60 Minuten Gesamtdauer pro Tag, so der VLR.