Studie favorisiert DAB+ zur digitalen terrestrischen Verbreitung des lokalen/regionalen Hörfunks

die-medienanstalten-smallBei der Digitalisierung der Hörfunkverbreitung spielt die Terrestrik eine entscheidende Rolle. Im Blick auf die digitale terrestrische Verbreitung bundesweiter und landesweiter Hörfunkangebote ist die technische Systemfrage zugunsten von DAB+ geklärt. Dies galt bislang noch nicht für die digitale terrestrische Verbreitung des lokalen und regionalen Hörfunks sowie der Bürger- und Ausbildungsradios. Als Alternativen zu DAB+ werden immer wieder DRM+ und auch LTE-A (im Broadcastmodus eMBMS) angeführt. Diese drei Systeme wurden in der nun vorliegenden Untersuchung auf ihre Eignung und im Hinblick auf die Voraussetzungen für den Markteintritt für diesen Anwendungsfall betrachtet.

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass LTE-A kein geeignetes System zur digitalen Übertragung von regionalem und lokalem Hörfunk ist. DRM+ ist dagegen geeignet zur Verbreitung von Lokalradios sowie Bürger- und Ausbildungsradios, diesen Programmen mangelt es jedoch an Marktrelevanz, um DRM+ allein in Deutschland zu etablieren. Durchsetzungsfähig am Markt ist einzig DAB+. In Gebieten mit wenigen lokalen Angeboten kann DAB+ wirtschaftlich eingesetzt werden, wenn folgende Maßnahmen eingesetzt werden, die auch kombinierbar sind:

  • Zusammenfassung mehrerer lokaler UKW-Verbreitungsgebiete zu einem größeren, gemeinsamen DAB+-Verbreitungsgebiet.
  • Betrieb eigenständiger lokaler Multiplexe, in denen zusätzlich zum lokalen Angebot nicht-lokal ausgerichtete Programme auf freien Kapazitäten verbreitet werden.
  • Nutzung von freien Kapazitäten für einen höheren Fehlerschutz zur Verringerung der Infrastrukturkosten.

Mit diesen Maßnahmen kann lokalen Veranstaltern und den Bürger- und Ausbildungsradios die Programmverbreitung über DAB+ ermöglicht werden.

Weiterführende Informationen
Die gesamte Studie als PDF

Quelle: Pressemitteilung der Medienanstalten.