Sondersendung aller jungen ARD-Radios zum Thema Flüchtlinge

ARDEs ist eine einmalige Radio-Aktion: Am 1. Oktober werden sich alle neun jungen Wellen der ARD live zusammenschalten, um gemeinsam mit ihren Hörerinnen und Hörern, politischen Entscheidern sowie Künstlern und Prominenten über den Umgang Deutschlands mit Flüchtlingen zu diskutieren. „Wie schaffen wir das? Deutschland und die Flüchtlinge“ heißt die zweistündige Sondersendung. Sie wird auf 1LIVE (WDR), Bremen Vier (RB), DASDING (SWR), Fritz (rbb), N-JOY (NDR), puls (BR), Sputnik (MDR), 103.7 UnserDing (SR) und YOU FM (hr) ausgestrahlt wird. Zusammen erreichen die jungen Radiowellen der ARD täglich fast sieben Millionen Hörerinnen und Hörer.

Im Mittelpunkt der Sendung sollen Hoffnungen, Sorgen und vor allem die konkreten Fragen der Hörerinnen und Hörer stehen. Sie können sich direkt per Messenger-Dienst WhatsApp, über die sozialen Netzwerke und den Hashtag #wieschaffenwirdas an der Sendung beteiligen. Ihre Fragen beantworten werden u. a. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), die Beauftragte der Bundesregierung für Migration und Flüchtlinge, Aydan Özoğuz (SPD) und der Präsident des Europäischen Parlamentes, Martin Schulz (SPD).

Joachim Knuth (Bild: NDR/Marcus Krüger)
Joachim Knuth (Bild: NDR/Marcus Krüger)

„Uns ist es wichtig, dass junge Hörerinnen und Hörer Antworten auf ihre Fragen zu dieser gesamtgesellschaftlichen Herausforderung erhalten. Wir wollen alle Beteiligten miteinander ins Gespräch bringen. Die Erwartungen bei diesem Thema sind höchst unterschiedlich – und wir sind gespannt darauf, ob es in dieser Sendung gemeinsame Lösungsansätze geben wird“, sagt der Vorsitzende der ARD-Hörfunkkommission und NDR Programmdirektor Hörfunk, Joachim Knuth.

Auch Künstler und Prominente kommen in der Sendung zu Wort – mit Statements zu der Fragestellung „Wie schaffen wir das?“ oder als Gesprächspartner in der Sendung. So wird Klaas Heufer-Umlauf („Joko&Klaas“) über seine Erfahrungen mit der Verbreitung von Inhalten zum Flüchtlingsthema in den sozialen Netzwerken sprechen.

Leitfaden der Sondersendung ist die Frage „Wie schaffen wir das?“: Wie schaffen wir es, das ehrenamtliche Engagement weiter zu fördern? Das Internet nicht zu einer Hass-Pinnwand verkommen zu lassen – gleichzeitig aber dort geäußerte Sorgen und Nöte ernst zu nehmen? Und wie schaffen wir es, viele Menschen innerhalb kurzer Zeit zu integrieren? Aus ganz Deutschland werden anhand von Radio-Beiträgen Beispiele dazu hörbar gemacht; sie bieten die Grundlage für Gesprächsrunden und Hörer-Kommentare. Auch Menschen, die nach Deutschland geflohen sind, werden in der Sendung zu Wort kommen; denn natürlich haben auch sie Fragen, auch sie wollen wissen: „Wie schaffen wir das?“

Simon Beeck. Bild: WDR/Annika Fußwinkel
Simon Beeck. Bild: WDR/Annika Fußwinkel

Die zweistündige Sendung wird am Donnerstag, den 1. Oktober, von 18 bis 20 Uhr bundesweit ausgestrahlt und live im ARD-Hauptstadtstudio produziert. Moderieren werden Linda Zervakis und Simon Beeck.

Linda Zervakis. Bild: NDR/Thorsten Jander (M)
Linda Zervakis. Bild: NDR/Thorsten Jander (M)

Linda Zervakis ist deutschlandweit als Tagesschau-Sprecherin bekannt geworden. Ihr journalistisches Handwerk hat sie bei den jungen ARD-Radios gelernt; so war sie News-Anchor beim NDR-Programm N-JOY und moderierte bei 1Live zusammen mit Simon Beeck eine Sendung am Nachmittag. Simon Beeck ist einer der bekanntesten Moderatoren von 1Live. Außerdem ist er im WDR-Fernsehen mit verschiedenen Formaten zu sehen.

Update vom 05.10.2015:Erfolgreiche Sondersendung der jungen ARD-Radioprogramme zur Flüchtlingsfrage

„Wie schaffen wir das?“ – diese Frage hat bei vielen Hörerinnen und Hörern der jungen ARD-Wellen einen Nerv getroffen. Das Interesse an der zweistündigen Sondersendung aller neun jungen ARD-Radios rund um das Thema Flüchtlinge war riesig. Der Hashtag #wieschaffenwirdas war über mehrere Stunden in den Top Five der Twittercharts. Bei Facebook gab es mehr als 10.000 Kommentare. Zu Wort kamen Politiker und Prominente wie Til Schweiger, Klaas Heufer-Umlauf und die Band Revolverheld. Tagesschau-Sprecherin Linda Zervakis und 1LIVE-Moderator Simon Beeck führten durch die Sendung aus dem ARD-Hauptstadtstudio in Berlin.

Linda Zervakis und Simon Beeck. Quelle: obs/ARD Radio & TV/Joachim Blobel
Linda Zervakis und Simon Beeck. Quelle: obs/ARD Radio & TV/Joachim Blobel

Aus Brüssel zugeschaltet stellte sich EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) den Fragen der Hörerinnen und Hörer. Dabei fand er klare Worte: „Wo ich die Faxen richtig dicke habe, das ist, dass ‚die EU‘ verantwortlich gemacht wird für den Nationalismus, der in einigen Ländern herrscht und der genau das Gegenteil von Europäischer Union ist, nämlich nationaler Alleingang.“

Der CDU-Politiker Jens Spahn, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, zeigte sich beeindruckt vom großen ehrenamtlichen Engagement in Deutschland. Aber er plädierte in der Sendung auch für Ehrlichkeit: „Deutschland wird nicht alle aufnehmen können und nicht für jeden ein Haus bauen können.“ Spahn war für Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) eingesprungen, der wegen eines dringenden Termins seine Teilnahme an der Sendung kurzfristig absagen musste.

Til Schweiger wurde aus dem N-JOY-Studio in Hamburg zur Sondersendung zugeschaltet. Quelle: obs/ARD Radio & TV/Benjamin Hüllenkremer.
Til Schweiger wurde aus dem N-JOY-Studio in Hamburg zur Sondersendung zugeschaltet. Quelle: obs/ARD Radio & TV/Benjamin Hüllenkremer.

Schauspieler und Regisseur Til Schweiger berichtete im Verlauf der ARD-Sendung von seinem Engagement für Flüchtlinge und plädierte dafür, weiterhin hilfsbereit zu sein: „Ich spreche auch mit Politikern, und alle sagen, das ist ein Wahnsinn, eine riesige Aufgabe und keiner weiß genau, wie sie gelöst wird. Alles, was ich sage ist, dass man aus Menschlichkeit den Flüchtlingen helfen muss.“

Joachim Knuth, Vorsitzender der ARD-Hörfunkkommission und NDR-Programmdirektor Hörfunk, zog eine positive Bilanz dieser einmaligen Radio-Aktion: „Uns freut die große Resonanz junger Menschen auf diese Sondersendung. Eine solche Gemeinschaftsanstrengung gehört zum journalistischen Auftrag und Anspruch der jungen ARD-Radios. Die Flüchtlingsfrage, ein für Deutschland und ganz Europa epochales Thema, ist von jungen Hörerinnen und Hörern, Flüchtlingen, Politikern und Künstlern offen und engagiert diskutiert und die Frage, ob wir es schaffen oder nicht, umfassend beleuchtet worden.“

"Revolverheld" im N-JOY-Studio in Hamburg. Quelle: obs/ARD Radio & TV/Benjamin Hüllenkremer
„Revolverheld“ im N-JOY-Studio in Hamburg. Quelle: obs/ARD Radio & TV/Benjamin Hüllenkremer

Die Reaktionen im Netz, bei Facebook, Twitter und WhatsApp auf die Sondersendung der jungen ARD-Programme waren zahlreich und überwiegend positiv. Twitter-Userin Katrin Scheib schrieb z. B.: „So ein #wieschaffenwirdas-Format – reflektiert, anschaulich, hype-frei – können wir das regelmäßig haben? Wie Brennpunkt, nur leiser?“.

Quelle: Pressemitteilungen der ARD.