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New York International Radio Award: SWR2, Deutschlandradio Kultur und Ö1 ausgezeichnet

Deutschlandradio KulturSilber für Deutschlandradio Kultur

Auf den New York Festivals sind zwei Hörspielproduktionen von Deutschlandradio Kultur mit Silbermedaillen ausgezeichnet worden. Das Crossmediaprojekt „Blowback“ erhielt den Silver Radio Award in der Kategorie Best Innovation. „Kids Berlin Kreuzberg: 4 Mädchen, 24 Stunden“ gewann in der Kategorie Social Issues. Die Preisverleihung fand am Abend des 22. Juni in New York statt.

blowback.deutschlandradiokultur.de
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Die Radio Broadcasting Awards des New York Festivals werden jährlich in zahlreichen Kategorien von einer internationalen Jury verliehen. Sie gelten als Oscars des Radios. Die Einreichungen kamen aus über 30 Ländern. Rose Anderson, Direktorin der New York Festivals, sagte zur Preisverleihung: “New York Festivals Radio Awards is proud to honor the World’s Best Radio Programs by awarding international programming that demonstrates diversity, creativity, innovation and quality from all continents.”

„Blowback“ ist sowohl Hörspiel als auch Game für das Smartphone. Mit der interaktiven Game-App werden aus Hörern aktive Mitspieler, die buchstäblich in die Geschichte eintauchen und Probleme lösen. Erstmals kann man in die Haut einer Hörspielfigur schlüpfen und sie durch akustische Räume und Szenen des Hörspiels steuern. Das mit Kunstkopftechnologie produzierte Hörgame erweitert so das Genre Hörspiel um eine neue und zukunftsweisende Dimension. Den Hintergrund des spannenden Science-Fiction-Thrillers bildet die immer dringendere Frage nach der Zukunft der weltweiten Wasserversorgung.

„Blowback“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von Deutschlandradio Kultur mit der HTW Berlin. Für das Konzept zeichnen die Redakteurinnen Katrin Moll und Jana Wuttke verantwortlich. Autorin ist die österreichische Hörspielmacherin Elisabeth Putz, Regie führte Elodie Pascal.

Silbermedaille für Koproduktion von Deutschlandradio und SWR2: „Kids“

SWR 2Die SWR2-Radiodoku „Kids – Mädchen in Kreuzberg“, eine Koproduktion mit Deutschlandradio Kultur, wurde bei den „New York Festivals International Radio Program Awards“ mit einer Silbermedaille ausgezeichnet. Ein Jahr lang hat Autorin Katrin Moll Mädchen mit Migrationshintergrund in Berlin-Kreuzberg mit dem Mikrofon begleitet. Die Radiodokumentation konnte sich gegen internationale Konkurrenz aus über 30 Ländern durchsetzen.

„Kids“ schildert einen Tag im Leben von Jamila, Adyan, Sinem und Sinem: Schule, chillen, Döner essen im „Orient-Eck“ am Kottbusser Tor. Sie sind 14 und 15 Jahre alt und besuchen die zehnte Klasse einer Kreuzberger Sekundarschule. Ihre Eltern stammen aus Palästina, Ägypten, der Türkei und dem Irak. Bis auf Adyan sind alle Mädchen in Berlin geboren. Adyan stammt aus Bagdad und lebt seit sechs Jahren in Deutschland. Erwachsen werden mitten in Kreuzberg: Hier ist ihre Heimat, hier sind ihre Freundinnen, ihre Schule, hier kennen sie die Gegend und können Deutsch sprechen. In den Heimatländern ihrer Eltern fühlen sie sich als Touristen. Dort sind sie „die Deutschen“. Aber als Deutsche in Deutschland sehen sie sich nicht. Die Radiodoku „Kids – Mädchen in Kreuzberg“ wurde am 17. August 2014 in SWR2 ausgestrahlt.

Katrin Moll wurde 1973 in Berlin geboren. Sie absolvierte zunächst ein Toningenieursstudium, später ein Studium der Theater-und Medienwissenschaft an der FU Berlin, der Uni Potsdam und der Filmuniversität Babelsberg. Danach arbeitete sie freiberuflich als Autorin, Regisseurin und Dramaturgin für Hörspiel, Feature und Theater. Seit 2008 entwickelt sie Crossmedia-Projekte, seit 2014 ist sie Feature-Redakteurin bei Deutschlandradio Kultur.

„Kids“ ist eine Produktion von SWR und Deutschlandradio Kultur. Die Redaktion hatten Katrin Zipse (SWR) sowie Barbara Gerland und Ingo Kottkamp (DKultur).

Zwei Ö1-Sendungen in New York ausgezeichnet

OE1Gleich zwei Sendungen von Österreich 1 wurden gestern Abend bei den rennomierten „New York Festivals International Radio Awards“ ausgezeichnet und damit in den Rang der weltbesten Radiosendungen dieses Jahrgangs erhoben: die von Elke Tschaikner und Christian Scheib gestaltete „le week-end“-Ausgabe „Es war eine dunkle und stürmische Nacht“ gewann Silber in der Kategorie „Best Regularly Scheduled Music Program“, das „Hörbild“ „Zaatari. Gebrauchsanleitung eines Flüchtlingslagers“ von Monika Kalcsics gewann Bronze in der Kategorie „National or International Affairs“.

Die „le week-end“-Ausgabe „Es war eine dunkle und stürmische Nacht“ der mehrfach ausgezeichneten Sendungsgestalter Elke Tschaikner und Christian Scheib war ein Geburtstagsgeschenk für Friederike Mayröcker. Die Literatin erwähnte in einem Zeitungsinterview, dass sie in all ihrer prinzipiellen Lebensmelancholie eines glücklich mache oder gar zum Lachen bringen könne: die Abenteuer der Cartoon-Figur Snoopy. Deswegen schenkte ihr „le week-end“ im Rahmen des Ö1-Friederike-Mayröcker-Tages anlässlich des 90. Geburtstages der Dichterin eine musikalisch-literarische Snoopy-Umrundung mit Musik von Ludwig van Beethoven, Vince Guaraldi, Sergej Rachmaninoff, Wynton Marsalis, Snoopy und Schroeder. Ö1 wiederholt die Sendung am 27. Juni (13.00 Uhr).

Das Ö1-Hörbild „Zaatari. Gebrauchsanleitung eines Flüchtlingslagers“ von Monika Kalcics, eine ORF/BR/WDR-Koproduktion, erzählt den Alltag von Menschen, die sich plötzlich in einem Flüchtlingslager wiederfinden. In Zaatari leben knapp 100.000 Menschen, die dem Krieg in Syrien entflohen sind. Die prämierte Feature-Autorin und Journalistin Monika Kalcics ging an der syrisch-jordanischen Grenze der Frage nach, wie man Alltag in einem Flüchtlingslager aufbaut, das mittlerweile die fünftgrößte Stadt Jordaniens ist.

Karl Amon (Bild: ORF)
Karl Amon (Bild: ORF)

ORF-Radiodirektor Karl Amon: „Ich gratuliere Monika Kalcics, Elke Tschaikner und Christian Scheib sehr herzlich zu diesen Auszeichnungen. Silber und Bronze für ‚le week-end‘ und die ‚Hörbilder‘ als weltbeste Radiosendungen sind ein Beweis für die exzellente Arbeit unserer Radiomacher/innen und das kontinuierliche hohe Niveau von Ö1. Es ist bereits das dritte Mal, dass Ö1 in New York preisgekrönt wurde: 2012 wurde ‚le week-end‘ und 2014 die ‚Hörbilder‘ ausgezeichnet.“

Jährlich vergeben die mit einer internationalen Jury besetzten „New York Festivals“ Radiopreise für die weltweit besten Radiosendungen. Radiostationen aus mehr als 30 Ländern haben heuer Sendungen eingereicht. Im Rahmen einer Gala in Manhattan wurden am 22. Juni „le week-end“ und die „Hörbilder“ mit den „New York Festivals International Radio Awards“ in Silber und Bronze prämiert.

Weiterführende Informationen
Fotos von der Verleihung auf Facebook

Quelle: Pressemitteilungen von Deutschlandradio Kultur, SWR und ORF.

XPLR: MEDIA Radio-Report