99drei Radio Mittweida erobert das neue Zentrum für Medien und Soziale Arbeit

Die Hochschule Mittweida setzt mit seiner Infrastruktur neue Maßstäbe für die Medienausbildung. Die neuen Studios von 99drei Radio Mittweida befinden sich jetzt in einem der modernsten Ausbildungszentren Europas. Am 17. April wird „offiziell“ die Umschaltung von 99drei Radio Mittweida gefeiert. Das Team der Medienstudenten darf sich auf helle gläserne Studios mit neuen DHD-Sendepulten und DABiS800 als Redaktions- und Sendesystem freuen.

99drei Radio Mittweida Studio 1 (Bild: Hans Tröschel)
99drei Radio Mittweida Studio 1 (Bild: Hans Tröschel)

Nach 3 Jahren Bauzeit, 36 Millionen Euro Kosten und Tonnen von Stahl und Beton ist es endlich geschafft: Das “Zentrum für Medien und Soziale Arbeit” ist bezugsfertig. Der hochmoderne Bau vereint die Fakultäten Medien und Soziale Arbeit der Hochschule Mittweida University of Applied Sciences. Generationen von Studenten haben auf die Eröffnung des “ZMS” gewartet. Nun bietet es endlich Platz für fast 3000 Studierende der beiden Fakultäten. Der Bau gilt als eines der modernsten akademischen Ausbildungszentren Europas im Medienbereich. Der vierstöckige Komplex bietet auf 5700 Quadratmetern nicht nur Platz für das beeindruckende Fernsehstudio und die beiden professionellen Tonstudios, sondern beherbergt auch bald den hochschuleigenen Radiosender. 99drei Radio Mittweida richtet nun über den Dächern der Stadt seine neue “Kommandozentrale” ein.

99drei Radio Mittweida Studio 1 (Bild: Hans Tröschel)
99drei Radio Mittweida Studio 1 (Bild: Hans Tröschel)

99drei wird von Studierenden der Hochschule Mittweida zum großen Teil in Eigenregie betrieben und konnte im letzten Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiern. Der Sender ist nicht nur fester Bestandteil in der Ausbildung der Medienmanagement-Studenten, sondern auch eng mit der Stadt und seinen Bürgern verbunden.

In jeder Hinsicht eine Besonderheit

99drei-Logo-roterBg99drei weist gleich mehrere Alleinstellungsmerkmale auf: Er ist der einzige allein von Studenten betriebene Lokalsender Deutschlands. 99drei ist kein Campusradio, sondern das Lokalradio für Mittweida und der näheren Umgebung. Der Sender ist nicht nur Pionier, sondern besticht auch durch seine “Größe”. Er gilt mit einer Reichweite von 17.000 Hörern (2 bis 3 Kilometer Umkreis) als kleinster UKW-Radiosender Deutschlands mit Vollprogramm. Dieses stellen seit der Gründung des Vorgängers Radio Novum im Jahre 1999 rund 20 Studenten auf die Beine.

„Redaktionell“ wie die Profis

Jedes Jahr wechselt die dreiköpfige Führungsebene von 99drei, bestehend aus zwei CvDs (Chef/in vom Dienst) und dem Programmchef. In der täglichen Redaktionssitzung werden Programminhalte zusammen mit dem verantwortlichen Redakteur festgelegt und genauer konzipiert. Haupt-Augenmerk liegt dabei auf der Vorbereitung der Morning-Show “Die 99drei Frühflieger”. Das Aushängeschild des Senders soll Mittweida durch den Morgen führen. Jeden Tag von 6:00 bis 9:00 Uhr steht einer der Studierenden hinter dem Mikrofon und dreht somit das Motto der anderen Hochschulmedien “Morgens studieren, Nachmittags produzieren” zeitlich um.

Neuer Redaktionsraum von 99drei Radio Mittweida (Bild: Hans Tröschel)
Neuer Redaktionsraum von 99drei Radio Mittweida (Bild: Hans Tröschel)

Im Fokus des Programms sollen vor allem lokale Themen stehen. 99drei sendet, was Mittweida bewegt. Das kann bei einer 16.000-Seelen-Stadt im Herzen von Sachsen auch manchmal etwas schwierig werden. Doch das Team hat gelernt: Es gibt überall Themen, man muss sie nur sehen! Das Gespür und den Blick für interessante Themen zu entwickeln ist für die Macher von 99drei das Rezept für den erfolgreichen Weg in die Medienbranche.

„Technisch“ wie die Profis

Mit dem Redaktions- und Sendesystem DABiS800 und den DHD-Sendepulten stehen moderne und in der Radiowelt weit verbreitete Werkzeuge zur Verfügung. In die neue Umgebung wurde auch der DABiS800 Studio Controller 8 integriert. Er bietet eine Fülle von neuen Möglichkeiten. Vor allem durch die individuelle Konfigurierbarkeit können verschiedene Situationen im On Air Betrieb abgebildet werden. Jedes Jahr kommen neue Studenten in den Sender und jeder einzelne braucht seine Zeit, bis er moderieren und am Mischpult “fahren” kann. Durch diese Flexibilität des Studio Controllers 8 wird diese Ausbildungszeit deutlich reduziert. Verschiedene Fahr-Situationen für „Sendung“ oder „News“ können abgebildet werden. Selbst Anfänger könnten so bei entsprechender Konfiguration bereits nach kurzer Zeit erfolgreich senden.

Ü-Wagen 99drei Radio Mittweida ( Bild: Hans Tröschel)
Ü-Wagen 99drei Radio Mittweida ( Bild: Hans Tröschel)

Ein ständiger Begleiter im Radioalltag von 99drei soll auch weiterhin der eigene Übertragungswagen sein, der ebenfalls mit DABiS800 ausgestattet ist. Auch hier findet man den Studio Controller 8 und ein Selbstfahrerpult von DHD. Über Satellitenverbindung ist das Team in der Lage, innerhalb weniger Minuten aufzubrechen und das Programm von jedem beliebigen Ort aus fortzusetzen. Die Absolventen sind durch diese praxisnahe redaktionelle und technische Ausbildung sehr attraktiv für den Arbeitsmarkt.

Hörfunkstudios haben eine hohe Bedeutung für die Lehre

Prof. Michael Hösel (Programmdirektor 99drei Radio Mittweida)  (Bild: Sarah Krause)
Prof. Michael Hösel (Programmdirektor 99drei Radio Mittweida) (Bild: Sarah Krause)

Professor Dr.-Ing. Michael Hösel, Dekan der Medienfakultät der Hochschule Mittweida und Programmdirektor von 99drei Radio Mittweida, hat eine ganz besondere Beziehung zu dem Sender. Er stand in der Gründungszeit schon selbst hinterm Mikrofon. Schon damals war die Hochschule Mittweida ein echter Vorreiter. Hier wurde erstmals in Sachsen eine volldigitale Produktion und Sendeablaufsteuerung betrieben. “Es war uns immer ein Anliegen, dass mit dem umliegenden Standard gearbeitet wird und unsere Technik immer eine hohe Kompatibilität, auch mit älteren Programmen gewährleistet”, so Professor Hösel. Im “ZMS” werden natürlich im Radio- und Fernsehbereich neue Standards definiert. Der Mediendekan verdeutlicht, dass durch die Aufhebung der räumlichen Trennung nun eine größere Anbindung der Audiotechnik an den Fernsehbereich erfolgen kann: ”Durch die kleinen Kommandowege können neue Konzepte für Livesendungen mit begleitendem Fernsehstream ermöglicht werden.

99drei Radio Mittweida Soundcheck (Bild: Norbert Rasch)
99drei Radio Mittweida Soundcheck (Bild: Norbert Rasch)

Im Fokus soll die zeitgleiche Verbindung von Fernsehen, Online und Hörfunk stehen. Ein Teil dieser Vorhaben sind die 99drei Soundchecks, die ab Ende April 2015 erstmals im ZMS stattfinden.

99drei Radio Mittweida Soundcheck (Bild: Norbert Rasch)
99drei Radio Mittweida Soundcheck (Bild: Norbert Rasch)
99drei Radio Mittweida Soundcheck (Bild: Norbert Rasch)
99drei Radio Mittweida Soundcheck (Bild: Norbert Rasch)

Es handelt sich dabei um von Studenten produzierte Livesendungen, in welcher Nachwuchsbands aus verschiedenen Genres gegeneinander antreten. Die technische Ausstattung liefert dafür die ideale Basis. Laut Professor Hösel befindet sich die Hochschule im “State of the Art” in allen Bereichen. Davon profitiert die Qualität der Projekte und in erster Linie die Ausbildung der Medienstudenten. Der enorme Praxisbezug und die dichte Vernetzung zwischen Fernsehen und Hörfunk ist laut Professor Hösel “einmalig in Deutschland”.

Aufbruch in eine neue Ära

Zentrum für Medien und Soziale Arbeit (Bild: Hans Tröschel)
Zentrum für Medien und Soziale Arbeit (Bild: Hans Tröschel)

Am 17. April 2015 wird die Umschaltung ins Zentrum für Medien und Soziale Arbeit gefeiert. Der lichtdurchflutete Baukomplex wird unter den Studierenden schon ehrfurchtsvoll der “Schwarze Palast” genannt. Das Team muss sich von seiner liebgewonnenen und traditionsreichen “Medienvilla” verabschieden und zieht in das neue gläserne Studio. Dabei bleibt das bestehende Team den bewährten Inhalten treu. Nach dem Motto: Neues Studio, aber wir bleiben die Alten!

"Schwarzer Palast" (Bild: Falk Bernhardt)
„Schwarzer Palast“ (Bild: Falk Bernhardt)

Folgende Studienabschlüsse können an der Medienfakultät der Hochschule Mittweida erworben werden:

Bachelor of Arts, B.A.
Medienmanagement

Bachelor of Engineering, B.Eng.
Media and Acoustical Engineering

Bachelor of Science, B.Sc.
Medieninformatik und Interaktives Entertainment