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Niedersachsen: Radio Oldenburg lizensiert

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Das Appetithäppchen hat wohl geschmeckt. Die Testläufe von Radio Delmenhorst im Frühsommer aus Anlass zweier Stadtevents haben dem Betreiber Jürgen R. Grobbin Geschmack auf mehr gemacht (Radioszene berichtete). Pünktlich zu Bewerbungsschluß im September reichte er einen Antrag für eine Dauerlizenz bei den Hannoverschen Medienwächtern der NLM ein. Nach einem Anhörungsverfahren des Betreiberkonsortiums vor einem Ausschuß vergaben die Medienwächter schliesslich heute die Lizenz. „Der Sekt ist schon kaltstellt“, freut sich Mitgesellschafter Ralf Hohn.

Das Besondere: Bei der Ausschreibung ging es gleich eine Nummer größer als seinerzeit in Delmenhorst. Denn die vorgegebene Frequenz 90,4 MHz soll über einen weitaus stärkeren Sender am Standort Oldenburg abgestrahlt werden und dadurch den Rahmen eines reinen Lokalsenders sprengen. Dem Ausbreitungsdiagramm zufolge beschallt der neue Sender ein Gebiet, das von Leer in Ostfriesland im Westen bis Bremen im Osten reicht. Grobbin ist auf dem Sendeturm in guter Gesellschaft. Von dort werden bereits Programme von NDR und ENERGY Bremen abgestrahlt.

Jürgen R. Grobbin
Jürgen R. Grobbin

Durch die relativ große technische Reichweite wird die geschätzte Hörerzahl von über 200.000 im unmittelbaren Sendebereich zur redaktionellen Herausforderung. Das bedeutet für Grobbin und seine Mannschaft, die dann auch unter „Radio Oldenburg“ firmieren werden, ein hartes Stück Arbeit. Denn der Medienunternehmer hat die Anforderungen des niedersächsischen Medienrechtes genauestens studiert und errechnet, dass sein Sender ein hohes Maß an lokal-journalistischer Kompetenz an den Tag legen muss: „Pro Stunde sind in der Primetime bis 13 Uhr fast 13 Minuten lokaler Content zu liefern“, sagt er.

Radio-Delmenhorst-smallVom Musikformat her will er das erfolgreiche Konzept der Radio-Delmenhorst-Sendestaffeln fortführen. Das vom Dienstleister „Hohn Media“ seinerzeit ausgeklügelte „Delmenhorster Format“ wird etwas ausgefeilter herüber kommen, aber an den Grundfesten nicht rütteln. Hohe Anteile Deutschpop (jeder dritte Titel) und auch ‚mal der eine oder andere Diskofox-Titel der „Atemlos“-Kategorie sollten schon dabei sein, sagt Musikchef Ralf Hohn. Damit fülle man zum einen eine echte Programmlücke im Wellenkonzert der nordwestlichsten Ecke Deutschlands. Zum anderen gebe es eine Plattform für Interpreten, die auch von Radio Oldenburg-Betreiber Grobbin und seiner Firma „Idee-Medien“ promotet werden.

Nach Aufbau der Infrastruktur rechnet die „Radio Oldenburg“-Crew mit einem Sendestart noch in der ersten Hälfte 2015.

Der Wortlaut der Pressemeldung von heute dazu: „Die Versammlung der NLM hat in ihrer Sitzung am 9. Oktober 2014 die lokale UKW-Frequenz für die Region Oldenburg an den einzigen Bewerber Radio Oldenburg UG i. Gr. vergeben. Mit der Entscheidung der Versammlung ist das rundfunkrechtliche Zulassungs- und Zuweisungsverfahren für das neue Programm abgeschlossen. Vor dem Sendestart muss noch ein Frequenzzuteilungsverfahren durch die Bundesnetzagentur erfolgen.“

Die Beteiligten des lizenzierten Veranstalters Radio Oldenburg UG i. Gr. sind:

  • 40 % IDEEN MEDIEN Kommunikation UG Gesellschafterin zu 60 % Christiane Grobbin Gesellschafter zu 40 % Jürgen R. Grobbin
  • 10 % Ralf Heinemann-Hohn
  • 10 % RKA Versicherungsmakler GmbH Gesellschafterin zu 100 % Regina Kindermann
  • 39 % Dr. Dieter Kindermann
  • 1 % Jürgen R. Grobbin

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