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Falter: Sparzwang bei den Ö1-Journalen

OE1Ist die Qualität der ORF-Radionachrichten gefährdet? Ein internes Schreiben der Redakteurssprecher warnt davor.

Wie die Wiener Wochenzeitung „Falter“ in ihrer heute Abend erscheinenden Ausgabe berichtet, klagen die Redakteurssprecher der ORF-Radioinformation über Personalnot. „Die journalistische Qualität der Informationssendungen des Radios ist in Gefahr“, schreiben sie in einem internen E-Mail an Radiodirektor Karl Amon, das dem „Falter“ zugespielt wurde.

Auch die Journale, das Herzstück von Ö1, sind demnach vom Sparzwang betroffen. „Im Ressort Innenpolitik fehlt ein Redakteur, und mangels Nachbesetzung demnächst möglicherweise zwei. Die Innenpolitik hätte dann nur mehr 7 Redakteure plus Ressortleiter und damit seit 2008 ein Drittel der Belegschaft abgebaut. Es bleibt immer weniger Zeit zum Recherchieren, immer weniger Zeit zum Vorbereiten auf Interviews. Wie sollen wir Nationalratssitzungen, Untersuchungs-Ausschüsse, Klausuren besetzen, wie die Zeit für Reportagen und Hintergrundberichte finden?“, heißt es in dem internen Schreiben.

Einige Mitarbeiter der Radioinformation (HD1) bestätigten dem „Falter“ diese Probleme. In ihrem E-Mail warnen die Redakteurssprecher, eine Reduktion der Qualität drohe, die letztlich die Fundamente des öffentlich-rechtlichen Rundfunks untergraben würde.

Radiodirektor Karl Amon beschreibt die Lage indes ganz anders und hält das Wort „Sparzwang“ für unzulässig. „Das Budget ist heuer sogar leicht höher als ein Jahr zuvor“, erklärt er im „Falter“, räumt aber ein, dass in den Journalen ein leichter Personalmangel herrsche. „Hier fehlen in der Tat knapp 1,4 Vollzeitäquivalente. Wir arbeiten derzeit an einer Lösung“, sagt Amon.

Quelle: Pressemitteilung „Falter“

XPLR: MEDIA Radio-Report