Heute um 12 Uhr endet die Antragsfrist auf die Ausschreibung neuer UKW-Frequenzen durch die Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM). Die Liste der Bewerber dürfte lang werden, obwohl es sich nur um einen Flickenteppich von Sendegebieten handelt (vgl. “Inselreise zwischen den Sendern”). NRW ist aber nun mal das bevölkerungsreichste Bundesland Deutschlands und jeder, der jetzt seinen Fuß in diesem von WDR und radioNRW besetzten Gebiet hat, hofft in weiterer Folge auf weitere UKW-Frequenzen (vgl. Hans-Dieter Hillmoth).
Möglich geworden ist die Ausschreibung durch den Frequenztausch zwischen BFBS und dem Deutschlandradio Kultur 2010 (RADIOSZENE berichtete).
Folgende 11 Frequenzen stehen dem neuen Radiosender zur Verfügung:
- Dorsten 97,0 MHz (200 Watt)
- Essen 88,3 MHz (100 Watt)
- Bochum 89,3 MHz (320 Watt)
- Hagen 89,4 MHz (320 Watt)
- Köln 89,9 MHz (30 Watt)
- Krefeld 90,5 MHz (100 Watt)
- Mülheim 93,7 MHz (500 Watt)
- Attendorn 107,8 MHz (200 Watt)
- Lennestadt 98,9 MHz (100 Watt)
- Olpe 89,0 MHz (500 Watt)
- Herdecke 107,2 MHz (100 Watt)
Update vom 29.04.2014:
Zwölf Bewerber für freie UKW-Frequenzen in Nordrhein-Westfalen
Insgesamt zwölf Radiounternehmen haben sich mit 13 Angeboten fristgerecht um die freien UKW-Frequenzen beworben, die die Landesanstalt für Medien NRW (LfM) ausgeschrieben hatte. Die Ausschreibungsfrist endete gestern (28. April) um 12 Uhr.
Die LfM wird die Bewerbungen sorgfältig prüfen, so dass eine zügige Beratung möglich ist. Die Entscheidung, welcher Bewerber sein Radioprogramm über die elf Frequenzen ausstrahlen kann, wird die Medienkommission der LfM voraussichtlich nach der Sommerpause treffen.
Liste der Antragsteller auf Zuweisung analoger terrestrischer Übertragungskapazitäten (UKW) für die landesweite Verbreitung oder Weiterverbreitung von privatem Hörfunk
- bigFM NRW (bigFM Programmproduktionsgesellschaft >S.W. GmbH Mannheim)
- domradio (Bildungswerk der Erzdiözese Köln e.V. Köln)
- das NEUE hitradio (das NEUE hitradio Rundfunkgesellschaft mbH & Co. KG) mit Sitz in Würselen)
- dein.fm (deinfm GmbH & Co. KG Düsseldorf)
- radio ffnrw (ffnrw GmbH Düsseldorf)
- Klassik Radio NRW (Klassik Radio GmbH & Co. KG Hamburg)
- Metropol FM (Metropol FM GmbH & Co. KG Berlin)
- NOWFM (Anbietergemeinschaft NOWFM bestehend aus Die Neue Welle Rundfunkverwaltungsgesellschaft mbH?CoKG in Nürnberg, RauteMusik GmbH Aachen, NORFORM Medien GmbH Hamburg, Ströer Sales&Services GmbH Köln und REGIOCAST GmbH&Co.KG Kiel – Gründung der NOW FM GmbH &Co.KG geplant)
- ENERGY Nordrhein-Westfalen (ENERGY Nordrhein-Westfalen in Gründung)
- Radio TEDDY (Radio im Filmpark Babelsberg GmbH & Co. KG Potsdam)
- sunshine live (RNO Rhein-Neckar-Odenwald-Radio GmbH&Co.KG Mannheim)
- egoFM NRW (STUDIO GONG GmbH & Co. Studiobetriebs KG)
Quelle: LfM
Interessant ist, dass „planet radio NRW“ nun doch nicht bei der von der LfM veröffentlichten Bewerberliste dabei ist, obwohl die FFH-Gruppe noch vergangene Woche eine Pressemeldung dazu herausgegeben hat. Da scheint es einen formalen Fehler zu geben, möglicherweise ist der Antrag nicht fristgerecht angekommen bei der LfM.
Update: HIT RADIO FFH-Sprecher Dominik Kuhn erklärte dazu gegenüber RADIOSZENE: „Wir haben die NRW-Bewerbung vergangenen Mittwoch bereits per E-Mail und per Einschreiben an die Hausadresse der LfM verschickt und Donnerstag die Pressemeldung dazu veröffentlicht, die Bewerbung ist laut LfM aber erst am Dienstag dort eingetroffen.“ Jetzt will HIT RADIO FFH genau prüfen, wie es zu dieser verspäteteten Auslieferung auf dem Postweg kommen konnte und ob der Bewerbungsantrag nicht doch noch angenommen werden kann.
Peter Widlok (LfM) dazu: „Wir sind heute noch drei Mal zu unserem Postfach gegangen, um einen formalen Fehler unsererseits auszuschließen. Erst um 11 Uhr erreichte uns heute – einen ganzen Tag zu spät – das Einschreiben von FFH“. In der Ausschreibung sei klar definiert, dass die Bewerbung nur in Schriftform bis zum Fristende 28.04.2014 um Punkt 12:00 abgegeben werden musste. Eine Einreichung per E-Mail habe daher keine Gültigkeit, so Widlok weiter. Eine angebliche telefonische Eingangs-Bestätigung von Seiten der LfM wollte er nicht weiter kommentieren. Damit scheidet das Projekt „planet radio NRW“ offenbar aus.
Auch radio ffn bewirbt sich dieses Mal mit einem NRW-Ableger und die REGIOCAST bewirbt sich zusammen mit vielen weiteren Anbietern mit dem bereits für Rheinland-Pfalz geplanten Jugendprogramm NOW FM, das nun für NRW adaptiert wurde.
Update 1. Mai 2014:
Skuriler Telefonanruf von Herbert Visser, dem Chef der beiden niederländischen Privatradios „100%NL“ und „Radio 10“: er habe vorgehabt, sich auch auf diese Frequenzen in NRW zu bewerben, aber dann festgestellt, dass er mit seinen beiden Senderketten schon jetzt besser in NRW zu empfangen ist, als es mit den Low Power-Frequenzen möglich gewesen sei, Die Frequenzkarten von FMscan.org zeigen hier die Reichweiten seiner Sender auch in NRW: