Die Hörfunkausbreitung über Ultrakurzwelle feiert 65. Geburtstag: Am 28. Februar 1949 ging der erste UKW-Sender Deutschlands in München Freimann auf Sendung. Einen Tag später folgte ein UKW-Sender in Hannover. Weitere kamen in Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, Kassel, Nürnberg, Würzburg und Köln dazu, so dass bereits Ende April 1950 rund 40 Prozent der Rundfunk-Hörer die Möglichkeit hatten, UKW-Sender zu empfangen.
Die Ultrakurzwelle bescherte dem Radio einen Qualitätssprung mit deutlich besserer Klangqualität. Die UKW-Übertragung verwendet die so genannte Frequenzmodulation (FM). Sie verbreitet die Radiosignale mit weniger Störungen und besserem Frequenzgang als die bis dahin auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle verwendete Amplituden-Modulation (AM).
Der nächste Qualitätssprung auf UKW-Basis datiert auf den 30. August 1963. Seit diesem Tag gibt es in der Bundesrepublik Radiosendungen in Stereo mit zwei getrennten Tonkanälen. So ermöglichte der Hörfunk erstmals ein räumliches Klangbild. Die offizielle Einführung des Stereotons beim UKW-Radio erfolgte – wie viele andere wichtige Entwicklungen – zur Funkausstellung 1963 in Berlin. Übertragen wurde ein Eröffnungskonzert aus dem Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks in Berlin.
Wie alle Sparten der Consumer Electronics entwickelte sich auch der UKW-Rundfunk rasant weiter. 1972 gab es erste Versuche mit der Verkehrsfunk-Senderkennung, dem Vorläufer des heutigen TMC (Traffic Message Channel), mit dessen Hilfe Navigationsgeräte Autofahrern bei Staus alternative Routen empfehlen. Seit 1988 können UKW-Radios automatisch auf den stärksten Sender umschalten, ohne das laufende Programm zu unterbrechen. Und sie zeigen Sendernamen an: Das Radio-Daten-System RDS macht es möglich. Später kam der Radiotext hinzu. So bieten kurze Laufschriften auf dem Display des Empfängers zusätzliche Informationen für den Hörer.
Trotz aller technischen Weiterentwicklung ist die analoge UKW-Übertragung ein Auslaufmodell. Seit Anfang der 1990er Jahre gibt es bereits digitales Radio – terrestrisch, über Satellit und im Kabel. In den letzten Jahren wurde auch die digitale Hörfunk-Verbreitung über das Internet immer beliebter. Ein wachsendes Angebot Internet-tauglicher Empfänger bringt tausende von Radiostationen aus aller Welt zu Gehör. Am 1. August 2011 gingen erstmals deutschlandweit Programme nach dem neuen Digitalstandard DAB+ auf Sendung. Das Übertragungsverfahren DAB+ arbeitet mit einer moderneren, effizienteren Ton-Kodierung als das Vorläufersystem DAB, um Übertragungskosten zu verringern und bei gleicher Klangqualität mehr Spielraum für eine noch deutlich größere digitale Programmvielfalt zu bieten. Stabiler Empfang des Senders im bundesweiten Sendegebiet ohne Rauschen und Knistern, eine Klangqualität, die sich mit der CD messen kann und vor allem ein digitaler Dienst zur Verkehrslenkung, der weit über die Möglichkeiten des über UKW verbreiteten Verkehrsdatendienstes TMC hinausgeht – all dies sind Vorteile von DAB+.
Quelle: Pressemitteilung der gfu.