Wedel Software

Thomas Gottschalks Geheimauftritt bei Bayern 3

Bayern3 holt Gottschalk ohne Vorankündigung ins Radio
Bayern3 holt Gottschalk ohne Vorankündigung ins Radio

Überraschungsgastschalk: Da waren wahrscheinlich nicht wenige Hörer positiv überrascht, als sie am Sonntagabend Bayern3 einschalteten und keinen geringeren als Thomas Gottschalk zu hören bekamen.

Im Rahmen des „Bayern 3 Kultabends“ gab Gottschalk sein zweites Gastspiel, das im Gegensatz zum ersten Auftritt im März nicht vorher angekündigt war. Zumindest nicht öffentlich.

Vor knapp zwei Wochen hatte Bayern3-Chef Walter Schmich im Rahmen einer Diskussion bei den Medientagen München über die Zusammenarbeit mit Thomas Gottschalk, Fred Kogel und Co beim „Kultabend“ berichtet. Obwohl Schmich nicht auf dem Podium saß, sondern nur im Publikum, hatte Moderator Thomas Aigner ihn spontan in die Diskussion über Promis im Radio einbezogen. (Link zum Mitschnitt s.u.)

Gottschalk will nicht von der Presse zerlegt werden

Walter Schmich konnte zwar verkünden, dass Thomas Gottschalk „demnächst wieder zu hören“ sei, ohne jedoch den konkreten Termin verraten zu dürfen. Die Aufmerksamkeit im Vorfeld seines ersten „Kultabends“ sei Gottschalk „zu viel Brimborium“ gewesen. Gottschalk wolle „Radio machen aus Spaß an der Freude“, so Schmich, und „nicht die Presse vorm Radio sitzen haben, die mich dann zerlegt“.

Die Folge für Bayern3: „Wir können es nicht frontsellen, wir können es nur backsellen“, bedauerte Walter Schmich, aber „da bietet Thomas Gottschalk in zwei Stunden sehr viel“. Etwas mehr als neun Minuten lang ist der Best-of-Zusammenschnitt nun geworden, den Bayern3 nachträglich auf seiner Website präsentiert.

Fritz Egner und Thomas Thomas Gottschalk im Studio von Bayern3 (Foto: br.de)
Fritz Egner und Thomas Thomas Gottschalk im Studio von Bayern3 (Foto: br.de)

Gegen den „Tatort“ chancenlos

Gleich zu Beginn seiner geheimen Sendung freute sich Gottschalk, dass von seinem Auftritt keiner gewusst habe, außer Obama, „aber auch der leugnet es jetzt“. Er wollte die Schlagzeile vermeiden: „Gottschalk gegen den Tatort chancenlos – Quote schlecht“. Dass er auf die ARD-Krimi-Reihe nicht viel setzt, lässt er jeden wissen: „Wer den ‚Tatort‘ nicht sieht, hat im Grunde ja auch nichts verpasst, was er nicht schon sieben Mal gesehen hat“. Der parallel laufende „Tatort“ kam übrigens ausgerechnet vom Bayerischen Rundfunk.

Geschichten aus alten Zeiten

Zu den Songs auf der handverlesenen Playlist erzählte Gottschalk Geschichten aus alten Zeiten, u.a. von einer Begegnung mit Cat Stevens. Außerdem gab er zu, in seinem Interviews „nie der große Musikkenner“ gewesen zu sein und sich gegenüber Künstlern „nie als besonders kompetent“ gezeigt zu haben, „aber sie haben mich gemocht und ich habe sie gemocht“.

Die Presse hört doch mit

Einer von der Presse hat letztlich übrigens doch zugehört und mitgeschrieben: Nämlich „FAZ“-Autor Jörg Michael Seewald, der die Chance nicht ungenutzt ließ, im Zusammenhang mit Gottschalks Konzept, „Songs durch eigene Geschichten mit Bedeutung aufzuladen“, auf seine eigene Sendung „Die Vermessung der Musik“ bei egoFM hinzuweisen.

Weiterführende Informationen

  • bayern3.de: Best-of-Zusammenschnitt und Gottschalks Playlist
  • facebook.com: Hörerreaktionen bei Facebook
  • medientage.de: Audio-Mitschnitt (MP3) der Diskussion „Einschalten statt Abschalten – Wenn Promis Programm machen“ bei den Medientagen München 2013: Bayern3-Chef Walter Schmich berichtet über die Zusammenarbeit mit Thomas Gottschalk beim „Kultabend“ (ab 34:20 Min)
  • faz.net: Gottschalks geheimes Radio-Comeback – Der alte Mann und der Sound seines Lebens
XPLR: MEDIA Radio-Report