ARD #Kanzlercheck war Topthema bei Twitter

ARDOb die NSA-Geheimdienstaffäre, die Gleichstellung von homosexuellen Paaren, Einwanderungs- und Familienpolitik sowie der Atomausstieg – junge Hörerinnen und Hörer ließen beim Kanzlercheck mit Bundeskanzlerin Angela Merkel kaum ein aktuelles Thema aus.

Schon im Vorfeld waren mehr als 700 Fragen über Twitter, Facebook und E-Mail für den Kanzlercheck eingegangen, während der Sendungen kamen noch einmal mehr als 2500 Fragen hinzu. Der Hashtag Kanzlercheck lag zwischenzeitlich auf Platz 1 der Twittercharts. Parallel saßen in den angeschlossenen jungen ARD-Sendern Hörerinnen und Hörer, die der Kanzlerin live Fragen stellten.

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Website des ARD-Kanzlerchecks.

Das erste Thema zu Beginn der Sendung – der Syrienkonflikt. Die 18-jährige N-Joy-Hörerin Sabrina stellte die erste Frage: „Wie viele Flüchtlinge aus Syrien kann Deutschland noch aufnehmen?“ Kanzlerin Merkel kündigte an, dass aus humanitären Gründen 5000 Syrer in Deutschland Hilfe bekommen würden, dazu kämen monatlich noch einmal 1000 Angehörige von Familien, die bereits in Deutschland leben. Auch der DASDING-Hörer Felix interessierte sich für Flüchtlingspolitik. Angela Merkel argumentierte, dass es immer besser sei, vor Ort für bessere Lebensbedingungen zu sorgen, als Menschen aus fernen Ländern nach Deutschland zu holen.

Die NSA-Geheimdienstaffäre und der Datenschutz wurden angesprochen. „Nein, das ist mir nicht egal, wenn andere meine E-Mails mitlesen können“, antwortete Angela Merkel auf die Frage der 1Live-Hörerin Sarah. Die Kanzlerin kündigte an, dass sie sich für mehr Sicherheit wie Verschlüsselungstechnologie bei Netzbetreibern einsetzen wolle.

Strom müsse bezahlbar bleiben, so Kanzlerin Merkel, aber die Energiewende sei auch wichtig. Bremen Vier-Hörerin Alexandra hatte auf ihre hohen Stromkosten hingewiesen, nämlich 1171 Euro pro Jahr. Nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf fragte die 21-jährige Wiebke, Hörerin von Sputnik. Sie werde auch für ein unter 3-jähriges Kind einen Betreuungsplatz bekommen, dafür sei gesorgt, so Merkel. „Ein Kind darf auf keinen Fall als Problem beim Beruf angesehen werden“, sagte Merkel. Zudem sei der Bedarf an Fachkräften hoch – insofern auch die Aussicht auf einen guten Job gut, entgegnete Angela Merkel der Hörerin Wiebke.

Viele Fragen kamen zum Thema Gleichstellung. N-Joy-Hörerin Daniela lebt mit ihrer Partnerin und einem Kind zusammen. Die Kanzlerin erteilte einer Gesetzesinitiative zum Adoptionsrecht erneut eine Absage. „Wenn gerichtlich anders entschieden wird, dann werden wir dies umsetzen. Die CDU wird zum Adoptionsrecht aktiv aber keinen Antrag einbringen“, so Merkel. Dennoch wolle sie niemanden diskriminieren: „Nichts liegt mir ferner“. Zum Glück könne jeder in Deutschland frei und offen leben.

Eine Bafög-Erhöhung stellte die Kanzlerin in Sachen Bildungspolitik in Aussicht. „Wir passen es an die Lebenshaltungskosten an, und danach richtet sich die Bafögsteigerung. Wie hoch das sein wird, kann ich jetzt aber noch nicht sagen“.

Auf die knappen Kassen im Bereich der Jugendarbeit wies Fritz-Hörer Matondo aus Berlin hin. Viele Jugendeinrichtungen würden geschlossen. Das Problem sei, dass die Jugendarbeit von den Ländern organisiert werde, so Merkel. „Wir unterstützen zum Beispiel Programme gegen Rechtsextremismus. Und obwohl wir nicht dafür zuständig sind, unterstützen wir punktuell auch die Sprachförderung, viele Kitas und Hochschulen“, sagte Merkel weiter.

Eine nicht-repräsentative Umfrage auf www.kanzlercheck2013.de ergab kurz nach der Sendung, dass 350 User von Angela Merkels Auftritt überzeugt waren, 520 waren es nicht.

Morgen um 11 Uhr ist der SPD-Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl 2013 im Kanzlercheck. Dann befragen die jungen Hörer Peer Steinbrück nach seinen politischen Positionen im Wahlkampf. Auch den zweiten Kanzlercheck übertragen neun Radio-Programme aus ganz Deutschland: 1LIVE (WDR), Bremen Vier (RB), DASDING (SWR), Fritz (rbb), N-JOY (NDR), puls (BR), Sputnik (MDR), 103.7 UnserDing (SR) und YOU FM (hr).

Weitere Informationen auf www.kanzlercheck2013.de

Quelle: Pressemitteilung der ARD