Angela Merkel und Peer Steinbrück im #radiofinale bundesweit auf 58 privaten Sendern

deutschland-waehlt-smallStefan Aust im Interview mit Angela Merkel und Peer Steinbrück

Im Kampf um den „Chefsessel Deutschlands“ führte gestern Abend der renommierte Journalist Stefan Aust im Namen von 58 privaten Radiosendern die finalen „Bewerbungsgespräche“ mit Angela Merkel (CDU) und Peer Steinbrück (SPD) im Radio. Fern ab von Diskussionen um Angela Merkels „Deutschlandkette“ oder Peer Steinbrücks „Fingerzeig“ zeigten sich die Kanzlerkandidaten im Endspurt vor der Bundestagswahl in der Sache konzentriert und auf Themen fokussiert. Auffallend: Beide haben besonderen Wert darauf gelegt, ihre unterschiedlichen Lösungsansätze im Vergleich darzulegen. Denn, so Bundeskanzlerin Angela Merkel im Interview: „Die Menschen hören zu, interessieren sich und das finde ich wichtig!“

Highlights aus den Gesprächen:

„Niemals jetzt durch Steuererhöhungen die gute Entwicklung aufs Spiel setzen!“ Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach sich strikt gegen Forderungen nach Vermögenssteuer oder Aufgabe des Ehegatten-Splittings aus, die die zwar kleine, aber für Arbeit und Stabilität wichtige Gruppe der Mittelständler und Selbständigen träfe und verunsichere. Nur Entlastung sorge für Beschäftigung und Wachstum. „Es geht vielen Menschen besser als zu Beginn der Legislaturperiode. Und das ist auch mein Ziel für 2017“ – und das treibe sie an, erneut für dieses strapaziöse Amt zu kandidieren. Dabei verstehe sie ihre politische Arbeit darin, Rahmenbedingungen zu setzen: „Politik muss nicht alles vorschreiben, z.B. wann die Menschen Fleisch essen oder nicht. Und wir können nicht erzwingen, dass Unternehmer Arbeitsplätze schaffen. Wir können nicht erzwingen, dass Eltern ihre Kinder lieb haben und die Kinder sich später um ihre Eltern kümmern.“ Das gehe nur gemeinsam in der Gesellschaft. „Die Politik muss Leitplanken setzen – das ist das Wesen der sozialen Marktwirtschaft!“ Und das dränge vor allem im Fall der Energiewende. Hier zeigt sich die Kanzlerin noch unzufrieden: Es müsse erste Aufgabe sein, den Anstieg der Stromkosten zu bremsen und die Leitungen für erneuerbare Energien schneller auszubauen.

Initiator Lutz Kuckuck, Radiozentrale, Angela Merkel, CDU, und Stefan Aust im Gespräch (v.l.n.r.). (© Bundesregierung/Kugler)
Initiator Lutz Kuckuck, Radiozentrale, Angela Merkel, CDU, und Stefan Aust im Gespräch (v.l.n.r.). (© Bundesregierung/Kugler)

Herausforderer Peer Steinbrück will zudem die Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und die Reduzierung von Ausnahmegenehmigungen von Energiesubventionen für Unternehmen. Heraus will der SPD-Kandidat über die Bürgerversicherung auch aus der „2-Klassen-Medizin in Deutschland“, wobei er die Privaten Krankenversicherungen nicht abschaffen will. Dies könne nur einher gehen mit einer leistungsgerechteren Bezahlung der Ärzte. Tief überrascht zeigte sich Peer Steinbrück, „dass der Nachrichtendienst befreundeter Länder … in diesem Ausmaß Ausspähaktivitäten entwickelt …, bis hin zum Abfischen von wirtschaftsrelevanten Daten … – das nenn ich übrigens Wirtschaftsspionage!“ Da sei Aufklärung gefordert. Längst hätte die Debatte entfacht werden müssen, inwieweit „wir selber national IT-Sicherheitsstandards und Verschlüsselungstechnologien entwickeln. Und: „Können wir bei den Kontinentaleuropäern dafür Sorge tragen, dass sich Europa formiert, um erkennbar solchen Attacken der Nachrichtendienste befreundeter Staaten zu widerstehen?“ Auf Widerstand stößt bei ihm auch das gedankliche Spiel einer Zusammenarbeit mit den Linken: Ohne innerparteiliche Konstanz und Einheit der Linken könne er in einer solchen Konstellation Deutschland nicht regieren: „Wir wären Hasardeure, wenn wir mit der Linkspartei in ihrem jetzigen Zustand eine Koalition bilden würden… das kann in 3,4,5,6,7 Jahren anders sein.“

Initiator Lutz Kuckuck, Radiozentrale, Angela Merkel, CDU, und Stefan Aust im Gespräch (v.l.n.r.). (Bild: © Jack Ackenhausen/Radiozentrale GmbH)
Initiator Lutz Kuckuck, Radiozentrale, Angela Merkel, CDU, und Stefan Aust im Gespräch (v.l.n.r.). (Bild: © Jack Ackenhausen/Radiozentrale GmbH)

Moderator Stefan Aust hat seine Premiere im Radio viel Spaß gemacht, weil das Verhältnis zur interviewten Person direkter sei: „Diese Art von Intensität eines Interviews finde ich sehr ungewöhnlich. Beide Interviewpartner waren sehr konzentriert und haben auch sehr ehrlich auf die Fragen geantwortet. Jeder natürlich auf seine Art. Dadurch, dass es eben nicht auf der Bühne oder vor der Fernsehkamera stattfindet, gibt es eine sehr starke Konzentration auf das Gespräch!“

Initiator der Aktion und Radiozentrale-Geschäftsführer Lutz Kuckuck resümiert: „Mit hohem Involvement auf Seiten der knapp 60 teilnehmenden Privatradios als auch des Moderators Stefan Aust haben wir gemeinsam einen wichtigen Wahlimpuls geliefert – und das sowohl in punkto Reichweite wie vor allem Inhalt! Unser Dank gilt ganz besonders der Unterstützung unserer Aktionspartner TOP Radiovermarktung, radio ffn und radio NRW!“

Für alle, die die Endrunde der Kanzlerkandidaten im Radio nicht live mitverfolgen konnten, stellt die Radiozentrale unter diesem  Link die kompletten Gespräche auch zum Nachhören zur Verfügung.

„Deutschland wählt – Das Finale im Radio“: Bundesweit auf 58 privaten Sendern

[Pressemeldung vom 12.09.13] Wenn Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr Herausforderer Peer Steinbrück (SPD) ihre letzten großen Interviews vor der Bundestagswahl im Privatradio geben, schließen sich 58 private Radiosender zur gemeinsamen Ausstrahlung bundesweit zusammen. In der Spezialsendung „Deutschland wählt – das Finale im Radio“ am Donnerstag vor der Wahl (19. September ab 18 Uhr) spricht der renommierte Journalist und Moderator Stefan Aust mit den Spitzenkandidaten. Die jeweils rund 30-minütigen Interviews werden kurz vorher getrennt voneinander aufgezeichnet und 1:1, also ohne Kürzungen gesendet.

Unter der Federführung der Radiozentrale bricht die Privatradio-Allianz damit ihr übliches Programmformat, um als hochaktuelles Medium unmittelbar vor dem Wahltermin einen umfänglichen Beitrag zu Meinungsfindung und Wahlbeteiligung zu leisten.

Setfan Aust (Bild: Radiozentrale)
Setfan Aust (Bild: Radiozentrale)

Radiozentrale-Geschäftsführer Lutz Kuckuck: „Marktforschungs-Institute befürchten die niedrigste Wahlbeteiligung seit Gründung der Bundesrepublik. Radio als Vertrauensmedium Nummer 1 möchte dazu beitragen, diese Entfremdung zwischen Politik und Wähler zu überbrücken. Radio erreicht nicht nur die junge (Erst-) Wählerschaft, sondern durch seine Funktion als Tagesbegleiter auch jene Teile der Bevölkerung, die nicht aktiv politische Sendungen im TV einschalten oder nach solchen Informationen im Web gezielt suchen. Ein Grund, warum die Relevanz von Radio in punkto Meinungsbildung seit Jahren kontinuierlich ansteigt, während z.B. TV deutlich Federn lassen muss*.“

Stefan Aust: „Unser Anspruch: Fokussierung auf Inhalt und Authentizität statt Diskussionen um die Deutschlandkette der Kanzlerin. Unser Ziel: Dass die Hörer einen finalen Wahlimpuls mitnehmen – und das so nah dran an der Wahlentscheidung wie nie zuvor in der Geschichte des Radios.“

Diese privaten UKW- und Web-Sender übertragen am 19.9. ab 18 Uhr:

105,1 Radio Merzig, 105.5 Spreeradio, 87.6 Radio Idar-Oberstein, 88.4 Cityradio Trier, 89.2 Radio Potsdam, 94.2 Antenne Pfalz, 94,3 RS2, 94.5 Radio Cottbus, 94.6 Radio Neunkirchen, 94.7 Radio Wittlich, 94,8 Antenne Landau, 96.9 Antenne Kaiserslautern, 98.2 Radio Paradiso, 99.3 Radio Frankfurt Oder, Alsterradio 106,8 Rock`n Pop, Antenne Bad Kreuznach, Antenne Frankfurt 95,1, Antenne Koblenz 98.0, Antenne Mecklenburg-Vorpommern, Antenne Niedersachsen, Antenne Pirmasens 88.4, Antenne Thüringen, Antenne Zweibrücken 91.6, Baden.FM, Berliner Rundfunk 91,4, BigFM, BigFM Saarland, Die Neue 107.7, Donau 3 FM, Hitradio Ohr, Klassik Radio, Lokalradio Cottbus, R.SH, Radio 7 Web, Radio 21, Radio 99.6 Saar-brücken, Radio AllgäuHit, Radio B2, Radio Bob! Hessen Rock`n Pop, Radio Charivari Regensburg, Radio Euroherz, Radio Fantasy, Radio FFN, Radio Homburg 89.6, Radio Nora, Radio NRW, Radio Plassenburg 101,6, Radio PSR, Radio Regenbogen „Regenbogen Wahl Lokal“, Radio Rockland Pfalz, Radio Salü, Radio SAW, Radio Seefunk, Radio Ton, RPR1, Sunshine Live, Teutoradio. Antenne 1 und 104.6 RTL Berlins Hitradio sind zeitversetzt dabei.

Die Sendung wird von Radiozentrale und den Partnersendern auch im Social Web begleitet (twitter Hashtag: #radiofinale).

Stefan Aust im Interview mit Angela Merkel und Peer Steinbrück: Kampf ums Kanzleramt – das Finale im Radio

[Pressemeldung vom 29.08.13] Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihr Herausforderer Peer Steinbrück (SPD) geben im Privatfunk ihre letzten großen Interviews vor der Bundestagswahl – und das so aktuell vor der Wahlentscheidung wie nie zuvor. Beide Seiten haben der bundesweiten Privatradio-Allianz unter Federführung der Radiozentrale ihre Zustimmung für die Polit-Talks nach der Landtagswahl in Bayern (15.9.) und damit erstmals in der Woche direkt vor der Bundestagswahl erteilt.

Ausgestrahlt werden die Interviews mit den Spitzenkandidaten bundesweit auf mehr als 40 Privatsendern in der gemeinsamen Sendung „Deutschland wählt – das Finale im Radio“ am Donnerstag vor der Wahl (19.9., 18 Uhr). Die jeweils rund 30-minütigen Interviews werden kurz vorher getrennt voneinander aufgezeichnet und 1:1 „live on tape“, also ohne Kürzungen, gesendet.

Für die Gesprächsführung der Polit-Talks konnte der renommierte Journalist und Moderator Stefan Aust gewonnen werden. „Wir haben hervorragende Journalisten, wollen aber keinen der vielen Radio-Kollegen bevorzugen. Stefan Aust ist bekennender Radio-Fan und passt sehr gut zu unserem Medium. Wer ihn kennt, weiß um seine faire, aber hartnäckige Art. Für das Wahlkampf-Finale im privaten Hörfunk ist er daher eine überzeugende Wahl“, so Martin Kunze, Programmdirektor von radio NRW – Rahmenprogrammanbieter der NRW-Lokalradios.

Stefan Aust und Lutz Kuckuck (Foto: ffn)
Stefan Aust und Lutz Kuckuck (Foto: ffn)

Stefan Aust: „Es ist eine große Herausforderung und Ehre zugleich, beim letzten und vielleicht sogar ausschlaggebenden Wahlimpuls mitarbeiten zu dürfen. Im Radio wird schneller deutlich, ob zwischen Aussage und Realität eine Lücke klafft oder wie authentisch der Kandidat ist. Denn weder Frisuren, noch Krawatten oder Gestik lenken vom Gesagten ab. Der Einfluss von Sprache und Stimme wird vielfach unterschätzt.“

Radiozentrale-Geschäftsführer und Initiator des Wahlkampffinales im Radio, Lutz Kuckuck: „Radio spricht auch jenen Teil der Bevölkerung an, der nicht aktiv politische Sendeformate einschaltet. Kein Medium ist so nah am Menschen und seinem Alltag wie der Tagesbegleiter Nummer 1. Auf der Ziellinie im Kampf ums Kanzleramt können sich die Radiohörer unvermittelt ein aktuelles Bild der Kandidaten machen – dieses Engagement stellt auch die Impulskraft und Aktualität unseres Mediums unter Beweis.“

* Quelle: Studie „Relevanz der Medien für die Meinungsbildung“ TNS Infratest/BLM, 2013

Links:
Liste aller übertragenden Sender
Merkel gegen Steinmeier – Das Finale im Radio (2009)