NSU-Prozess: Radio Arabella steht zu seinem Wort und überlässt seinen Reporterplatz „Hürriyet“

Radio Arabella 105.2

Update I vom 06. April 2013: Radio Arabella steht zu seinem Wort: Radio Arabella verzichtet beim NSU-Prozeßauftakt auf seinen festen Platz im Gerichtssaal

Im Streit um die Presseplätze im NSU-Gerichtsprozess versuchen die Journalisten derzeit, unabhängig vom Gericht, eine Lösung zu finden. So hat der Verein der Bayerischen Landtagspresse seine Mitglieder dazu aufgerufen, in den ersten drei Tagen des Prozesses freiwillig auf die Reporterplätze zu verzichten. Dem wird Radio Arabella – wie in der Pressemitteilung 06/13 versprochen – selbstverständlich nachkommen. Von den 50 festen Reporterplätzen sind dadurch nach derzeitigem Stand drei Plätze für die türkischen Kollegen frei geworden.

Ursprünglich hatten auch die Bild-Zeitung und die ARD versprochen, Plätze zur Verfügung zu stellen. Beim Vorstoß der Landtagspresse haben sich die beiden Medien jedoch ausgeklinkt.

Update II vom 06. April 2013:

Ayca Tolun (Bild: Funkhaus Europa)
Ayca Tolun (Bild: Funkhaus Europa)

Aber nun macht die ARD ein neues Angebot, um ein Zeichen zu setzen: Ayca Tolun, die im WDR-Hörfunk bei Funkhaus Europa die Türkische Redaktion leitet, soll für den ARD-Hörfunk auf deutsch und auf türkisch berichten. Sie stehe damit auch türkischen Medien zur Verfügung. Ursprünglich wollte die ARD einen der Plätze zu Gunsten des türkischen Rundfunks zur Verfügung stellen. Das OLG München hat jedoch bislang eine gezielte Weitergabe von Plätzen im Gerichtssaal abgelehnt. Ayca Tolun wird sich einen der fünf Plätze mit den Berichterstattern der ARD teilen, u.a. mit dem ARD-Terrorismusexperten Paul-Elmar Jöris (WDR).

Ayca Tolun (Jahrgang 1961) ist in Deutschland und in der Türkei aufgewachsen. Sie arbeitet seit März 1989 beim WDR, zunächst als Freie Mitarbeiterin, danach als fest angestellte Redakteurin u.a. im deutschsprachigen Programm der WDR-Hörfunkwelle Funkhaus Europa. Zum 1.April hat sie dort die Leitung der Türkischen Redaktion übernommen.

Update vom 27. März 2013

Anfang der Woche entstanden große Turbulenzen aufgrund der Tatsache, dass viel zu wenig Presseplätze für den NSU-Prozess in München zur Verfügung gestellt wurden. Auch die größte türkische Zeitung „Hürriyet“ hatte bei diesem Vergabeprozess bedauerlicherweise keinen Platz bekommen. Zur Erklärung: Die begehrten 50 Plätze wurden strikt nach Eingang der Akkreditierungen zugewiesen.

Spontan entschied sich Radio Arabella dazu, den Kollegen der Hürriyet, der größten Zeitung in der Türkei, die Berichterstattung aus dem Gerichtssaal zu ermöglichen.

Hürriyet-Chefredakteur Celal Özcan über das kollegiale Angebot: „Vielen herzlichen Dank. Wir freuen uns sehr, dass wir die Möglichkeit von Radio Arabella bekommen, dass wir aus erster Hand über diesen Prozess berichten können“.

Nach intensiven Gesprächen mit den Verantwortlichen des Münchner Oberlandesgerichts steht derzeit wohl fest, dass Radio Arabella seinen Akkreditierungsplatz nicht zugunsten von Hürriyet abgeben darf. Sollte sich in den kommenden Tagen am Auswahlverfahren etwas ändern, steht Radio Arabella natürlich nach wie vor zu seinem Angebot.

Bleibt das Gericht bei seiner Entscheidung, nimmt Radio Arabella selbstverständlich mit eigenen Redakteuren an der Verhandlung teil.

 

NSU-Prozess: Radio Arabella überlässt seinen Reporterplatz „Hürriyet“

(26.03.2013) Seit heute tobt der Medienkrieg um die wenigen Plätze im Jahrhundertprozess in München. Wie alle Medien (national und international) hat sich Radio Arabella für den NSU-Prozess regulär akkreditiert. Aufgrund der großen Anzahl der Plätze der Nebenkläger stehen Medienvertretern lediglich 50 Plätze im Gerichtssaal zur Verfügung. Die Sitzplatzvergabe des Gerichtes erfolgte nach Reihenfolge der Akkreditierungseingänge. Radio Arabella wurde einer dieser 50 Plätze zugeteilt.

Roland-Schindzielorz (Bild: Radio Arabella)
Roland-Schindzielorz (Bild: Radio Arabella)

Nun, nachdem klar ist, dass internationale Redaktionen den NSU-Prozess aufgrund der geringen Sitzplätze fern bleiben müssen, hat sich Radio Arabella dafür entschieden seinen Akkreditierungsplatz der „Hürriyet“, der größten türkische Zeitung, zu überlassen, so der Geschäftsführer von Radio Arabella, Roland Schindzielorz.

Radio Arabella ist an die wichtigsten deutschen Nachrichtenagenturen angeschlossen. Damit gewährleistet der größte bayerische Regionalsender, aktuelle und ausführliche Informationen zum NSU-Prozess in seinem Programm.

Quelle: Pressemeldungen von Radio Arabella, ARD