Radio/Tele FFH fordert Staatskanzlei zum Einschreiten auf
Der Hessische Rundfunk hat über Nacht leistungsstarke Radio-Frequenzen bei seinem Kulturprogramm hr 2 abgezogen und setzt diese seit heute bei seinem Jugendprogramm hr-you fm und auch bei hr-info ein. Die Radio/Tele FFH protestiert scharf gegen diese Frequenz-Verschiebung „im Handstreich“ und eine weitere Kommerzialisierung der hr-Wellen.
„Wenn schon viele Bürger und Institutionen mit der neuen Haushaltsabgabe zur Kasse gebeten werden, kann es nicht angehen, dass der Hessische Rundfunk immer mehr seine klassischen öffentlich-rechtlichen Aufgaben vernachlässigt,“ so Hans-Dieter Hillmoth, der Geschäftsführer und Programmdirektor der Radio/Tele FFH, die u.a. die Radioprogramme HIT RADIO FFH, planet radio und harmony.fm ohne Rundfunkgebühren privat betreibt.
Aus der Historie verfügt der Hessische Rundfunk über zu viele UKW-Frequenzen, die eine Mehrfach-Empfangbarkeit seiner Programme und auch die jetzige Frequenz-Umwidmung ermöglichen. „Wir konkurrieren gerne programmlich mit den hr-Radios um die Gunst der Hörer – aber wehren uns gegen diese Taschenspieler-Tricks des hr, um sich technisch in Vorteil zu bringen. Wenn es programmlich schon nicht klappt“, so Hillmoth. Die Radio/Tele FFH fordert die zuständige Hessische Staatskanzlei auf, diesen einseitigen Schritt des Hessischen Rundfunk zu prüfen. Offenbar war auch die Aufsichtsbehörde der Privaten, die Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR Hessen), nicht über diese „Rochade“ informiert. Bisher wurden Frequenz-Veränderungen bei Öffentlich-Rechtlichen und Privaten zuvor in der Staatskanzlei am „Runden Frequenz-Tisch“ abgestimmt. In den vergangenen Jahren hatte der hr stets Bedarf für neue Frequenzen angemeldet. Nachdem es keine neuen Frequenzen gibt, verschiebt er innerhalb seines großen Frequenz-Bestandes. Für Hillmoth ist die „Über-Nacht“-Umwidmung ein weiterer Beleg für die seit Jahrzehnten anhaltende Überversorgung des Hessischen Rundfunks mit UKW-Frequenzen, die vom hr-Rundfunkrat geduldet wird.
Quelle: FFH-Pressemeldung
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