Kristian Kropp Interview: bigFM startet erste Smart TV App Deutschlands

bigFM Samsung Smart TV

bigFM reagiert auf die gestiegene Nachfrage mit der ersten App für Smart TV, die bigFMs Multimediaangebote fernsehtauglich macht. RADIOSZENE sprach darüber mit bigFM-Geschäftsführer Kristian Kropp und bigFM-Head of New Business, Aleksandar Rustemovski.

RADIOSZENE: Innovationsfreudig war bigFM ja schon immer. Nach ersten „Visual Radio“-Versuchen im Jahr 2006, kommt bigFM jetzt sogar ins Fernsehen?

Kristian Kropp: Seit ungefähr zehn Jahren stellen wir uns die Frage: ‚Wie entwickeln wir die Multimediamarke bigFM?‘ Als wir vor acht Jahren mit Visual Radio anfingen, haben alle gelacht: ‚Radio mit Bildern, was soll das?‘. Jetzt sollten uns die, die uns damals belächelt haben, einmal besuchen: Mit der Samsung Smart-TV-App sind wir jetzt die erste Multimediamarke, die damit letztlich interaktives Programm machen kann. Wenn man das Ergebnis auf dem Samsung Smart TV sieht, erkennt man auch die Dimension, die dahintersteckt. Wir aggregieren alle Inhalte auf einem interaktiven Fernsehgerät oder Plasmabildschirm. Die Grundidee ist, das jeder Nutzer sich durch die Interaktion – im Wohnzimmer oder wo auch immer – mit den Inhalten beschäftigen kann. Die IP ist unser Schlüsselmerkmal für die Vermarktung: wir brauchen nicht nur Massenpublikum, sondern eine zählbare Zielgruppe. Nur wer auch adressierbare Nutzer anbietet wird mittel- und langfristig der werbetreibenden Industrie die Leute liefern können, die speziell für bestimmte Inhalte gesucht werden.

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RADIOSZENE: Jetzt kann man über die Smart TV App also bigFM hören – aber was sieht man dazu?

Kristian Kropp
Kristian Kropp

Kristian Kropp: Man sieht, was man heute schon auf unserer Facebook-Seite oder stationären Homepage sehen kann. Wir aggregieren alle visualisierten Inhalte, die wir schon anbieten. Auf der Samsung Smart-TV-App haben wir alle Videostories und die ganze Interaktionswelt von Facebook zusammengefasst. Wir haben alle News und das bigMusic-Herzstück, die Music Library, abgebildet. Man kann über die Bildoberfläche mobil mit den Inhalten in Kontakt treten. Schon seit sieben Jahren machen wir interaktives und multimediales Radio und erzählen interaktive Musikgeschichten, indem Nutzer sich Musik auswählen können – alleine oder gemeinschaftlich im Stream. Das ist auch auf dem Samsung TV so – das wirklich Neue ist die einheitliche Oberfläche, ein digitales Wohnzimmer für alle big-Inhalte – von der Qualität her wirklich beeindruckend!

RADIOSZENE: Automatisch aggregiert – oder muss jemand die Inhalte zusammenstellen, Aleksandar Rustemovski?

Aleksandar Rustemovski: Das wird natürlich alles automatisch aus den vorhandenen Schnittstellen und Feeds übernommen – vom Twitter-Feed und den Facebook-Galerien bis zu unserem bigTV. Kein Redakteur muss die App gesondert betreuen, sondern die verschiedenen Kanäle werden betreut wie bisher.

RADIOSZENE: Wieviele TV-Geräte können das jetzt schon wiedergeben?

Aleksandar Rustemovski: Wir sind jetzt bei 4 Millionen; mit allen Set-Top-Boxen sind es 7 Millionen. Das Wachstum ist so rasant, dass in 2 Jahren schon 17 Millionen geeignete Geräte auf dem Markt sein werden.

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RADIOSZENE: Ich habe den Eindruck, dass das Verhältnis zu Spotify sich in den letzten Jahren etwas gewandelt hat – es ist nicht mehr das große Feindbild da. Wird Spotify jetzt zum Freund? Vor mir steht Aleksandar Rustemovski, Head of New Business bei BigFM.

spotify logo smallAleksandar Rustemovski: Spotify ist für uns alle ein Thema, mit dem wir und auseinandersetzen müssen – vor allem wir als CHR-Format, da es genau unsere Zielgruppe betrifft. Unsere Hörer, unsere Community beschäftigt sich mit Spotify; von daher versuchen wir damit so umzugehen, wie wir mit anderen Herausforderungen wie zum Beispiel Facebook auch umgegangen sind.

RADIOSZENE: Wird das Zeitkontingent damit nicht einfach geteilt? Man kann ja Spotify nicht wie andere Medien gleichzeitig mit Radio konsumieren.

Aleksandar Rustemovski (Head of New Business von bigFM)
Aleksandar Rustemovski (Head of New Business von bigFM)

Aleksandar Rustemovski: Auch wir entwickeln uns ja zu einer multimedialen Marke. Man kann nicht mehr in den Kategorien Zeitmessung und ‚Wie verbringen wir unsere Medienzeit‘ denken. Radio und Online verschmilzt miteinander, entsprechend handhaben wir Spotify und gehen damit die ersten Schritte. Wir sind zuversichtlich, dass wir dies auf unser Kernprodukt bigFM ummünzen können.

RADIOSZENE: Wie groß ist der Einfluss des vergleichsweise jungen Spotify im Vergleich zu YouTube?

Aleksandar Rustemovski: Ich sehe Spotify als bereits großen Player, der an Einfluss gewinnt. Seit einem dreiviertel Jahr sehe ich, dass unsere jungen Hörer sich sehr stark mit Spotify beschäftigen.

RADIOSZENE: Also doch Konkurrenz zum Radio, Kristian Kropp?

Kristian Kropp: Wir denken nicht mehr in Radio-Kategorien, sondern in Marken-Kategorien. Eine Musikmarke wie bigFM oder bigMusic muss auf dieser Plattform stattfinden. Spotify ist natürlich für das klassische Radio brandgefährlich, weil es dessen intelligente Schwester ist, mehr kann als das Radio, aber ihm doch sehr ähnlich ist. Wir werden sehen, dass Spotify deutlich schneller wachsen wird als YouTube, weil es dem klassischen Hörkonsum ähnlich ist. Spotify triift eine Konsumentenerwartung im Kern: Die Moodfunktion von Musik. Für jede Stimmungslage einen Kanal. Wir als bigFM sehen darin die Chance, diese tolle Multimediamarke bigFM mit jetzt schon zehn verschiedenen Musiksparten auf diesem professionellen Musikaggregator abbilden zu können.

RADIOSZENE: Gibt es die Spotify-App von bigFM schon ab sofort?

Kristian Kropp: Die gibt es! Wir sind sehr nah an den Zielgruppen und haben damals schon beim Thema Visual Radio erkannt, dass gerade junge Männer unter 16 Jahren die treibende Kraft in diesem Segment sind. Spotify ist eigentlich für musikgetriebene Unterhaltungsmarken eine tolle Entwicklung, weil es die mobile Audionutzung in das menschliche Verhalten weiter integrieren wird.

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Zu diesem Thema erschien am 31.10.2012 auch folgende Pressemeldung:

bigFM goes TV: Neue Smart TV-App kombiniert Fernsehen, Radio und Internet

Als erster deutscher Radiosender launcht bigFM eine Samsung Smart TV-App, entert damit den Fernseher und weitet das Portfolio um den Bereich Bewegtbild zu einem Multimedia-Unternehmen aus. Mit so genannten Smart TV-Applikationen, speziell für den Fernseher konzipierten Apps, ist es dem User möglich, ganz bequem mit seiner Fernbedienung die Funktionen der Minianwendung über das TV-Gerät zu nutzen. Alles, was der User dafür benötigt, ist ein internetfähiger Fernseher, ein sogenanntes Smart TV. Moderne Geräte besitzen diese Ausstattung bereits, ältere Modelle können auf unterschiedliche Weise nachgerüstet werden. Die neue, kostenlose bigFM Smart TV-App mit multifunktionalen Möglichkeiten steht ab sofort im Appstore von Samsung kostenlos zum Download bereit.

Mit dem Fernseher ins Internet ohne vorher einen Rechner an das Gerät anschließen zu müssen? Smart TVs bieten diesen Komfort und noch viel mehr. Mit den speziell für den Fernseher entwickelten Applikationen ist es dem User möglich, ganz bequem mit seiner Fernbedienung die Funktionen der Minianwendung zu nutzen.

Bei der neuen bigFM-TV-App wird automatisch der Hauptstream gespielt, während Topnews, Wetter und die aktuelle Playlist parallel dazu angezeigt werden und sich automatisch updaten.

„Werbung und Media brauchen heute adressierbare Konsumenten. Nur wer Werbung typengerecht zuordnen und ausspielen kann, wird die nächsten 20 Jahre in der Kommunikationsindustrie vorankommen. Die neue Samsung TV App hebt unsere Multimediamarke auf ein neues Level. Die Verschmelzung von Audio, Mobile, Social Media, Bewegtbildformaten sowie ein dialogfähiger Rückkanal mit den Nutzern war für uns die Voraussetzung für den logischen nächsten Schritt auch das TV als Ausspielweg zu erschließen. bigFM ist als nationale Multimediamarke mit einer eigenen Community von rund 750.000 aktivierbaren Nutzern prädestiniert, im Smart TV Bereich interessante Akzente zu setzen. Besonders gespannt sind wir auf die Akzeptanz unserer Special Interest Formate wie der multinationalen Musikshow bigFM Worldbeats“, so Kristian Kropp, Geschäftsführer von bigFM und RPR1.

Über eine übersichtlich gestaltete Navigationsleiste, die über die Fernbedienung gesteuert wird, bewegen sich die Konsumenten durch die umfänglichen Funktionen. Im Bereich bigTV stehen den Nutzern Videos zur Verfügung die über einen eingebetteten Browser direkt abgespielt werden können, wie zum Beispiel der Rapper Cro live im bigFM Studio. Auch das Stream-Angebot der App überzeugt: Ein Tastendruck genügt und schon kann sich der User zwischen den bigFM Worldbeats-Angeboten bigRussia, bigTurkey, bigBalkan, bigOrient und sieben weiteren Genrekanälen entscheiden und somit bis zu 13 verschiedene Streams nutzen. Doch damit sind der neuen Errungenschaft noch lange keine Grenzen gesetzt.

Im Bereich der Smart TVs steht Samsung bei den Kunden ganz vorne. Das Unternehmen wird am stärksten mit dem Produkt assoziiert. Bereits jeder zehnte Deutsche ist mit einem internetfähigen Fernseher ausgestattet, so die Studie “Smart TV Tracker“. Bis zum Ende des Jahres soll bereits in rund 30 Prozent aller Haushalte ein solches Gerät zu finden sein, so die Prognose einer von ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.) beauftragten Studie. Mit seiner neuen Smart TV-App knüpft bigFM schon heute an diesen Zukunftstrend an. Möglichst viele Funktionen in einem Gerät zu verbinden, ist das Bestreben dieser TV-Geräte Generation.

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Mikko Linnamäki

“bigFM ist schon immer ein Vorreiter in der Nutzung neuer Ausspielwege gewesen und zeigt uns nun den Weg, wie Radiosender sich neu erfinden – insbesondere mit dieser Smart TV App. Die Millionen internetfähigen Fernsehgeräte geben Radiostationen jetzt einen neuen Zugang zum Wohnzimmer, befreit von Gebühren, die für die Distribution über Setup-Boxen zu zahlen sind. Und weil diese Applikationen übers Internet verbunden sind, werden Radiosender zum TV Broadcaster. Ein neues Zeitalter für Hörfunk hat begonnen!”, meint Mikko Linnamäki, CEO von Liquid Air Lab, einem Unternehmen von 24MAS, dem Entwickler der SmartTV App.

Ob der Fernseher die Funktionen bereits mitbringt, ob Smart TV per Set-Top-Box oder PC nachgerüstet wird, ist dabei unerheblich. Allein mit dem TV-Gerät kann man nun im Internet surfen, Fotos oder Videos betrachten, diese auf einer Festplatte speichern oder ganz normal fernsehen. Die Programmanwahl erfolgt über eine normale Fernbedienung.

Für das Jahr 2014 prognostiziert Goldmedia mehr als 14 Millionen Haushalte in Deutschland, in denen mindestens ein TV-Endgerät an das Internet angeschlossen ist.

Smart TV Entwicklung2016