Internationale Experten und regionale Themen beim Medienforum.NRW
Das 24. Medienforum.NRW steht 2012 unter dem Motto: „Schöne neue Medienwelt: vernetzt, offen, mobil.“. Gilt das auch fürs Radio? Bereits am Montag, den 18. Juni, geht es um die Frage, was Radio auch künftig können kann. Internationale Radio-Experten geben einen Überblick zur Entwicklung des Radios in Europa unter den Bedingungen der raschen Digitalisierung. James Cridland aus London weiß, wie die Akteure vor Ort auf die aktuellen Herausforderungen reagieren und mit welchen Rezepten die digitalen Wettbewerber für die eigenen Zwecke genutzt werden können. Dafür steht auch Mats Åkerlund. Der schwedische Radioprofi (Sveriges Radio) hat gute Erfahrung bei der Kooperation mit Spotify gesammelt. Als Vorsitzender der EBU New Media Group on Digital Radio gibt er diese Erfahrungen weiter.
In einem anschließenden Panel am Montag geht es darum, wie die Positionierung von (lokalen) Radioprogrammen in der digitalen Konkurrenz gelingen kann. Im Wettbewerb zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Angeboten, unter Quotendruck der Finanzierenden, im Spagat zwischen eigenem publizistischem Anspruch und tatsächlicher redaktioneller Wirklichkeit, müssen sie jeden Tag ein Produkt bereitstellen, das ganz unterschiedlichen Erwartungen gerecht wird. Die neuen digitalen Möglichkeiten durch Facebook und Twitter eröffnen – ebenso wie neue, radioähnliche Dienste wie Spotify -Chancen, bergen aber auch zusätzliche Herausforderungen. Welcher Weg bleibt den lokalen Radioprogrammen zwischen Stimmungsmanagement und informativer Tagesbegleitung? Dr. Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), Siegfried Schneider, Direktor der Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM), Martin Kunze, Programmdirektor/Prokurist von radio NRW , Stefan Laurin, Journalist der ruhrbarone, Rüdiger Oppers, Chefredakteur von Neue Ruhr Zeitung/Neue Rhein Zeitung, Christian Pflug, Chefredakteur von Radio Essen und Jona Teichmann, Leiterin Programmbereich Landesprogramme Hörfunk des WDR diskutieren unter der Moderation von Steffen Grimberg, der auch am Folgetag durch das (Radio-)Programm führt.
Am Dienstag, den 19. Juni, nimmt das Medienforum.NRW die Diskussion um das Kulturradio auf. Fast 20.000 Unterschriften haben „Die Radioretter. Die Initiative für Kultur und Rundfunk“ gegen die Reform des Hörfunk-Kulturprogramms WDR 3 gesammelt, die erst gestern vom Rundfunkrat des WDR gebilligt worden ist. Nicht wenige meinen: Es geht um viel mehr als um die Reform von Sendestrecken in einem Hörfunkprogramm. Im Mittelpunkt ständen vielmehr ganz generelle Fragen: Wie geht der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit den ihm anvertrauten Ressourcen um? Welchen Platz haben dabei Information und Bildung, welcher Stellenwert wird ihnen eingeräumt im Verhältnis zu Programmbestandteilen wie Sport oder Talk? Nach einer Keynote von Prof. Dietrich Leder, Autor und Medienwissenschaftler, werden u.a. Ruth Hieronymi, Vorsitzende des WDR Rundfunkrat, Christian Höppner, Generalsekretär von Deutscher Musikrat und Karin S. Wolfrum, Leitung Medienpolitik/Reichweitenentwicklung beim Klassik Radio miteinander diskutieren.
Im Anschluss an das Panel laden Vertreter der Initiative „Die Radioretter“ zu einer Pressekonferenz ein.