Unser Ding – Das jüngste Radio im Saarland

Unser DingEine Plakataktion, die Unmut beim Mitbewerber Radio Salü auslöste: das erste Sujet verwendete deutlich wiedererkennbare Teile des Logos. Die gelungene Provokation des SR wurde nur einen Tag geschaltet. (19-01-04)

"Unser Ding Provokationsplakat"
"Unser Ding Provokationsplakat"
Zum VergleichdDas Logo von Radio Salü.
Zum VergleichdDas Logo von Radio Salü.
Reguläres Plakatsujet von "Unser Ding"
Reguläres Plakatsujet von "Unser Ding"

Dazu ein Arktikel aus der SZ vom 18.01.2004:

Eine Plakataktion des SR-Jugendsenders Unser Ding versetzt die Hörfunk-Kollegen von Radio Salü in Rage: Im Saarland wurden am vergangenen Dienstag Poster aufgehängt, die im Hintergrund einen Teil des Radio-Salü-Logos erkennen lassen. Die Frequenz des Privatsenders wurde von vermeintlichen Sprayern von 101,7 auf 103.7 übermalt – der Frequenz, auf der seit kurzem Unser Ding zu empfangen ist. Daneben steht: „Das jüngste Radio im Saarland.“

Für Radio-Salü-Geschäftsführer Jan-Michael Meinecke ist diese Werbeaktion ein „geplanter Missbrauch und bewusster Gesetzesverstoß“. „Keiner kann behaupten, er habe das unabsichtlich getan“, wettert der Radio-Macher. Die SR-Verantwortlichen hätten vielmehr schon vorher gewusst, dass das, was sie tun, illegal ist. Denn mit der Verwendung des Logos des Privatsenders habe man ein eingetragenes Markenzeichen missbraucht. Zudem sei Radio Salü ein „erheblicher Schaden“ entstanden, den Meinecke auf einen sechsstelligen Eurobetrag schätzt.

Im Gegensatz zu seinem sonst oft mit viel Witz gestrickten Programm sei der Sender diesbezüglich ziemlich humorlos: „So etwas können wir nicht auf uns sitzen lassen“, steht für den Geschäftsführer fest. Deshalb habe man bereits rechtliche Schritte gegen den SR eingeleitet.

Am meisten stört Jan-Michael Meinecke jedoch der seiner Meinung nach mit der Aktion verbundene „Missbrauch von Rundfunkgebühren“. Eine derartige Kampagne koste die Öffentlich-Rechtliche Anstalt nämlich etwa eine Viertelmillion Euro, schätzt der Radio-Salü-Mann. Während sich der Privatsender über den Wettbewerb finanzieren müsse, werfe der SR öffentliche Gebühren „sinnlos aus dem Fenster“. „Und das alles nur, um uns einen Tag zu ärgern“, ist er verärgert. Denn bereits am nächsten Tag seien die umstrittenen Poster durch andere ausgetauscht worden. „Der SR hat mit unserer Reaktion gerechnet und schon vorher andere Plakate drucken lassen“, ist er sicher.

Die heftige Reaktion von Radio Salü auf die Werbe-Aktion kann der SR nicht nachvollziehen. Unser-Ding-Programmchef Andreas Weber: „Dass Radio Salü mit 34,6 Prozent Marktanteil auf unsere Plakatkampagne so nervös reagiert, wundert mich, zumal Unser Ding gerade mal auf einen Marktanteil von 2,4 Prozent kommt“, überlegt er. Die werbefreie Jugendwelle stelle doch gar keine Konkurrenz zu dem Privatsender dar.

„Ein bisschen mehr Gelassenheit hätte ich bei der Ausgangslage erwartet – oder endet der Humor bei Salü nach der Morning-Show?“, fragt sich der SR-Mann.

Meineckes Vorwurf, die Rundfunkanstalt habe für die Plakataktion eine Viertelmillion Euro sinnlos aus dem Fenster herausgeworfen, bezeichnet Weber schlichtweg als falsch. So habe den SR der Druck der beiden Plakatmotive lediglich etwa 6000 Euro gekostet. „Im Interesse der Gesellschafter von Radio Salü kann ich nur hoffen, dass Herr Meinecke für eine Salü-Plakataktion nicht ernsthaft 250000 Euro zahlt. Wir als Öffentlich-Rechtliche könnten uns das nicht leisten“, kontert der Programmchef.

Darüber hinaus sei die Plakat-Kampagne notwendig, um auf die neue, landesweite Frequenz 103.7 des Jugendradios hinzuweisen. Zumal die bisherigen vier Frequenzen des Programms auch an einen privaten Konkurrenten gegangen seien. „Eigentlich müssten wir uns bei den Kollegen in der Richard-Wagner-Straße bedanken. Denn die Reaktion hat so viel Wirbel verursacht, dass wir uns die nächste Kampagne schenken können“, so Andreas Weber abschließend.

UNSER DING 103.7 im Saarland:

Ihr werdet UnserDing empfangen

Unserding