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UKW-Radiomacher starten eigenes Webradio: Radio Reeperbahn

Rotlicht, Rouge und Radio: Hamburg-Fans und -Touristen holen sich die sündigste Meile der Welt jetzt nach Hause

Logo RADIO Reeperbahn200Fragt man Hamburger nach RADIO Reeperbahn, hört man oft: „Find‘ ich klasse. Hör‘ ich seit Jahren“. Hamburg-Besucher antworten meist: „Ich höre euch immer über‘s Internet.“ Dabei ist der Sender neu und lief bisher nur im Testbetrieb, ohne großartig auf sich aufmerksam zu machen. Nur ein paar Einträge bei Facebook und Twitter haben aus dem Nichts heraus eine beachtliche Fangemeinde hervorgerufen. Jetzt ist offizieller Start von RADIO Reeperbahn unter www.radio-reeperbahn.de.

Mario Rosendahl war früher bei NDR, Radio Hamburg und ENERGY (Bild: Radio Reeperbahn)
Mario Rosendahl war früher bei NDR, Radio Hamburg und ENERGY (Bild: Radio Reeperbahn)

„Kaum zu glauben, dass es so eine Marke noch nicht gab“, wundert sich Initiator Mario Rosendahl, der mit seiner Werbeagentur EYECANSEE eigentlich POS-Radioprogramme für Einkaufszentren und -märkte produziert. Er suchte jahrelang nach einem zukunftsweisenden Konzept für einen Radiosender, den jeder gerne hört. Egal ob junge Diskothekenbesucher oder gesetztere Musical-Fans. Hamburg ist weltbekannt und lockt Touristen aus den entferntesten Winkeln der Erde in die schönste Stadt der Welt. Der nächtliche Reeperbahn-Besuch ist dabei Pflicht. „Fragen Sie mal irgendeinen Menschen auf der Welt, ob er die Reeperbahn kennt“, schwärmt Radiomacher Rosendahl. „Die Antwort lautet auf der ganzen Welt gleich: Ja klar!“

Der neue Musiksender für Hamburg-Liebhaber und -Touristen, RADIO Reeperbahn, sendet für seine Fans im World Wide Web ein Programm, das immer gute Laune verbreitet – nicht nur am Wochenende oder in der Nacht. Während der Testphase gab es ein nahezu wortfreies Musikprogramm zu hören. Das soll sich in 2012 ändern. RADIO Reeperbahn will Hörern einen Eindruck über das Rotlichtmilieu mit seinen Stars, Promis und Kiezgrößen vermitteln, dabei aber niemals unter die Gürtellinie gehen. „Wir sind angetreten, um die Menschen zu unterhalten“, so Rosendahl. Bevor die Moderatoren das Mikrofon einschalten, fragen sie sich: “Ist das, was ich sagen will, unterhaltsam?” Falls nein, spielen sie Musik.

Das Logo mit der „Lady in Red“ als Buchstabe „A“ von Radio entstand übrigens aus der Idee heraus, eine Verbindung zwischen der Reeperbahn und Hamburg zu schaffen. Dass die Frau in Stöckelschuhen dazu gehört, war von Beginn an klar. Aber erst durch einen Hut wie Udo Lindenberg ihn trägt, ist sie für Insider eindeutig mit der Stadt Hamburg verbunden. Einen Namen hat das Sender-Maskottchen übrigens noch nicht. Die Hörer sind eingeladen, ihre Vorschläge einzureichen unter www.radio-reeperbahn.de/wanted.

Studio-1von RADIO-Reeperbahn
Studio-1von RADIO-Reeperbahn

Dass der Sender als Web-Radio startet, begründet Rosendahl so: „Das Internet ist die Zukunft. UKW soll abgeschaltet werden, DAB ist gefloppt und DAB+ Empfänger hat kaum jemand.“ Ein PC mit Internetanschluss steht hingegen bei nahezu jedem zu Hause oder am Arbeitsplatz. Insbesondere Jugendliche wissen kaum noch, was klassisches Radio bedeutet. Sie hören ihre Musik am Computer oder unterwegs über mobile Endgeräte, Tablet-PCs wie das iPad, SmartPhones wie das iPhone oder über Internet- und WLAN-Radios für Küche, Bad und Schlafzimmer. Selbst im Wohnzimmer hält das kompakte Media-Center immer mehr Einzug und ersetzt große Stereoanlagen mit Radio, DVD-Player, Videorecorder und Co. Der wichtigste Grund für Rosendahl ist allerdings, dass der Sender sich nicht mit einem kleinen Sendegebiet begnügen soll, das kurz hinter einer Stadt- oder Landesgrenze endet. „Die Reeperbahn ist für alle da“, fiebert Rosendahl. „Und die Welt erreicht man eben nur über‘s World Wide Web.“

Für das Team hat Rosendahl schon zu Beginn einige radioverrückte Unterstützer gefunden. Mit an Bord sind unter anderem ehemalige und aktive Radio-Macher wie Peter Haas (Moderator/Redakteur Radio NRW), Hanno Heubel (Producer/On-Air Design für Radio ENERGY Hamburg, München und Stuttgart, ffn, Radio Hamburg), Martin Hoefling (On-Air und Bühnen-Moderator Radio Hamburg) oder auch Bernd Meyer (Studio-, Sende- und Redaktions-Technik für Radio Hamburg). Mit dem Sänger und Komponisten Volkan Baydar von Orange Blue (She‘s got that light) ist dem Sender ein echter Glücksgriff für die Hörer gelungen. Nicht nur, dass sich ein prominenter Unterstützer für RADIO Reeperbahn einsetzt, Volkan Baydar selbst lebt seit Jahren auf dem Hamburger Kiez und kennt die Musik- und Promi-Szene wie kaum ein anderer. Für die regionale Werbevermarktung konnte der erfahrene Media-Berater Björn Lohmann (Piste) gewonnen werden.

Rosendahl selbst blickt auf mehr als elf Jahre Erfahrung in der Radio-Branche zurück. Wichtige Stationen waren der öffentlich rechtliche Rundfunk NDR, fünf Jahre Radio Hamburg, dem erfolgreichsten Sender der Stadt, und ein Direktorenposten bei der größten Radiocompany Europas, Energy in Stuttgart. Nach zwei Erhebungen erzielte er einen Zuwachs von 88,9 Prozent und machte Energy Stuttgart zum wachstumsstärksten Sender Deutschlands.

XPLR: MEDIA Radio-Report