Beim BBC World Service droht Radiowerbung

BBC World Service Die Sparmaßnahmen bei der BBC haben auch für den World Service ungeahnte Folgen, über die der britische Guardian berichtet. So droht erstmals Rundfunkwerbung beim britischen Auslandsdienst. Nachdem die Bahn für erste Onlinewerbung auf arabischsprachigen, russischen und spanischen Webseiten frei gemacht wurde, winkte nun das Aufsichtsgremium den Versuch eines einjährigen Probelaufs für Radiowerbung auf der UKW-Frequenz im Berliner Raum durch. Entsprechende Pläne kursierten bereits seit Mitte November im britischen Auslandsdienst.

Der Grund ist das Verlangen der britischen Regierung, der 1932 gestartete Dienst möge bitte ab 2013 jährlich mindestens 3 Millionen Britische Pfund durch kommerzielle Aktivitäten erwirtschaften. Ab 2014 wird die finanzielle Unterstützung durch das britische Außenministerium eingestellt, sodass nach der Streichung von rund 600 Stellen weitere Auswege aus der Finanzmisere gefunden werden müssen.

Obwohl bereits seit 2007 Werbung nichts Unbekanntes auf bbc.com ist, ist der Protest seitens anderer Medien sicher. Aber auch im eigenen Haus sind die neuen Pläne umstritten. Ein ehemaliger BBC-Manager, Sir John Tusa, hat bereits deutliche Bedenken geäußert. Der Verkauf von BBC-Produktionen, die Verbreitung von BBC World News TV und diverse Kooperationen brachten der BBC bislang jährlich viereinhalb Millionen GBP ein, sodaß der zusätzliche Gewinn aus Werbespots einen vergleichbar geringen Erlös darstellen wird. Auch aus diesem Grund verweisen die Entscheider darauf, dass die Bereitstellung unabhängig gestalteter Nachrichten weiterhin Vorrang vor jeglichem Kommerz haben soll.

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bbc.com