Radio-Plakate in Deutschland: Die neue Interaktivität

Die Media-Analyse ist in vollem Gange und kaum ein Sender kommt ohne eine Plakat-Kampagne im eigenen Sendegebiet aus. Je öfter diese Bilboards von Hörern und Nicht-Hörern des Senders gesehen werden, umso größer die Chance, dass der Name des Senders einmal bei einem Telefoninterview der Marktforscher gennant wird. Aber wie kann man heute bei der enormen Vielzahl an sich ähnelnden Plakat-Motiven überhaupt noch auffallen und wie lässt sich ihre Wirkung vergrößern? RADIOSZENE hat drei Beispiele in Deutschland entdeckt, bei denen die Plakate interaktiv im Programm und online eingebunden werden.

Spreeradio Plakat Eagles

Plakate mitgestalten lassen

Spreeradio 105.5 bringt z.B. die Hörer dazu, sich mit dem Radio-Motiven mehr auseinander zu setzen und lässt sie über ein Gewinnspiel eigene Plakatentwürfe erstellen. Aus einem Puzzle von Interpretennamen und Textbausteinen soll ein origineller Werbetext entstehen wie z.B. „Die Eagles fliegen im Led Zeppelin zum Bruno Mars“.

Das originellste Ergebnis wird mit Konzertkarten belohnt. Begleitet wird diese Aktion natürlich auch bei facebook, wenn auch mit mäßigem Erfolg, wenn man die Likes und Kommentare zählt.

Plakate verkehrt herum aufhängen

Auch wenn die Idee an sich nicht neu ist: in Radiomärkten wie z.B. im Saarland fällt so etwas auf. Bei RADIO SALÜ wurden die Hörer über ein Gewinnspiel dazu gebracht, die von Morgenshow-Sidekick „Wettermüller“ verkehrt herum geklebte Plakate zu finden und die Standorte zu melden.

Salue der neue SoundDie mittlerweile erfolgreich abgeschlossene Suchaktion nach verkehrt herum platzierten Plakaten brachte RADIO SALÜ viel Hörerecho ein. Lockten doch dreistellige Geldsummen als Preis für aufmerksame Gewinner. Smartphone-Besitzer hatten zudem noch die Möglichkeit, einen abgedruckten QR-Code zu ihrem persönlichen Glückscode werden zu lassen.

Zum Schluss der Aktion „mussten“ alle falschen Plakate vom Morgenshow-Anchor Martina Straten eigenhändig richtig gehängt werden (siehe Videoreportage)

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Plakate verunstaltet

„Pöse Überraschung“ bei den Machern von „Die neue 107.7“: viele Plakten sind von einem Unbekannten beschmiert worden. Der Sender regt sich auf der Homepage künstlich über die Zerstörungswut auf und bitte den übereifrigen Fan: „Bitte hören Sie auf unsere Plakate zu bemalen!“:

Zerstörungswut oder wirkliche Liebe zu DIE NEUE 107.7 ? Das fragen wir uns, seit ein paar Spaßvögel unsere neuen Plakate „ver-schlimm-bessern“. Es mag sein, dass es einfach nur gut gemeint ist aber diese Plakate waren teuer und sind sehr wichtig für uns! Trotzdem haben es sich einige Fans da draußen scheinbar zum Hobby gemacht unsere Plakate mit gelber Farbe voll zu malen. So z. B. geschehen in Nürtingen, Kirchheim, Reudern, Esslingen und Ludwigsburg. Eigentlich wollten wir mit diesen Plakaten für uns ein bisschen Werbung machen – was daraus geworden ist sehen Sie hier in der Bildergalerie.

Es wird zwar dazu aufgerufen, dem Sender vollgeschmierte Plakat zu melden, ein Gewinnspiel war allerdings damit nicht verbunden. Ob die durchweg positiven „Störer“ auf den Plakaten überhaupt aufgefallen sind, ist fraglich, denn der „Spaßvogel“ hat immer gut leserlich unter das Logo geschrieben und nicht gerade eine grelle Farbe verwendet.

1077 Arschgeil