Der problemlose Umgang mit Podcasts findet in den Niederlanden sein Ende. Jedenfalls hat sich Marktführer Radio 538 dazu entschlossen, seine auch in der Bundesrepublik äußerst beliebten Podcasts nicht länger anzubieten. Von allen Webseiten werden die kostenlosen Angebote der erfolgreichen Sendungen „Dance Department“ für Liebhaber tanzbarer Elektro-Klänge sowie „Powermix“ für Freunde ausgefallener Remixe bald verschwunden sein. Dies teilte die populäre Station in einer Pressemeldung mit.
Der Grund liegt in Streitigkeiten mit der niederländischen Urheberrechtsverwertungsgesellschaft. Buma/Stemra hatte die bislang von Radio 538 gezahlten Abgaben für diese Zusatzangebote als zu niedrig empfunden und deren Höhe radikal neu festgesetzt. Bis vor Kurzem kostete das Verbreiten jedes Podcasttitels jährlich 240 Euro. Offiziell wurde die Erhöhung dieser Summe mit einem „angemessenen Niveau“ begründet. Für die Station bedeutete die Erhöhung nach eigenen Angaben fast das Hundertfache des bisher Gezahlten. Der neue Betrag erhöht sich um einen Cent per Download, was die Station bei dem derzeitigen Aufkommen von rund 6 Millionen Downloads 60000 Euro kosten würde.
Zunächst erklärte die Geschäftsführung den Gebühreneintreibern lautstark den „Krieg“, nun aber gibt sie klein bei. Man sei zwar gerne bereit, für die genutzten Musikwerke zu zahlen, nicht aber mit Messer im Rücken. Es bleibt abzuwarten, ob der Rest der Branche das ebenso sieht…