Im Wettbewerb um den Deutschen Radiopreis beginnt die heiße Phase. Für die begehrte Auszeichnung, die 2011 zum zweiten Mal verliehen wird, haben 135 Radiosender aus ganz Deutschland Bewerbungen eingereicht. Insgesamt wurden von öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern 265 Produktionen ins Rennen geschickt.
Der Deutsche Radiopreis wird in diesem Jahr in zehn Kategorien vergeben. Neben den besten Moderatoren, der besten Morgensendung und der besten Comedy werden unter anderem die beste Reportage und das beste Nachrichtenformat gekürt. Die Auswahl obliegt einer unabhängigen Jury des Grimme-Instituts. Torsten Körner, Präsident der Grimme-Jury: „Nach dem so überaus erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr freut sich die Jury des Deutschen Radiopreises auf die reizvolle Aufgabe, die Preisträger des zweiten Jahrgangs zu finden. Das Kontingent ist wieder bunt, vielfältig, herausfordernd und immer wieder überraschend. Wir sind gespannt auf den Reichtum des radiophonen Lebens, denn die Vitalität dieses Mediums ist oft ansteckend. Die Resonanz, die der Deutsche Radiopreis gefunden hat, lässt hoffen, dass ihm ein langes und gesundes Leben bevorsteht.“
Uwe Kammann, Direktor des Grimme-Instituts: „Keine leichte Aufgabe für die Jury, unter den 265 Einreichungen die Spitzensendungen zu benennen. Aber sie hat sich mit eben so viel Sachkenntnis wie Schwung und Temperament an die Arbeit gemacht. Wichtig ist, dass es trotz der unvermeidlichen Einzelkontroversen um ein konstruktives Miteinander geht. Gute Gründe und noch bessere Argumente – das ist auch beim Deutschen Radiopreis das A und O jeder erfolgreichen Juryarbeit.“
Die Gewinner des Deutschen Radiopreises werden am 8. September in Hamburg gekürt. Die Gala wird bundesweit in Radio, Fernsehen und Internet ausgestrahlt und erneut im Schuppen 52 im Hamburger Hafen ausgerichtet.
Stifter des Deutschen Radiopreises sind die Hörfunkprogramme der ARD, Deutschlandradio und die Privatradios in Deutschland. Zu den Kooperationspartnern zählen neben dem Grimme-Institut die Freie und Hansestadt Hamburg, die Radiozentrale – eine gemeinsame Plattform privater und öffentlich-rechtlicher Sender zur Stärkung des Hörfunks – sowie die Radio-Vermarkter AS&S Radio und RMS. Die Federführung liegt beim Norddeutschen Rundfunk.
Die Mitglieder der Jury
Silke Burmester schreibt als freie Journalistin (Themen: Gesellschaftspolitik, Kultur und Medien) u.a. für „stern“, „Die Zeit“, „Financial Times Deutschland“, „Spiegel online“ und „taz“. Vorherige Berufsstationen: Redaktionsassistentin und Aufnahmeleiterin bei „Spiegel TV Thema“, Gründung „planet pussy“, Autorin bei „Petra“ und „Die Woche“, Ressortleitung „Sex und Sünde“ bei „Amica“, freie Textchefin im Jahreszeitenverlag. Derzeit auch Dozentin für Kreatives Schreiben an der Akademie für Publizistik, der Henri-Nannen-Schule und im SWR. Mitglied der Jury des Grimme Preises. 2001 Journalistin des Jahres im Bereich Kultur.
Manfred Erdenberger (Jahrgang 1941) arbeitete zunächst als Zeitungsredakteur im Ruhrgebiet. 1969 begann er eine WDR-Karriere im Studio Dortmund als Reporter, übernahm als Redakteur und Moderator Hörfunk- und Fernsehsendungen, arbeitete danach hauptsächlich für die Info-Welle WDR 2, so als Moderator der aktuellen Magazine. Weitere Stationen: Leitung des Reportage-Ressort in der Aktuellen Abteilung, Chef vom Dienst in der Chefredaktion Hörfunk, stellvertretender Hörfunk-Chefredakteur, TV-Moderation (wie Talk und Spiel ohne Grenzen), Chefredakteur Programmbereich Politik, Politischer Chefkorrespondent, Teamchef Hörfunk bei Sport-Großereignissen.
Uwe Frigge wurde 1960 in Herten geboren. Nach dem Studium der Kommunikationswissenschaften an der LMU München begann er seine Berufslaufbahn 1984 als Lokalreporter bei Radio Gong. Weitere Stationen: Chefredakteur und stv. Programmdirektor bei Antenne Bayern, Programmdirektor beim Berliner Rundfunk (1992 – 1995), Programmdirektor für RPR1 und RPR2 (1995 – 1998), Geschäftsführer Deutsche Post eBusiness (1998 – 2007), dann Geschäftsführer Gelbe Seiten Marketing, im April 2011 Wechsel zum Consulting als Geschäftsführer Free Hill AG (Schweiz); Mitautor des Buches „Radiomanagement“.
Dr. Gaby Hartel lebt und arbeitet als freie Kulturjournalistin, Radioautorin und literarische Übersetzerin in Berlin. Gaby Hartel hat über Samuel Beckett als visuellen Künstler promoviert und mehrere Aufsätze über ihn verfasst. Sie arbeitet auch als Kuratorin an verschiedenen Ausstellungsprojekten, u. a. „Samuel Beckett/Bruce Nauman“ (Kunsthalle Wien, 2000). 2007 konzipierte und organisierte sie zusammen mit Frank Kaspar die „Woche des Hörspiels“ in der Akademie der Künste in Berlin.
Dr. Torsten Körner, Journalist, Autor, Vorsitzender der Jury des Deutschen Radiopreises, promovierte nach dem Studium der Theaterwissenschaft und Germanistik mit einer Arbeit über Heinz Rühmanns Filme der 50er-Jahre. Seither arbeitet er als freier Journalist und Buchautor. Er schreibt in verschiedenen Publikationen (darunter epd medien und Funkkorrespondenz) Medienkritiken und ist seit vielen Jahren Juror des Grimme-Preises. Als Buchautor verfasste er (erfolgreiche und vielgelobte) Biografien über Heinz Rühmann, Franz Beckenbauer und Götz George. 2010 wurde er mit dem Deutschen Preis für Medienpublizistik (Bert-Donnepp-Preis) ausgezeichnet.
Günther Lindinger (Jahrgang 1959) ist freier Medienberater und Spezialist für Coaching und Strategie von Radio- und Fernsehsendern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Südtirol. Lindinger ist auch in der strategischen Kommunikation für Großunternehmen und Bundesbehörden tätig und war lange Jahre Partner und Senior Consultant von bci. Stationen im Radio: Bayerischer Rundfunk (Sozialpolitik, Aktuelles), Antenne Bayern (Gründungschefredakteur), Rias und BLR. Fernsehstationen: DSF, Kabel 1 , Reportage- und Magazin-Formate in der Kirch-Gruppe.
Matthias Lührsen wurde 1962 in Bremen geboren. Nach Schule und Zivildienst machte er eine Ausbildung in der Werbeagentur Brasilhaus No. 8 in Bremen. Von dort wechselte er zu den Hastings Tonstudios in Hamburg, wo er 1990 in Produktion und Management einstieg. Dies mündete 1995 in einer Partnerschaft. Lührsen hat viele nationale und internationale Awards gewonnen, ist ADC-Mitglied und Mitglied in vielen verschiedenen Jurys, so beim Cannes-Wettbewerb, beim RAMSES und ARD Radiowettbewerben.
Dr. Rudolf Mittler ist Ressortleiter der Hörfunkredaktion der Programmzeitschrift Hörzu. Er studierte in Göttingen Germanistik, Philosophie, Theaterwissenschaften, Pädagogik und promovierte mit einer Arbeit über „Handlungs- und Willensfreiheit im Sozialen Drama Gerhart Hauptmanns“. Seit 1985 ist er Redakteur in der Hörfunkredaktion von Hörzu, seit 1998 Ressortleiter. 2004 war er Mitglied der Jury für das Hörspiel des Monats.
Ralf Mothil ist selbständiger Strategie- und Programmberater bei Radiosendern in Deutschland und Europa (Mothil Consulting). Nach seinem Staatsexamen für Gymnasiallehrer in Kiel volontierte er bei Radio Schleswig-Holstein, moderierte dort die Morningshow, wurde dann Chef vom Dienst und stellvertretender Chefredakteur. Von 1995 bis 1997 war er Chefredakteur bei 94,3 r.s.2 Berlin, danach bis 2000 Programmdirektor. Von 2000 bis 2007 war Ralf Mothil Radio-Strategie- und Programmberater für Alan Burns & Assoc. Europe.
Dr. Susanne Schmetkamp (Philosophie, Germanistik und Romanistik) arbeitet an ihrer Habilitationsschrift über Filmphilosophie und lehrt seit 2008 als Assistentin am Lehrstuhl für Praktische Philosophie an der Universität Basel. Daneben schreibt sie seit vielen Jahren für Zeitungen und Magazine über Film, Fernsehen, Kunst und Literatur. Sie ist seit mehreren Jahren Mitglied der Nominierungskommission des Grimme-Preises. Jüngste Veröffentlichung: „Das Bedürfnis nach Integrität: Über die ethischen Implikationen in ‚Mad Men'“.
Hans-Peter Stockinger (Jahrgang 1938, geboren in Stuttgart) arbeitete als Buchhändler und Hafenarbeiter sowie als Reporter und Redakteur bei Tageszeitungen. 1970 begann er – als Redakteur und Reporter sowie als Moderator in Magazin- und Informationsprogrammen – eine Laufbahn beim Radio des Südwestfunks in Baden-Baden. 1974 war er Mitglied der Planungskommission von Intendant Helmut Hammerschmidt, dann Mitbegründer, Redaktionsleiter und Programmchef von swf3.
Fotos der Jurymitglieder und weitere Informationen finden sich auf der Webseite www.deutscherradiopreis.de.