BVZM: Der weiße Ritter John Malone

BvzMDa war doch was. Richtig. Vor knapp zehn Jahren war der US-Medienunternehmer John Malone am deutschen Kabelnetz interessiert. In den USA hat der Milliardär jetzt in letzter Minute den Satellitenradio-Monopolisten Sirius XM vor dem Pleitetod gerettet. 40 Prozent an der Gesellschaft, die mit 3,25 Milliarden US-Dollar ganz oben auf der Hitliste verschuldeter Unternehmen steht, gehören nun Malones Konzern Liberty Media. 530 Millionen Dollar legte der 67-Jährige sofort auf den Tisch. An dem Schuldenrest wird auch Malone zu knabbern haben, aber der gigantische Deal ist sinnvoll. Malone kann das Angebot seiner Satellitenplattform DirecTV gegenüber den Kabelnetzbetreibern stärken, in dem die Abonnenten größere Inhalte-Pakete beziehen können. Das von Sirius XM genutzte Frequenzspektrum könnte zudem für neue Datendienste genutzt werden. 20 Millionen Abonnenten hat Sirius XM, das Ende 2008 noch vom US-Magazin „Business Week“ als eines der einflussreichsten Unternehmen Nordamerikas bezeichnet wurde. Ob Malone auch für die Erfüllung der Monsterverträge mit TV-Star Martha Stewart und Talkradio-Ikone Howard Stern aufkommen muss, ist unklar. Alleine Stern bekommt 100 Millionen Dollar pro Jahr. Peanuts also.

Bernt von zur Mühlen arbeitet als Medienberater in Luxemburg. E-Mail:bvzm@bvzm.net

Dieser Beitrag ist im Rahmen des täglichen Tagebuchs von Bernt von zur Mühlen im Medienboten am 18. Februar 2009 erschienen und wird mit freundlicher Genehmigung des Medienbote Verlags auf RADIOSZENE veröffentlicht.

Link:
Medienbote