BBC startet drei neue Digitalradios auf DAB+

Die BBC hat drei neue Musikspartenprogramme im Digitalradio DAB+ gestartet. Damit erweitert der britische Rundfunk sein Portfolio erstmals seit 2002 um zusätzliche Radiostationen. Damals waren BBC 6 Music, 1Xtra und Asian Network eingeführt worden.

(Bild: BBC)
(Bild: BBC)

Nach ihrem Start als Streams auf BBC Sounds im vergangenen Jahr sind die Programme Radio 1 Dance, Radio 1 Anthems und Radio 3 Unwind nun auch terrestrisch über DAB+ empfangbar. Alle drei Sender wurden von der britischen Regulierungsbehörde Ofcom genehmigt.

Die neuen Programme

  • Radio 1 Dance: 24 Stunden elektronische Musik, unter anderem mit exklusiven DJ-Sets von internationalen Stars. Zum Start gibt es ein Special mit Carl Cox sowie Mitschnitte von Eric Prydz und Disclosure.
  • Radio 1 Anthems: Hits der 2000er- und 2010er-Jahre, ergänzt durch thematische Musikblöcke wie „Workout Anthems“ oder „Chillout Anthems“. Eine besondere Ankündigung ist für den 16. September in der Morgensendung von Greg James geplant.
  • Radio 3 Unwind: Klassische Musik mit Entspannungscharakter, ergänzt durch Formate mit Bezug zu Achtsamkeit und mentalem Wohlbefinden, etwa Classical Wind Down oder The Sleeping Forecast.

Aled Haydn-Jones, Leiter von BBC Radio 1, sagte: „Es ist erfreulich, dass wir mit Radio 1 Dance und Radio 1 Anthems zwei neue genreorientierte Sender im Digitalradio starten können. Sie bieten jüngeren Hörerinnen und Hörern mehr Auswahl und Musik für jede Stimmung. Beide Programme vereinen etablierte DJs, neue Moderatorinnen und Moderatoren sowie britische Musik. Mehr als 20 Jahre nach dem Start von 1Xtra beginnt damit ein weiteres Kapitel in der Geschichte von Radio 1.“

Sam Jackson, Programmchef von Radio 3, erklärte: „Radio 3 Unwind ist als Stream auf BBC Sounds bereits positiv aufgenommen worden. Ich freue mich, dass wir das Programm nun auch auf DAB+ einem größeren Publikum zugänglich machen können. Der Sender bietet eine breite Auswahl beruhigender klassischer Musik – für alle, die im Alltag Entspannung suchen.“

Anpassung an veränderte Hörgewohnheiten

Der Schritt der BBC ist auch eine Reaktion auf den tiefgreifenden Wandel in der Audiolandschaft. Rund 75 Prozent der Bevölkerung in Großbritannien hören Radio inzwischen digital – sei es über DAB+, Online-Streams oder Apps. Besonders bei den unter 35-Jährigen zeigt sich eine deutliche Verschiebung: Sie verbringen nur noch etwa 27 Prozent ihrer Audiozeit mit klassischem Live-Radio, während fast die Hälfte der Hörzeit auf Streamingdienste entfällt.

Trotz dieser Veränderungen bleibt das lineare Radio für diese Altersgruppe relevant: Wöchentlich erreichen die BBC-Programme nach eigenen Angaben 13,6 Millionen Hörerinnen und Hörer unter 35 Jahren. Gerade bei der Musikentdeckung spiele das Radio weiterhin eine zentrale Rolle.

Mit der Einführung der drei neuen Programme will die BBC diese Entwicklung aktiv gestalten, jüngeren Zielgruppen mehr Vielfalt bieten und gleichzeitig Nischen wie Entspannungsformate im Klassikbereich stärken.

DAB+ ist auf der Insel inzwischen Standard: 97 Prozent der Bevölkerung sowie 87 Prozent der Hauptverkehrsstraßen sind abgedeckt, zudem verfügen alle Neuwagen über DAB-Empfang. Laut BBC besitzen 68 Prozent aller Haushalte ein entsprechendes Gerät.

Parallel setzt die BBC auch auf ihr Online-Angebot: Der Dienst BBC Sounds erreichte im zweiten Quartal 2025 nach Unternehmensangaben einen neuen Rekordwert von 696 Millionen Abrufen, ein Plus von 14,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Quelle: BBC

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