Radio Gong 96.3, Münchens privater Marktführer, lud am 27. Mai ins GOP Varieté-Theater im Münchener Stadtteil Lehel – und 300 ausgewählte Gäste aus Politik, Kultur, Medien und Gesellschaft kamen.

Stehempfang, roter Teppich und DJ
Beim Stehempfang im Foyer wurde von DJ Felix Meindorfer, sonst als Moderator zuständig für den Nachmittag, am Mischpult und den modernen Turntables mit Digitalanzeige eingeheizt, während die Münchner Prominenz sich auf dem roten Teppich zeigte.

Unter anderem waren der Produzent und Musiker Leslie Mandoki („Dschingis Khan“), ESC-Komponist und Produzent Ralph Siegel, der Anführer der Spider Murphy Gang Günther Sigl sowie Cathy Hummels, nunmehr im Moderatorenteam von Radio Gong, gekommen.

Festliches Dinner
Anschließend wurden die Gäste höflich, aber bestimmt in den Saal gebeten, wo neben einem Festprogramm ein schmackhaftes wie abwechslungsreiches Dinner serviert wurde. Neben einer vegetarischen Alternative gab es für Fleischliebhaber hausgebeizten Lachs mit Sauerrahmmousse als Vorspeise und Rinderrückensteak mit Gemüse im Hauptgang. Als Nachtisch wurde ein Dessert-Buffet im Foyer kredenzt.

Kamrad – musikalischer Act
Durch die Bühnenshow führte Gong-Morningman Mike Thiel, für musikalische Highlights sorgte Kamrad – deutscher Superstar und aktueller The Voice-Juror – der gemeinsam mit seiner Showband Songs aus vier Jahrzehnten Radiogeschichte performte.

BLM gratuliert zum Jubiläum
In seiner Rede würdigte der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Dr. Thorsten Schmiege, die Rolle von Gong 96.3 als Konstante in der Münchner Radiolandschaft:
Vom ersten privaten Wort auf Sendung zum Kultsender mit Zukunftsvision: Radio Gong 96.3 zeigt seit 40 Jahren, wie Radio begeistert – mit Emotion, Herz und auf Augenhöhe mit den Menschen in München. Die BLM gratuliert zum Geburtstag und freut sich auf viele weitere starke Radiomomente!

Helmut Markwort erhält Gong-Award für Lebenswerk
Ein weiterer Höhepunkt des Abends: Nachdem Gong-Gründer und Medienmanager Helmut Markwort sich gemeinsam mit dem ehemaligen Geschäftsführer Georg Dingler an die Anfangsjahre des Privatradios zurückerinnert hatten, wurde Markwort (88) mit dem Gong-Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Den Preis übergab ihm Lebensgefährtin Patricia Riekel.

Rückblick auf Meilensteine
Johannes Ott, Geschäftsführer von Gong 96.3, blickte auf die Meilensteine der letzten 40 Jahre zurück – darunter vier Deutsche Radiopreise, zahlreiche Höreraktionen und Events, die Gong zur Nummer 1 in München machten, sowie das gesellschaftliche Engagement des Senders, etwa bei der Ukraine-Hilfsaktion.

Zum Jubiläum kündigte Ott ein besonderes Comeback an: Am 1. August 2025 werden Bully Herbig und Rick Kavanian wieder gemeinsam live die Gong-Morningshow moderieren.
Videobotschaft vom Ministerpräsidenten
Auch Ministerpräsident Markus Söder übermittelte seine Glückwünsche:
Happy Birthday Radio Gong! […] In der Zeit der Gründung des Privatrundfunks begonnen und heute in der Herausforderung von Internet und Digitalisierung […] immer noch präsent zu sein, das ist eine große Leistung. […] München ohne Radio Gong ist gar nicht vorstellbar. […] Ich war immer ein Fan des Lokalradios. […] Ich weiß, was da geleistet wird und deswegen habt ihr im bayerischen Ministerpräsidenten auch weiterhin einen großen Unterstützer. Alles, alles Gute und viel Erfolg.
Bayerischer Newcomer trifft auf Legende
Als aktueller Nummer 1-Sender in München brachte Gong 96.3 die beiden größten bayerischen Nummer-1-Hits zusammen. Günther Sigl von der Spider Murphy Gang war 1981 mit „Skandal im Sperrbezirk“ auf Platz 1 der Charts – und traf im GOP Theater erstmals auf den aktuellen bayerischen Chartstürmer Oimara, der mit „Wackelkontakt“ das musikalische Highlight der Jubiläumsshow setzte.

Es war ein Abend voller Emotionen, Musik, Erinnerungen – und ein starkes Zeichen dafür, dass Radio Gong nicht nur Geschichte geschrieben hat, sondern auch in Zukunft die Menschen in München und der Region begleiten wird.
Johannes Ott im Interview: „Lokalradio ist wie eine Facebookgruppe“
Zum Hintergrund des Erfolgs des von ihm verantworteten Senders traf unser Mitarbeiter Hendrik Leuker Geschäftsführer Johannes Ott (46) am Vortag zum Interview.
Wie schafft es ein Lokalradio eigentlich, in 40 Jahren relevant zu bleiben?

Der unbestreitbare Erfolg des Senders basiere auf emotionaler Nähe: „Radio ist schon immer Social Media… und ein Lokalsender wie eine Facebookgruppe“, merkt Ott an. Entscheidend seien auch Moderator:innen-Persönlichkeiten wie Mike Thiel, Natalie Diehl, Laura Kößler oder Felix Meindorfer.
Diese seien im Idealfall der „beste Freund des Hörers, bieten ihm Mehrwert, ordnen ein und erzählen die besten Geschichten“ (Ott). Bei lokalen Themen käme es nicht nur auf die bloße Berichterstattung, sondern oft auch auf Weiterdrehs und die Haltung des Senders an. Ott nennt als kleines Beispiel den Einsatz des Senders für die Einführung der Gelben Tonne für Plastikmüll, die derzeit für ganz München ab 2027 im Gespräch ist.
Auch die Präsenz von Radio Gong in München trägt zum Erfolg bei: von der Präsentation des Michael-Jackson-Konzerts in den 90ern bis hin zum Fußball-Legenden-Treff im SAP-Garden vor dem Champions-League-Finale 2025 in München.
Gong 96.3-Erfolgsrezept: „Verlässlichkeit und den Markenkern nicht verlieren“
Bei allen strategischen Weichenstellungen On Air sei es stets darauf angekommen, „den Markenkern nicht zu verlieren“ (Ott). „Es kommt auf Verlässlichkeit an“, betont Ott – sowohl bei der Aktualität der Hits, den Jingles als auch dem Logo. So feiert die „Mike-Thiel-Show“ mit Morningman Mike nächstes Jahr das 30-jährige Jubiläum: „Andere Sender haben in dieser Zeit viele Moderatoren verbraucht“, gibt Ott zu bedenken.
Auch die Off-Air-Promotionen und Events tragen zur Hörerbindung und Reichweite bei – sei es ein Frühstück für Münchner Taxifahrer in den Anfangsjahren, die Promotion eines Frauen-Taxis, das also ausschließlich Frauen für weibliche Fahrgäste am Steuer hatte, über Veranstaltungen nach Silvester, die die Leistungen des Personals am Klinikum, der Feuerwehr und der Müllabfuhr würdigen, bis hin zu jährlich wiederkehrenden Events wie dem „Münchner Sommernachtstraum“ im Olympiapark mit angesagten Künstlern und Pyro-Show im Juli.
Wie hat sich die Zielgruppe in den letzten 40 Jahren verändert?
Die Zielgruppe habe sich im Laufe der Zeit nicht verändert: Es gehe immer noch um die werberelevante Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen, gelegentlich auch mit 14 bis 59 Jahren definiert. „Was sich verändert hat, sind durch den Einfluss von Social Media die Aufmerksamkeitsspannen. Diese werden kürzer. Es stellt sich die Frage, ob Beiträge nur noch 1:30 (Anm.: Minuten) lang sein sollten. Ich sage: ‚Feuer frei!‘ zu längeren Beiträgen, wenn sie wirklich gut sind und das Thema tragen. Dann dürfen es auch mal fünf Minuten sein“, gibt Ott die Devise vor. Als Extrembeispiel führt Ott die Ansprache von Ministerpräsident Söder zum Corona-Notstand im März 2020 an, die man in voller Länge (Anm.: 19 Min.) übertragen habe.
Wie erreicht Gong 96.3 heute die jüngeren Zielgruppen?
Um auch die jüngeren Hörer:innen zu erreichen, setze man verstärkt auf digitale Verbreitungswege wie Streaming und Sprachassistenten wie Alexa. Es würden indes alle Verbreitungswege berücksichtigt. Auf UKW 96,3 MHz werde das Hauptprogramm am meisten gehört (Anm.: Die Lizenz wurde um sieben Jahre verlängert). Auf DAB+ gäbe es neben Radio Gong 96.3 die Ableger „089 Kult“ und „Gong 96.3 in Ingolstadt“. „Social Media ist für uns enorm wichtig – Facebook, Instagram und TikTok. X (vormals: Twitter) wird hingegen nicht mehr bespielt“, stellt Ott klar. Podcasts nutze man derzeit nur für Werbekunden, wie z. B. „Besser schlafen“ für Bettenrid.
Wie begegnet man den aktuellen finanziellen Herausforderungen?
Im Hinblick auf crossmediale Angebote und Kampagnen für lokale Werbekunden sei man auf der Höhe der Zeit: „Hierfür setzen wir verstärkt sog. 360-Grad-Kampagnen ein, die Radio, Online und Social Media gleichzeitig bedienen“, erklärt Ott. Gezielt bediene man sich dabei künstlicher Intelligenz (KI) mit dem RadioAdMaker – der ersten KI-gestützten Selbstbuchungsplattform.

Von der Politik wünscht sich Ott zum einen die Einsicht, dass der Markt gesättigt ist: „Die Vielfalt muss sich auch finanzieren“, merkt Ott kritisch an. So könne man in München inzwischen über 100 Programme über DAB+ empfangen: „Das ist sehr viel. Diese müssen alle überleben“, verdeutlicht Ott. Zum anderen fordert er eine stärkere Regulierung für die sog. Big Techs – gemeint sind Meta und Google. Es müsse für faire Rahmenbedingungen gesorgt werden.
Wie lange wird es die Mike Thiel-Show noch geben?
Im nächsten Jahr feiert die „Mike Thiel-Show“ ihr 30-jähriges Jubiläum. Ein nahes Ende sei nicht in Sicht: „Mike hat einen Riesenspaß. Er ist dennoch diszipliniert bei der Arbeit. Er hat sicher noch ein paar Jahre vor sich. Ich freue mich jeden Tag darauf, mit ihm zu arbeiten“, lässt Ott daran keinen Zweifel. Frei hat er am 1. August 2025, einem Freitag. Dann werden Bully Herbig und Rick Kavanian wieder gemeinsam live die Gong-Morningshow moderieren.
Was macht jetzt der langjährige Gong-Geschäftsführer Georg Dingler?
Im Jahr 2020 schied Georg Dingler als Geschäftsführer von Radio Gong aus – nach 26 Jahren. Dingler und Gong waren lange Zeit Synonyme. Er hat den Sender mit aufgebaut und geprägt. Etwa einmal im Monat schaut Dingler bei „seinem“ Sender vorbei: „Georg ist ein wunderbarer Sparringspartner. Er hat unglaublich viele Kontakte. Bei Problemstellungen frage ich ihn gelegentlich, wie er damals ähnliche Probleme gelöst hat“, schätzt Ott Dinglers Expertise als Berater des Senders.
