Nach 30 Jahren Einsatz für sein Lieblingsmedium als Journalist, Lehrer, Verhandler, exzellenter Kenner der privaten Medienszene verzichtet Dr. Hans Paukens auf eine neue Amtszeit in der VG von Radio K.W..

„Quote braucht Qualität“, davon ist der Journalist und Medienprofi Hans Paukens überzeugt. Darum hat er fast sein gesamtes Berufsleben der Qualifizierung von Mitarbeitenden in der (Privat-)Medienwelt gewidmet. So setzte er sich auch im Ehrenamt über dreißig Jahre in der Veranstaltergemeinschaft von Radio K.W. e.V. ein, dem Privat-Radio für den Kreis Wesel.
„Jetzt ist es Zeit Abschied zu nehmen“, so der 77-jährige und tritt für eine turnusgemäße Neuwahl des Vorstandes nicht wieder an. Ab März übernimmt die bisherige Stellvertreterin Ursula Pannes (Ev. Kirche/Moers) den Vorsitz. Stellvertreter bleibt Reinhard Pohle aus Hünxe und ebenfalls als Stellvertreter neu gewählt wurde Atilla Çikoðlu (Ausländische Mitbürger/Moers).
Hans Paukens: „Ich durfte mich auch privat lange mit meinem Lieblingsmedium beschäftigen.“
Seit 1996 leitet Paukens als Vorsitzender das Gremium, dem Vertreterinnen und Vertreter der sogenannten gesellschaftlich relevanten Gruppen wie z.B. Verbände, Kreistag, Kirchen und Gewerkschaften angehören. Zu den Aufgaben der Veranstaltergemeinschaft gehört u.a. die Verantwortung für Programm, Personal und Haushalt von Radio K.W..
„Ich durfte mich auch privat lange mit meinem Lieblingsmedium beschäftigen. Wir machen Radio für die Region auch mit einer ordentlichen publizistischen Qualität“, blickt Paukens zufrieden auf seine Amtszeit zurück.
Die Sorge um journalistische Qualität gehört für den früheren Leiter des Adolf-Grimme-Institutes in Marl, späteren Direktor der Hörfunkakademie Dortmund und Leiter eines privaten Ausbildungsinstitutes in Köln zu den wesentlichen Herausforderungen auch im privaten Hörfunk. Aus- und Fortbildung im Journalismus, das waren und sind für Paukens zentrale Elemente für die Zukunftsfähigkeit eines Senders. Aber auch die Anpassung an technische Entwicklung und gesellschaftliche Veränderungen oder neue Hörergewohnheiten.

Den Wandel von reinen Radio-Hörgewohnheiten zur (neuen) Mediennutzung galt es als Redaktion und Vorstand zu begleiten. Denn als Radio K.W. im Mai 1990 in Moers an den Start ging, war ein digitales Sendestudio noch Zukunftsmusik, ein Internetauftritt noch fern. Heute gehören Beiträge, Nachrichten und Streamingangebote für Radio K.W. in den sozialen Medien völlig selbstverständlich dazu. Den damit verbundenen finanziellen wie technischen Herausforderungen versuchte die Veranstaltergemeinschaft z.B. durch Verlagerung der Senderstandorte oder Umstrukturierungen der Redaktion zu entsprechen. Und natürlich war es von Vorteil, dass Paukens durch sein berufliches Engagement und als exzellenter Netzwerker manch günstige Kontakte zugunsten von Radio K.W. zu knüpfen wusste.
Personalentwicklung und die Auswahl leitender Chefredakteure und -Redakteurinnen waren bei ihm in guten Händen. Als gewiefter Verhandler wusste er u.a. die Betriebsgesellschaft als Geldgeberin, (bei Radio K.W. ist das mehrheitlich die Funke-Medien-Gruppe) in den Etatverhandlungen zu überzeugen und setzte gemeinsam mit ihr und der Redaktion auch manch technische Neuerungen um.
Das Alter sieht man dem passionierten und drahtigen Golfer bis heute nicht an. Seinen Abschied vom Vorstand verbindet er mit der Aussicht „künftig mehr Zeit mit Lesen, Verreisen und ‚auf der Wiese‘ zu verbringen“.
Bilder von Hans Paukens (privat) / Text von Ursula Pannes.