Ehemaliger SWR-Intendant Peter Voß wird 70

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Peter Voß

Der ehemalige Intendant des Südwestrundfunks (SWR) Peter Voß feiert am Freitag, 28. Januar 2011, seinen 70. Geburtstag. Voß war Gründungsintendant des aus Südwestfunk (SWF) und Süddeutschem Rundfunk (SDR) hervorgegangen Südwestrundfunks. Voß war neben dem früheren SDR-Intendant Hermann Fünfgeld die treibende Kraft bei der ersten Fusion zweier ARD-Sender. Er stand von 1998 bis April 2007 an der Spitze der Zweiländeranstalt.

Heute arbeitet Voß als Präsident der Quadriga-Hochschule in Berlin. SWR-Intendant Peter Boudgoust würdigt seinen Vorgänger als herausragenden Journalisten, der den gesellschaftlichen Diskurs in Deutschland über Jahrzehnte begleitet und geprägt habe. Boudgoust: „Peter Voß lässt sich nicht auf einen Nenner bringen: Der gelernte Nachrichtenmann bewies als Intendant, dass er nicht nur das journalistische Handwerk, sondern auch die Finessen der Programmstrategie und Unternehmensführung in Perfektion beherrscht. Ohne sein politisches Verhandlungsgeschick bei der Fusion von SDR und SWF und seine enge, von Kollegialität und wechselseitigem Respekt getragene Zusammenarbeit mit Herrmann Fünfgeld wäre der SWR nie entstanden, der heute als journalistisches Leitmedium den Südwesten prägt. Eine andere, ganz und gar sensible Seite zeigt Peter Voß in seinen Gedichten, deren sprachliche Präzision auch der große Robert Gernhardt zu schätzen wusste. Jeder junge Journalist kann sich Peter Voß zum Vorbild nehmen und viel von diesem wahren ‚homme de lettre‘ und seiner Arbeit lernen.“

Der Vorsitzende des SWR-Rundfunkrats Harald Augter und der Vorsitzende des Verwaltungsrats Ulrich Müller würdigten die rundfunkhistorischen Verdienste von Peter Voß für die Entwicklung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im deutschen Südwesten. In ihrem Glückwunschschreiben heißt es: „Der SWR gehört quantitativ und qualitativ auch aus Sicht aller am Rundfunkgeschehen Beteiligten zu den großen und anerkannten Rundfunkanstalten. Ohne Peter Voß und Hermann Fünfgeld wäre dieser Weg des SWR nicht denkbar gewesen. Hierfür gilt unser Dank und unsere Anerkennung.“ Der Journalist Peter Voß war von 1998 bis 2007 Intendant des SWR. Die Fusion von SWF und SDR gehört zu seinen großen medienpolitischen Leistungen. Gleich nach der Fusion übernahm er von 1999 bis 2001 den ARD-Vorsitz. In dieser Zeit verteidigte er den ARD-Finanzausgleich, vertrat den Senderverbund federführend bei den internatio¬nalen Gemeinschaftsprogrammen ARTE und 3sat, im Verwaltungsrat der Europäischen Rundfunk-Union (EBU) sowie im Online-Bereich und brachte im SWR nachhaltige Strukturreformen und Programmoffensiven auf den Weg.

Peter Voß, geboren 1941 in Hamburg und aufgewachsen in Lübeck, studierte an der Universität Göttingen zunächst Germanistik und Anglistik, dann Soziologie. Nach dem Studium arbeitete er zunächst bei verschiedenen Zeitungen, bevor er von 1971 bis 1977 Nachrichtenredakteur beim ZDF war. 1977 ging er als Korrespondent nach Berlin, 1978 zum Fernsehmagazin Report München beim Bayerischen Rundfunk. 1981 kehrte er zum ZDF zurück, wo er 1983 zum Redaktionsleiter des heute-journals, 1985 zum Hauptredaktionsleiter Aktuelles und 1990 auch zum stellv. Chefredakteur aufstieg. 1993 wurde Peter Voß Intendant des Südwestfunks in Baden-Baden. Von 2001 bis 2007 moderierte Voß den ARD-Presseclub, seit 1994 moderiert er bei 3sat die Gesprächssendung „Peter Voß fragt …“ Zudem bekleidet Voß eine Professur für Medien an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung (HfG) in Karlsruhe. 2007 wurde er mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg geehrt. Voß trat auch als Lyriker unter anderem mit dem Gedichtband „Zwischen den Kratern“ hervor. Seine medienpolitischen Positionen vertrat er in zahlreichen Veröffentlichungen.