Bremen Zwei: Jahres-LUCHS 2024 wird doppelt vergeben

Der Jahres-LUCHS 2024 geht an die Graphic Novel „Outline“ von Michèle Fischels, erschienen im Reprodukt Verlag, und an die Kurzgeschichtensammlung „Fucking fucking schön“ von Eva Rottmann, erschienen bei Jacoby & Stuart. Damit werden erstmals in der Geschichte des Kinder- und Jugendbuchpreises von ZEIT und Radio Bremen zwei Bücher ausgezeichnet. Beide richten sich an Leserinnen und Leser ab 14 Jahren; während Fischels von den vielen letzten Malen am Ende der Schulzeit erzählt, widmet sich Eva Rottmann dem Thema Aufklärung und schreibt in zehn Kurzgeschichten über zehn erste Male. Der Preis wird am Vorabend der Leipziger Buchmesse, am Mittwoch, 26. März 2025, verliehen und ist mit 8.000 Euro dotiert.

Luchs-Signet (Bild: Zeichnung von Friedrich Karl Wächter)
Luchs-Signet (Bild: Zeichnung von Friedrich Karl Wächter)

Die Begründung der Jury: „Erstmals in der bald 40-jährigen Geschichte des LUCHS-Preises haben wir als Jury entschieden, gleich zwei Bücher mit dem Jahres-LUCHS auszuzeichnen. Nicht etwa, weil wir uns nicht auf einen Gewinner einigen konnten, sondern weil die Bücher etwas eint und sie sich aufs Beste ergänzen: Michèle Fischels und Eva Rottmann erzählen beide auf bemerkenswerte Art für Jugendliche und von Jugendlichen – die eine in Bildern, die andere in Texten. Jeder gelingt es auf ihre Art, die Intensität dieses Lebensabschnitts einzufangen, die Ängste und Sehnsüchte von Heranwachsenden ernst zu nehmen, ohne dabei die Leichtigkeit zu verlieren. Zwei Bücher, die einfühlsam, zärtlich und berührend zeigen, was es bedeutet, erwachsen zu werden Fischels und Rottmann bauen beide Brücken in diese oft seltsam anmutende und überfordernde Welt. Sie ermutigen ohne zu schönen, geben Ängsten genauso viel Raum wie der Zuversicht – und tarieren all das gekonnt mit Humor aus.“

Zu den Büchern

Im Zentrum von Fischels Graphic Novel „Outline“ stehen Clara, Ben und Andreas, die ihr letztes Schuljahr vor dem Abitur durchleben und durchleiden – eine Coming-of-Age-, eine Dreiecks- und eine Coming-out-Geschichte unter Heranwachsenden: Alle fragen sich: Was bloß anfangen mit dem eigenen Leben? Eva Rottmanns Kurzgeschichtensammlung „Fucking fucking schön“ könnte man ein literarisches Aufklärungsbuch nennen. Die Autorin gibt keine Ratschläge, sondern erzählt einfühlsam und humorvoll von Liebe, Sex und Zärtlichkeiten. Jede Erzählung ist in sich geschlossen, steht über die Figuren und Orte aber gleichzeitig in Beziehung zu den anderen.

Zum Preis

Jeden Monat zeichnen DIE ZEIT und Radio Bremen ein Buch mit dem LUCHS-Preis für Kinder- und Jugendliteratur aus. Aus den zwölf Monatssiegern wird der Jahres-LUCHS gewählt. Die Jury im Jahr 2024 bildeten die Übersetzerin Brigitte Jakobeit, Benno Hennig von Lange vom Literaturhaus Frankfurt, Ziphora Robina von Radio Bremen, der Autor und Philosoph Jörg Bernardy, sowie Katrin Hörnlein, die als Redakteurin bei der ZEIT das Ressort Junge Leser/ Kinder- und Jugendliteratur verantwortet und Vorsitzende der LUCHS-Jury ist.

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