Nach über einem Jahrzehnt kehrt Radio Südostschweiz zu seinem früheren Namen Radio Grischa zurück. Dies hat das Schweizer Medienunternehmen Somedia vor zwei Tagen bekannt gegeben.
Radio Grischa wurde ursprünglich 1983 als einer der ersten Privatradiosender der Schweiz gegründet und erlangte schnell Bekanntheit in Graubünden und den angrenzenden Regionen. Mit der Umbenennung zu Radio Südostschweiz im Jahr 2015 wollte man den regionalen Fokus erweitern und ein breiteres Publikum in der Ostschweiz ansprechen. Nun soll der Ursprung und die historische Bedeutung des Namens Grischa wiederbelebt werden. Hintergrund ist aber auch ein Rechtsstreit mit Medien-Unternehmer Roger Schawinski.
Eine Rückkehr zu den Wurzeln
Seit Freitag, 6. Dezember 2024, pünktlich um 06.00 Uhr heisst es auf allen UKW- und DAB+ Frequenzen von Radio Südostschweiz: „Radio Grischa – ds Radio vu do!“. Das Programm „RSO – Radio Südostschweiz“ bleibt weiterhin als reins Webradio bestehen.
„Der Steinbock ist nicht nur das Wappentier des Kantons Graubünden, er ist auch die unangefochtene Identitätsfigur Graubündens. Das gleichermassen majestätische wie sympathische Tier, das sich in den Bündner Bergen besonders wohl fühlt, hat nicht nur einen festen Platz in den Herzen der Bündnerinnen und Bündner, es repräsentiert auch den Kanton Graubünden nach innen und aussen. Gleiches gilt für das Radio Grischa.“, schreibt Somedia in einer Pressemeldung.
Radio Grischa in den Herzen der Menschen
Wie sehr sich die Menschen mit Radio Grischa bis heute identifizieren, wurde dieses Jahr noch einmal offensichtlich. So haben sich rund 13.000 Personen im Rahmen einer Petition dafür ausgesprochen, dass das Radio als Teil der «üdostschweiz-Medienfamilie in Graubünden bzw. der Südostschweiz bleibt. Die Rückmeldungen der Menschen auf die Petition waren emotional.
So Silvio Lebrument, Verwaltungsratspräsident der Somedia: „Im persönlichen Austausch mit der Bevölkerung wurde immer wieder mit Radio Grischa sympathisiert, sodass rasch klar wurde, dass Radio Grischa immer noch fest in den Herzen der Bündnerinnen und Bündner verankert ist. Wie ein Steinbock: Nicht überall sichtbar, aber immer da gewesen!“.
Der Steinbock triumphiert auf den Gipfeln der Südostschweiz
Radio Grischa bleibt der Sender mit den bekannten Bündner-Stimmen und dem gewohnten innovativen und informativen Ansatz. Auch das Radio Südostschweiz bleibt als Web-Channel bestehen und sendet weiterhin ein attraktives Musik-Angebot. Thomas Kundert, CEO der Somedia, freut sich über diesen Schritt: „Damit stärken wir das Radio Grischa markant, so dass der Steinbock wieder auf den Gipfeln der Südostschweiz triumphiert..“
Im Zuge der Namensänderung wird der Sender auch optisch und inhaltlich modernisiert. Das neue Logo wird die Rückkehr zu den Wurzeln mit einem modernen Design kombinieren. Zudem plant Radio Grischa, das Programm noch stärker auf lokale Themen auszurichten, darunter Nachrichten aus der Region, Kultur- und Sportberichte sowie Beiträge in den Landessprachen Deutsch und Rätoromanisch. Die Musik bleibt jedoch weiterhin ein zentraler Bestandteil des Programms. Radio Grischa will auch in Zukunft eine Mischung aus beliebten Hits und regionalen Künstlern bieten.
Positive Reaktionen aus der Region
Die Rückbenennung wird in der Region bereits vielfach positiv aufgenommen. Viele langjährige Hörer begrüßen die Entscheidung als „Rückbesinnung auf das, was Radio Grischa ausmacht“. Auch Vertreter der lokalen Politik und Kultur sehen die Umbenennung als Zeichen für die enge Verbundenheit des Senders mit Graubünden.
„Radio Grischa war immer ein Stück Heimat“, so ein Hörer aus Chur. „Ich freue mich, dass dieser Name wieder zurückkommt.“