Zum 2. April dieses Jahres verpasste sich Bayern 2, das „kultur- und informationsorientierte Radioprogramm“ des Bayerischen Rundfunks, ein neues Profil. Neben zahlreichen Veränderungen bei den Sendeinhalten, wurde auch intensiv an der digitalen Ausrichtung gearbeitet. Der im Vorfeld von einigen Bedenkenträgern befürchtete Abbau von Wortangeboten fand nicht statt. Im Gegenteil: Kulturthemen bleiben weiter zentrale Markenkerne – nur eben zeitgemäßer und durchlässiger verpackt innerhalb von Magazinstrecken.
Gegründet bereits in den 1950er-Jahren entwickelte sich Bayern 2 zu einem Format, das den öffentlichen-rechtlichen Kulturanspruch in einer vielschichtigen Breite an Facetten verinnerlicht. Nahezu einmalig in Deutschland werden hier regelmäßig aktuelle Berichterstattung (Politik, Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft), Reportagen aus Bayern und aus aller Welt, Hörspiele und Features, außerdem Kabarett, Glossen, verbraucherorientierte Sendungen sowie zahlreiche ambitionierte Musiksendungen jenseits des Mainstream ausgestrahlt.
Das Angebot wird ergänzt durch Talk, literarische Lesungen, Medientipps, Religion, Auslandsmagazine, Sendungen für Kinder und natürlich den traditionsreichen Dauerbrenner Zündfunk, ein Jugend- und Szenemagazin, das bereits seit den 1970er-Jahren zum festen Inventar von Bayern 2 gehört.
Bayern 2: „Hörfunkprogramm mit Vielfältigster Musik“
Im Herbst 2021 wurde Bayern 2 als Hörfunkprogramm mit der „vielfältigsten Musik“ sowie für eine herausragende Breite an musikjournalistischen Inhalten von der GEMA mit dem Radiokulturpreis ausgezeichnet. Die GEMA würdigt seit 2015 mit dieser Auszeichnung Hörfunkwellen, die sich in maßgeblicher Weise der Förderung der musikalischen Vielfalt in Deutschland verschrieben haben.
RADIOSZENE-Mitarbeiter Michael Schmich sprach mit Stefan Maier, Leiter Programmbereich Bayern 2, über die vollzogenen Änderungen, Programmgestaltung, Digitalstrategie sowie die Besonderheiten der Bayern 2-Musik.
„Wir haben neue Stimmen im Programm, die Musik klingt frischer, die Sendestrecken bieten verlässliche Inhalte und Formate. Ganz wichtig für ein modernes Radio“
RADIOSZENE: Im April 2024 wurde Programm Bayern 2 umfassend verändert. Wie zufrieden sind Sie mit den vollzogenen Reformen?
Stefan Maier: Sehr zufrieden, weil die Mitarbeitenden aller Sendungen und Redaktionen mit Leidenschaft und Engagement daran arbeiten, dass Bayern 2 die Menschen in Bayern noch besser erreicht. Die Redaktionen haben Erkenntnisse der Medienforschung ausgewertet und Sendestrecken journalistisch neu konzipiert. Dabei Platz für Neues geschaffen. Wir haben neue Stimmen im Programm, die Musik klingt frischer, die Sendestrecken bieten verlässliche Inhalte und Formate. Ganz wichtig für ein modernes Radio.
RADIOSZENE: Im Programm findet sich eine Reihe neuer Sendungen, auch die Themengewichtung innerhalb der Sendestruktur ist neu akzentuiert. Was waren die Motive für die durchgeführten Anpassungen?
Stefan Maier: Bayern 2 hat es mit seinen vielen verschiedenen Sendungen, zum Teil in einer Länge von nur 30 Minuten, und mit häufig wechselnden Moderatorinnen und Moderatoren, den Hörerinnen und Hörern nicht immer leicht gemacht. Ein Beispiel: In der morgendlichen Primetime musste man bis 8.30 Uhr warten, um verlässlich Kulturthemen zu hören. In der neuen jetzt längeren ´Welt am Morgen‘ von 6 bis 9 Uhr gibt es jede halbe Stunde ein Kulturthema. Insgesamt war unser Ziel, in längeren Sendestrecken abwechslungsreicheres Programm zu bieten und mit weniger Moderatorinnen und Moderatoren mehr Orientierung zu bieten.
RADIOSZENE: Bayern 2 versteht sich in erster Linie als Kulturradio. Um eben die Kultur gab es im Vorfeld der Umgestaltungen teils Kritik. Von Kulturabbau war die Rede. Wie viel „Kultur“ steckt heute im Programm? Mit welchen angepassten Angebotsformen versuchen Sie Ihre Hörer weiter an das Programm zu binden?
Stefan Maier: Zunächst möchte ich betonen: Bayern 2 sieht sich als Wort- und Musikprogramm. Mit anspruchsvollen Inhalten und einer anspruchsvollen Musikauswahl. Wir decken die Aktualität ab, bieten Hintergrundberichte, kümmern uns um gesellschaftliche und gesellschaftspolitische Themen. Und eben auch sehr stark um die Kultur. Tatsächlich haben wir diesen Bereich besonders gestärkt und unsere einzigartigen Kulturinhalte auf hörerstarken, verlässlichen Sendeplätzen gebündelt:
Neben den erwähnten stündlichen Kulturbeiträgen bereits ab 6 Uhr in der Morgen-Primetime ist da besonders die neue Kultursendung ,Kulturleben‘ zu nennen, montags bis freitags von 14 bis 16 Uhr. Diese Bündelung von Kulturthemen hat zugleich Ressourcen für neue digitale Kulturangebote freigemacht. Denn die sind essenziell, um zusätzliche Zielgruppen für Kultur zu begeistern.
Neben der linearen Ausstrahlung lassen sich alle Kulturthemen auch jederzeit im Netz nachhören – entweder sieben Tage in der BR Radio-App oder dauerhaft in der ARD Audiothek zum Beispiel im Podcast „Buchgefühl“ oder in den zahlreichen Lesungen, die wir als Stand-alone-Podcasts veröffentlichen.
Gleichzeitig kümmert sich der Programmbereich Kultur fortlaufend darum, zusätzlich Kultur-Inhalte im Digitalen zu entwickeln. Im März ging zum Beispiel der erfolgreiche BookTok-Kanal „BR Literally“ an den Start. All das folgt unserer BR-Programmstrategie und dem Ziel der Generationengerechtigkeit – sprich mit Kulturangeboten für alle Altersgruppen.
„Unsere neuen digitale Kulturangebote sind essenziell, um zusätzliche Zielgruppen für Kultur zu begeistern“
RADIOSZENE: Ist das Programm – zumindest am Tag – mit den vollzogenen Veränderungen „durchhörbarer“ aufgestellt? Über lange Zeit galt Bayern 2 – wegen seiner breit gefächerten Themenstruktur – eher als eine Art „Einschaltradio“…
Stefan Maier: Wir wissen, dass uns drei Viertel der Hörerinnen und Hörer dann einschalten, wenn es in ihren Tagesablauf passt, lediglich ca. 25 Prozent schalten gezielt bestimmte Sendungen ein. Beide Gruppen wollen wir bedienen. Die Menschen sollen sich zu jeder Tageszeit auf ,ihrer‘ Welle Bayern 2 zu Hause fühlen: Durch freundliche und kundige Moderation, durch Vielfalt und Tiefgang bei den Inhalten, durch besondere Musik, die es so nur bei Bayern 2 zu hören gibt.
Zugleich haben wir attraktive Angebote für alle, die bestimmte Lieblingssendungen einschalten, denn jede Sendung hat ein unverwechselbares Format. Unter der Woche etwa drei Stunden ,Nah dran‘ am Vormittag mit Themen aus Wissen und Gesellschaft. Oder gleich im Anschluss die Anrufsendung ,Tagesgespräch‘, die ebenfalls viele treue Fans hat.
Wenn jemand sich speziell für Literatur, Lesungen und Kulturberichte interessiert, bietet sich jeden Nachmittag das zweistündige ,Kulturleben‘ an. Ein besonderer Platz für Spezialsendungen ist das Wochenende, denken Sie nur an das ,Rucksackradio‘ für Outdoor-Affine, an die Kabarettsendung ,Radiospitzen‘, an die ,Radioreisen‘ und natürlich an die diversen Hörspiele, die ebenso zur Bayern 2-DNA gehören. Man sieht: Es gibt genug Angebote für Hörerinnen und Hörer, die ihren Tagesablauf gerne am Bayern 2-Programm ausrichten. Und gleichzeitig bedienen wir diejenigen, die sich bei Bayern 2 zu jeder Uhrzeit einfach nur zu Hause fühlen wollen.
RADIOSZENE: Ihr Programmschema bedient auch heute eine weite Spanne höchst vielfältiger Interessen und Bedürfnisse. Nach welchen Kriterien gewichten und „programmieren“ Sie diese Angebote, um möglichst wenige Brüche durch Abschalten zu provozieren?
Stefan Maier: Der Anspruch ist: Wann immer unser Publikum Bayern 2 einschaltet, soll das Programm interessant, relevant und hintergründig sein. Bayern 2 will auf keinen Fall langweilen, auch nicht belehren oder an den Interessen unserer sehr unterschiedlichen Zielgruppen vorbeisenden. Dazu gehört, dass wir uns in der Kernzeit um eine kluge Balance zwischen längeren, ausführlichen Angeboten auf der einen und gut gemachten, immer relevanten Kurz-Inhalten auf der anderen Seite bemühen. Wobei Kurz-Inhalte auf Bayern 2 immer bis zu vier Minuten lang sein können. Und wenn es ein Thema erfordert, auch noch länger. Kurz ist bei Bayern 2 ohnehin schon viel, viel länger als bei anderen Wellen oder Anbietern!
RADIOSZENE: Bayern 2 lag bei den Reichweiten bis zur Coronazeit beständig jenseits der 500.000-Hörer-Grenze (Tageshörer, Montag bis Sonntag). Diese Zahlen sind zuletzt unter diese Linie gerutscht. Warum schrumpft die Zahl der Kulturinteressierten? Und: wie wollen Sie jüngere Hörer an das Programm binden? Der Anteil an 14- bis 29jährigen liegt der gerade einmal bei 4 Prozent…
Stefan Maier: Auch neue und jüngere Zielgruppen zu erreichen, ist ein Ziel, das alle Radios haben. Wir haben unseren Weg beschritten, der die Verlässlichkeit der Angebote verbessert: verlässliche Stimmen, verlässliche Qualität und Auffindbarkeit der Inhalte, verlässliche Qualität der Musik. Wir wissen aus der Medienforschung, dass vor allem ein modernes Erscheinungsbild und nicht sogenannte ,Einschaltsendungen‘ ein Grund für jüngere Zielgruppen ist, Bayern 2 für sich zu entdecken. Wir bieten eine gute Mischung aus anspruchsvollem Wortprogramm und abwechslungsreicher Musik. Wir haben uns für jüngere Moderatorinnen und Moderatoren geöffnet, für deren Perspektive auf die Welt und ihre Themen.
Das alles zusammen wird uns helfen, neue Zielpublika anzusprechen – übrigens nicht nur im Linearen, sondern natürlich auch mit Digitalangeboten wie den oben erwähnten sowie mit Veranstaltungen. Kürzlich waren wir etwa mit dem BR Podcastfestival in Nürnberg und hatten viele sehr junge Gäste. Bayern2 ist nicht nur ein erfolgreicher Radiosender, sondern auch eine starke Kulturmarke des BR auf vielen Ausspielwegen und als Kulturpartner vor Ort.
„Kurz-Inhalte sind bei Bayern 2 ohnehin schon viel, viel länger als bei anderen Wellen oder Anbietern!“
RADIOSZENE: Wie hoch ist der geschätzte Wortanteil im Tagesprogramm? Wo liegen Ihre Schwerpunkte?
Stefan Maier: Eine Programmstunde Bayern 2 hat verlässlich einen Anteil von ca. 2/3 Wort und 1/3 Musik. Die Schwerpunkte richten sich nun noch mehr nach den konkreten Hörgewohnheiten des Publikums zur jeweiligen Tageszeit, also zum Beispiel machen wir am Vormittag ein breiteres Angebot für Wissbegierige oder für Menschen die sich für Themen rund um Familie, Umwelt oder Gesundheit interessieren. Der Nachmittag hat große Flächen für die Kultur. Am Abend hingegen steht die Aktualität im Vordergrund, Menschen die den Vorabend pendelnd oder mit Familienarbeit verbringen, finden tageszusammenfassende Inhalte oder Wissenswertes aus der Wissenschaft.
RADIOSZENE: Mit den letzten Änderungen ist die bisherige Volksmusikschiene am frühen Morgen nicht mehr zu hören…
Stefan Maier: Die Bayern 2-Musik steht für Legenden und Entdeckungen aus der anspruchsvollen Pop-Musik. Wir wissen aus der Medienforschung, wie sehr das Publikum genau diese Positionierung schätzt und deshalb beginnen wir den Tag bereits ab 5 Uhr früh mit Künstlern wie Eric Clapton, Lou Reed oder Jesper Munk. Die reine ,klassische‘ Volksmusik ist etwas ganz besonderes und hat zu Recht viele Fans. Aber dafür gibt es im BR eine eigene Welle, nämlich BR Heimat, die sich großer Beliebtheit erfreut. Dafür haben wir moderne Musik aus Bayern im Programm: Heimatsound.
RADIOSZENE: Im Tagesprogramm wird – als Klammer – auch eine begrenzte Zahl an Musiktiteln ausgestrahlt. Nach welchen Kriterien stellen Sie die Musikmischung für diese Sendestrecken zusammen? Welche Genres kommen hier besonders stark zum Einsatz?
Stefan Maier: Wie schon gesagt: Die Musik von Bayern 2 kommt von Legenden und Entdeckungen der Popmusik, Heimatsound aus Bayern und dem Alpenraum, Musik aus ganz Europa und aller Welt. Der Radiokulturpreis der GEMA 2021 – Bayern 2 wurde ausgezeichnet als Radio mit der größten Abwechslung in der Musik – war uns hier ein Auftrag. Das wollten wir noch verbessern. Mit kulturell relevanter Musik von früher und von heute, moderiert und häufiger auch redaktionell mit Musik als Thema gesetzt. Das ist unser Selbstverständnis eines breiten Kulturbegriffs auch in Sachen Musik.
RADIOSZENE: Ihre langjährigen Institutionen für Musik jenseits des Mainstream, die Sendungen „Zündfunk“ und „Nachtmix“, sind fester Bestandteil bei Bayern 2. Kuratierte und moderierte Musikformate dieser Art gelten – auch innerhalb der ARD – als aussterbende Spezies. Wie wichtig sind diese Angebote für das Selbstverständnis innerhalb Ihres Gesamtkonzeptes?
Stefan Maier: Die beiden genannten Sendungen haben sich in den vergangenen Jahren sehr verdient gemacht, wenn es darum ging, einerseits junge, neue Musikszenen und Trends zu entdecken und einem breiten Bayern-2-Publikum vorzustellen, andererseits den Blick auch gezielt abseits des Mainstreams in diejenigen vielfältigen Ecken des Pop-Universums zu richten, in denen immer wieder qualitativ hochwertige Popkultur entsteht. Beide Formate entwickeln sich ständig an den Hörgewohnheiten und Wünschen der Zielgruppe entlang. So werden wir auch in Zukunft darauf vertrauen, dass der ,Zündfunk‘ seine Funktion als Bewegungsmelder on Air ausübt und ebenso neue digitale Formate entwickelt für popkulturell interessierte Publika.
Und der ,Nachtmix‘ ist nicht zuletzt gerade in einer ARD-Kooperation der popkulturaffinen Kulturwellen Bayern 2, Bremen Zwei und MDR Kultur in der Sendefläche ‚Late Nite Sounds‘ zwischen 21 und 0 Uhr eine gewichtige musikalische Stimme. Von beiden Formaten profitieren also in Zukunft neben den Hörerinnen und Hörern im Sendegebiet von Bayern 2 auch die der ARD und diejenigen, die zunehmend im Digitalen unterwegs sind.
„Musik als journalistisches Thema wird immer wichtiger“
RADIOSZENE: Welches Stellenwert räumen Sie der musikredaktionellen Berichterstattung generell im Programm ein?
Stefan Maier: Musik als journalistisches Thema wird immer wichtiger. Die Musikredaktion begleitet wichtige Ereignisse, etwa ,Dreissig Jahr Brit Pop‘, bedeutsame Neuerscheinungen oder auch den Tod musikalischer Legenden mit Musiktiteln, O-Tönen, Beiträgen, Kollegengesprächen. Dafür haben wir neuerdings Musikredeakteure zusammengezogen, die sofort reagieren können und live ins Studio gehen können.
Zu besonderen Ereignissen planen wir Pop-Schwerpunkte: David Bowie, Brit Pop, die Gitarre im Pop, Nouvelle chanson. Zum 80. Geburtstag von Aretha Franklin hatten wir drei Tage lang einen großen Fokus auf Soul im Programm. Wir wollen würdigen, erläutern, Musikgeschichten erzählen. Mit dem neuen Programmschema haben wir nun viel mehr Möglichkeiten, Kulturradio at ist best zu sein.
RADIOSZENE: Bietet Bayern 2 nach dem Relaunch auch weiterhin Mitschnitte von Live-Events an?
Stefan Maier: Natürlich, wir haben den ganzen Sommer mit Mitschnitten vom Festival-Sommer aus ganz Bayern bestritten, etwa vom Würzburger Hafensommer oder dem Bardentreffen Nürnberg, mit Live-Übertagungen von La Brass Banda und Claudia Koreck oder vom Heimatsound Festival. Live-Erlebnisse gehören auch weiter dazu, klar! Das gilt auch für ,Radiojazznächte‘ aus Burghausen oder für den Mitschnitt des portugiesischen Superstars Mariza. Wir wollen die lebendige Musikszene Bayerns ins Radio bringen.
RADIOSZENE: Zu den linearen Programmänderungen wurde im April gleichzeitig eine veränderte Digitalstrategie angekündigt. Wie setzen Sie diese neuen Maßnahmen in der Praxis um?
Stefan Maier: Neben den sendungsbegleitenden Podcasts und neuen Digitalprodukten wie dem erwähnten BookTok-Kanal @br_literally haben die Redaktionen, die Bayern 2 beliefern, tatsächlich Kapazitäten gewonnen, um noch stärker attraktive eigenständige Podcasts zu produzieren. Allein die Redaktion Kinder startet aktuell im vierten Quartal 2024 drei neue Podcasts für ihre Zielgruppe.
Erfolgsformate wie ,Tatort Geschichte‘ bieten wir in höherer Schlagzahl an, neue Podcast-Highlights wie ,Messner – ein extremes Leben‘ machen uns großen Spaß und im Bereich Hörspiele und Lesungen entstehen jetzt mehr Produktionen ,digital first‘ – zuletzt ,Kalte Füße‘ von Francesca Melandri, gelesen von Nina Kunzendorf, oder aktuell unser großes Hörspiel-Highlight ,Mein Leben als Spam‘.
„Im Monat nach Start des neuen Schemas hat sich unsere Podcastnutzung deutlich erhöht, eine Steigerung um mehr als eine halbe Million Abrufe“
RADIOSZENE: Wie intensiv sind Programm und digitale Welt heute bei Bayern 2 verknüpft?
Stefan Maier: Die Verzahnung zum Programm entsteht dadurch, dass wir mehr Flächen haben, um solche Produktionen dann auch linear auszustrahlen – vor allem am Abend und am Wochenende, aber nicht nur dort: Der ,Messner‘-Podcast lief zur Samstagsprimetime im ,Rucksackradio‘, oder unser Tier-Podcast ,Wild Crimes‘ in der neuen Vormittagsstrecke unter der Woche.
RADIOSZENE: Der Output an Podcasts war vor dem Relaunch bereits beachtlich hoch. Von außen betrachtet haben sich die Aktivitäten danach sogar weiter verstärkt …
Stefan Maier: Der Eindruck stimmt, wobei wir viele Podcasts inzwischen nicht nur unter der Marke Bayern 2, sondern auch unter ARD-Label veröffentlichen. Aber rein für Bayern 2 konnten wir schon sehen, dass sich allein im Monat nach Start des neuen Schemas unsere Podcastnutzung deutlich erhöht hat, eine Steigerung um mehr als eine halbe Million Abrufe.
Wir produzieren also nicht nur mehr digitale Formate, sondern sie werden von unseren Hörerinnen und Hörern auch stark nachgefragt. Wir haben im BR zuletzt auch ein BR Storyteam gegründet, ein Team junger Kolleginnen und Kollegen, die preisgekrönte Storytelling-Podcasts für Eroberungs- und Wachstumszielgruppen produzieren, wie ,Telephobia‘ oder die ,Seelenfänger‘.