Vom 3. bis 20. September 2024 treffen sich in München beim 73. Internationalen Musikwettbewerb der ARD wieder junge Musikerinnen und Musiker aus aller Welt. Der Wettbewerb umfasst heuer die Fächer Bläserquintett, Gesang, Oboe und Violoncello.
Die Zahlen sprechen für sich. Mehr als 700 Musikerinnen und Musiker aus 58 Nationen hatten sich beworben, um beim 73. Internationalen Musikwettbewerb der ARD antreten zu dürfen. Denn die Traditionsveranstaltung ist weit mehr als nur der Kampf um die Podiumsplätze und diverse Sonderpreise. Es geht auch darum, sich auf internationalem Parkett zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen.
Natürlich sind es vor allem Stars wie Jessye Norman, Mitsuko Uchida, Thomas Quasthoff oder Christian Tetzlaff, die in der Wettbewerbs-Chronik herausstechen. Oder Publikumslieblinge wie Quatuor Ebène, die von München aus ihre Weltkarriere starteten. Auch zahlreiche andere Musiker und Musikerinnen, die sich heute erfolgreich auf dem Klassik-Markt bewegen, bekamen hier Starthilfe: Es gibt kaum ein europäisches Top-Orchester, in dem sich keine Alumni des Wettbewerbs finden. Von New York und Paris bis hin zur Staatskapelle Dresden und den Wiener Philharmonikern.
Für die künstlerische Leiterin Meret Forster ist es vor allem die musikalische Bandbreite, die den ARD-Wettbewerb mit seinen jährlich wechselnden Fächern auszeichnet. „Der ARD-Musikwettbewerb ist eine nationale, aber auch eine internationale Marke, die den Einstieg in einen erfolgreichen Berufsweg ermöglicht. Was der Einzelne daraus macht? Es ist kein Erfolgsrezept, aber eine riesige Schubkraft, die dahinterstehen kann.“ Nicht ohne Stolz betont Forster, dass man neben populären Kategorien wie Cello und Gesang 2024 vor allem bei der Oboe und beim Bläserquintett neue Bewerbungsrekorde verzeichnet. „Wir freuen uns sehr, dass sich so viele Ensembles angemeldet haben, weil das Bläserquintett durchaus ein Alleinstellungsmerkmal ist und hier in München länger nicht mehr stattgefunden hat. Das wird, denke ich, eine sehr spannende Kategorie werden.“ Gerade die Nischenfächer bieten dem Publikum in den vier Wettbewerbsrunden reichlich Gelegenheiten, die jeweiligen Instrumente nicht nur in unterschiedlichen Facetten kennenzulernen, sondern auch Werke abseits des Standardrepertoires zu entdecken.
Spannend dürften wie immer auch die Auftragskompositionen werden, bei denen die Kandidatinnen und Kandidaten frei von Vorbildern ihren eigenen Zugang zu einem ganz neuen Werk finden müssen. Eine Herausforderung, bei der sich auch für Meret Forster die „Spreu vom Weizen trennt“. Bei der Vergabe der Auftragswerke wurde auf eine persönliche Bindung zum jeweiligen Instrument geachtet. Und darauf, dass neben Mark-Antony Turnage und Marc-André Dalbavie mit Cathy Milliken und Johanna Doderer auch zwei Komponistinnen vertreten sind.
„Das war mir ein ganz großes Anliegen, seitdem ich hier gestalterisch mitwirken darf“, sagt Meret Forster. „Das versuchen wir auch in den anderen Runden mit einfließen zu lassen. Was nicht immer einfach ist, weil vieles noch ausgegraben und entdeckt werden muss. Aber es ist mir ein Anliegen, das Repertoire weiterzuschreiben. Viele der Auftragswerke, die es seit 2001 gab, haben tatsächlich ihren Platz gefunden. Und wenn man sich die Liste der Namen vor Augen führt, können wir sehr stolz sein, wie viele renommierte Komponisten und Komponistinnen bereits für uns geschrieben haben.“