Zwei WDR-Radios wachsen zusammen

einslive_funkhaus_kleinDie Hörfunkprogramme „1LIVE“ und „Funkhaus Europa“ sollen langfristig organisatorisch verbunden werden. Sie haben eine junge Zielgruppe gemeinsam und sollen deshalb technisch und programmlich kooperieren. WDR-Sprecherin Stefanie Schneck bestätigte, dass als erster Schritt dazu ein neues Studiozentrum für beide Stationen an der Neven-du-Mont Straße im jetzigen EDV-Zentrum des WDR entstehen soll. „Funkhaus Europa“ wird dort bereits in diesem Jahr einziehen. „1LIVE“ werde im Jahre 2012 folgen, so Schneck.

Die WDR-Jugendwelle ist bisher im Kölner Mediapark untergebracht, fühlt sich dort aber seit Jahren ziemlich isoliert. Bei Mitarbeitern kursiert deshalb inzwischen der Begriff „Medi-park“ für das Areal, weil statt Medienbetrieben nur noch eine Klinik das beherrschende Element des ehemaligen Güterbahnhofes am Rande der Kölner City ist. Nach dem Exodus der namensgebenden Branche trägt das Gelände ohnehin seinen Namen zu Unrecht, sagen Kritiker. TV-Sender VIVA, Agfa und zuletzt Musikkonzern EMI verliessen die Bürostadt. Nach Wegzug von „1LIVE“ wird der Lokalsender „Radio Köln“ der letzte Mohikaner im Mediapark sein.

WDR-Gebäude in der Kölner Innenstadt
WDR-Gebäude in der Kölner Innenstadt (Bild: WDR/Schulze)

Obwohl beide Sender pro forma selbstständig mit ihren Wellenchefs Reinke und Rausch bleiben, werden von der Kooperation von „Funkhaus“ und „1 Live“ Synergieeffekte erwartet, so WDR-Sprecherin Schneck.Denn das Multikultiprogramm hat jüngst eine bemerkenswerte Wandlung weg vom barocken Gastarbeiterradio hin zum pfiffigen Weltmusiksender vollzogen. Schon zieht ein Teil der jungen Zielgruppe in NRW die Morgensendung „Cosmo“ vom „Funkhaus“ der Morningshow von 1LIVE vor.